Erfahrungsbericht: Auslandssemester Finnland

Allgemeine Daten

05.01.2016 - 25.05.2016
Finnland
Lahti

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Lahti University of Applied Sciences

Fachrichtung des Betriebs

Institute of Design and Fine Arts

Studiengang

Graphic Design

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Ich hab mir ganz stumpf die Partnerhochschulen online angesehen, welche einem mit einem Erasmus-Stipendium zu Verfügung stehen. Da ich auf jeden Fall in den Norden Europas wollte, stand eigentlich nur Finnland zur Auswahl und da ich mit keiner der Städte groß etwas anfangen konnte, habe ich anhand der Homepage der Uni entschieden, wo es hingehen sollte.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Wird man als Austauschstudent an der Uni in Lahti angenommen, bekommt man die Möglichkeit, ein Zimmer in einem Wohnheim zu mieten. Bisher war es so, dass dort immer alle Austauschstudenten untergekommen sind und man so auch schnell und einfach Anschluss finden kann. In dem Studentenwohnheim im Ortsteil Mukkula wohnt man in kleinen Wohneinheiten mit ein oder zwei weiteren Studenten zusammen.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenserhaltungskosten?

Finnland ist nicht günstig, das merkt man vor allem beim Einkaufen von Lebensmitteln. Da bezahlt man in Deutschland doch um einiges weniger, wobei auch in Finnland jeder Supermarkt seine eigene Hausmarke hat, die wie bei uns um einiges günstiger ist. Generell habe ich auf jeden Fall mehr Geld für Essen ausgegeben als in Deutschland, aber wenn man aufmerksam ist und zum Einkaufen eher zu Lidl geht, ist das schon machbar, dass man sich nicht nur von Kartoffeln ernähren muss.
Alkohol war gefühlt nochmal mehr teurer als Lebensmittel, wenn man also regelmäßig Feiern will, wird man sehr schnell sehr viel Geld los.

Unterkunft im Monat (ca.)

315

Verpflegung im Monat (ca.)

300

Freizeit im Monat (ca.)

100

Sonstiges

60 Busfahrkarte

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Ich hatte schon vorher eine Kreditkarte der DKB, mit welcher ich auch in Finnland super zurecht kam. Da man dort eh überall mit Karte bezahlen kann, gab es keine Probleme und dass Finnland ebenfalls den Euro hat, erleichtert wohl auch einiges.
Man muss sich in Finnland bei der Polizei registrieren, wenn man länger als 3 Monate (glaub ich) in Finnland bleibt, was aber bei uns durch die Uni organisiert wurde, sodass wir uns darum nicht kümmern mussten.
SIM-Karten sind in Finnland etwa gleich teuer wie in Deutschland und bekommt man an allen R-Kioskis. Ich empfehle allerdings, sich online vorher schlau zu machen, damit man sich nicht wie ich die teuerste Option andrehen lässt.
Sehr teuer ist im Übrigen das Busfahren in Lahti. Eine Fahrt kostet momentan 3,40€ und soweit ich weiß, enthält diese auch nicht die Möglichkeit des Umsteigens. Nach 20 oder 22 Uhr sind es dann knapp 6€ für eine Fahrt mit dem Bus. Also lohnt sich die Anschaffung eines Monatstickets au jeden Fall, dass aber auch um die 60€ kostet. Wenn man nicht gerade im tiefen Winter in Lahti ist, lohnt sich die Investition in ein Fahrrad also extrem, die Stadt ist nicht sehr groß, sodass man problemlos mit dem Fahrrad überall hinkommt.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

In gewisser Weise hat mich die Fakultät der Uni in Lahti schon auch an unsere in Hannover erinnert. Nur viel kleiner und enger und architektonisch bei weitem viel älter. Trotzdem merkt man, dass dort nur Design studiert wird und man findet wie bei uns Räume zum Arbeiten (teilweise auch mit iMacs), Werkstätten, ein Drucklabor, Fotostudio und auch eine kleine Mensa. Also große Unterschiede gibt es nicht.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Die Kurse, die in Lahti angeboten wurden, ähneln sehr denen bei uns, was jetzt aber auch nicht verwunderlich ist. Wir durften unabhängig davon, in welchem Semester wir waren, aus all den Kursen wählen, die dieses Semester angeboten wurden. Selbst aus anderen Studiengängen konnten wir uns Kurse aussuchen, dies musste dann aber noch mal extra besprochen werden. Zusätzlich gab es einige Kurse, die nur für die Austauschstudenten angeboten wurden. Zum Beispiel einen Keramikkurs, finnische Sprachkurse und einige Kurse, die sich mit Finnland und dem Leben dort generell beschäftigen.
Etwas anders als in Deutschland, gehen in Finnland die Kurse nie über das komplette Semester, sondern dauern meistens nur ein paar Wochen, dafür findet der Kurs dann meistens aber mehrmals die Woche statt. Generell ist es üblich, dass Kurse von 9-16 Uhr gehen. Zwischendurch mit Kaffee- und Mittagspausen.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Das Thema wurde kurz vor meiner Abreise in einem Kurs noch mal von der Studiengangsleitung angesprochen, die sehr enttäuscht schien, dass die finnischen Studenten nur sehr wenig Kontakt zu den Austauschstudenten gesucht haben und appeliert hat, dass das in Zukunft anders laufen sollte. Ich habe das auch gemerkt, es war unheimlich schwer, Kontakt zu den finnischen Studenten aufzubauen. Geschafft hat es kaum einer von uns. Das mag zu einem großen Teil aber auch einfach an der finnischen Art liegen, die Finnen sind einfach generell sehr distanziert und verschlossen.
Trotzdem ist das Verhältnis Studenten und Lehrer sehr eng, zumal die Kurse und Jahrgänge sehr klein sind. In einem Kurs wurden wir von unserer Lehrerin nach Hause zum Mittagessen eingeladen, um dort dann noch die Endpräsentation zu halten. Auch in anderen Kursen lief das öfter so, dass die Studenten für das Kursende eingeladen wurden. Das war echt super und macht das Präsentieren und einiges entspannter.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Lahti ist zwar eine finnische Großstadt, für deutsche Verhältnisse allerdings ziemlich klein. Dementsprechend sind die Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten. Man hat die Natur direkt vor der Haustür, das Wohnheim liegt direkt an einem See, das ist echt super. Gerade im Winter, wenn er zugefroren ist, werden dort Wege freigeräumt, auf denen man in die Stadt laufen kann. In Lahti selbst gibt es ein Einkaufszentrum, ein paar Clubs und Kneipen. Und das wars aber auch schon irgendwie. Darauf muss man sich auf jeden Fall einstellen, dass sehr viel weniger los ist als in Hannover.
Dafür kann man aber super Finnland erkunden. Bus- und Bahnfahren ist mit einem Studentenausweis wirklich nicht sehr teuer und bietet viele Möglichkeiten. Auch die Uni selbst bietet Fahrten an, zum Beispiel nach Lappland oder St. Petersburg. Schweden ist auch nicht weit, genauso wie das Baltikum.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Das Rumreisen war wohl mit das Beste, ich glaube das werden so fast alle Austauschstudenten sagen. Man sieht und erlebt unheimlich viel Neues.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich das Semester in Finnland kein Stück bereue und jedem ein Auslandssemester nur empfehlen kann!

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Die finnischen Lehrer haben empfohlen, lieber das Sommersemester in Finnland zu verbringen, weil man dann den richtigen Winter erlebt und den finnischen Frühling. Der finnische Herbst dagegen soll nicht so pralle sein. Allerdings hat dieses Semester der Frühling auch sehr lange auf sich warten lassen und es war wochenlang viel grau. Trotzdem würde ich wohl auch dazu raten, vor allem wenn man auf Schnee steht, das war echt sehr großartig. Selbst Nordlichter konnte man in Lahti bewundern.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Auch wenn ich was mein Studium angeht nicht so unfassbar viel gelernt habe, hab ich durch das Auslandssemester aber viele andere neue Erfahrungen gemacht und bereue es kein bisschen, die 5 Monate in Finnland verbracht zu haben.

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