Erfahrungsbericht: Auslandssemester Mexiko
#Nordamerika #Mexiko #Puebla
05.02.2016 - 03.08.2016
Mexiko
Puebla
Getsemani
Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit
Audi México S.A. de C.V.
Automobil
International Business Studies
Ich habe durch meine frühere Tätigkeit bei Audi in Ingolstadt bei alten Kollegen angefragt, ob es im neuen Standort (San José Chiapa in der Nähe von Puebla in México) von Audi freie Praktikumsstellen gibt. Durch die positive Rückmeldung habe ich mich dann dort auf ein Praktikum beworben.
Leicht Mittel Schwer
von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft
Die ersten drei Monate habe ich bei meiner Cousine gewohnt, da sie aktuell auch bei Audi México arbeitet. Zur Halbzeit meines Praktikums bin ich dann in eine WG gezogen, wo auch andere Praktikanten gewohnt haben. Das Zimmer in der WG habe ich durch unsere Praktikantenbetreuerin bzw. die Praktikanten, welche in diesem Haus gewohnt haben bekommen.
Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung
Ich habe meine Versicherung bei STA Travel abgeschlossen. Eine Auslandskrankenversicherung war verpflichtend für das Praktikum.
Ich bin durch die Hochschule mit dem Hin- und Weg-Stipendium unterstützt worden. Des Weiteren habe ich durch Ferienarbeit und HiWi Jobs einiges auf die Seite sparen könnnen. Das Praktikum wurde nur gering entlohnt, sodass der Lohn gerade für die Wohnung gereicht hat. Den Rest musste ich selbst finanzieren durch die verschiedenen Ressourcen.
Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG
Je nach Präferenz kann man sehr günstig oder sehr teuer in Puebla leben. Es gibt Supermärtke, die unterschiedliche Interessensgruppen ansprechen. Wir sind viel Essen gegangen, da wir Vieles probieren wollten. Somit war es etwas teurerer, als selbst zu kochen. Öffentliche Verkehrsmittel habe ich wenig benutzt. Wir haben meistens sichere Taxis verwendet, die wir uns über die App "UBER" bestellt haben. Diese sind deutlich sicherer und vor allem auch günstiger, als Taxis, die man auf der Straße ruft.
Wir waren fast jedes Wochenende am Reisen. Immer in anderen Städten und haben dadurch ziemlich viel Geld ausgegeben.
175
200
300-400
Am erten Tag meines Praktikums haben wir ein Bankkonto eröffnet, auf welches ich meinen Praktikantengehalt ausgezahlt bekommen habe. Dazu hatte ich noch die Sparkassen Kreditkarte für Junge Leute und die DKB Kreditkarte. Die Wohnung habe ich durch mein lokales Gehalt gezahlt, sodass ich oft zu einer meiner deutschen Kreditkarten bzw. Bankkarte greifen musste. Eine SIM Karte fürs Handy kann man in jedem Kiosk für wenig Geld erhalten. Da kann man dann je nach Bedarf Geld draufladen und sich Pakete kaufen mit einer bestimmten Anzahl an internet, Telefonminuten etc.. Vor Allem mobiles Internet ist den Mexikanern sehr wichtig, insbesondere um Whatsapp, Facebook und Twitter zu benutzen. Somit ist in den meisten Paketen die Nutzung von diesen Apps ohne Limit.
Das Werk von Audi México ist aus dem Nichts komplett neu erbaut worden. Hierfür wurde eine ziemlich unpassende Stelle für ausgewählt, da sich die Fläche 60 km von Puebla entfernt befindet und ich am Tag 3 Stunden für meinen Arbeitsweg (Laufen zum Bus, Warten auf die letzten Leute, die zu spät sind, Busfahrt in die Arbeit und dasselbe zurück) aufbringen musste. Audi bietet durch die lange Wegstrecke Busservices an, welcher die Mitarbeiter an verschiedene Busstationen in der ganzen Stadt verteilt mit Reisebussen einsammelt und dann nach San José Chiapa zum Audi Werk transportiert. Dieser Service ist für die Mitarbeiter komplett kostenlos, dauert jedoch deutlich länger, als mit dem Auto zu kommen.
Der Kontakt zu meinen Kollegen und anderen Praktikanten hat super funktioniert. Vom ersten Tag an war ich Teil vom Team und wurde auch dementsprechend mit einbezogen. Mein Team bestand aus komplett individuellen Personen, da sowohl Deutsche, die ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland haben, als auch Deutsche, die sich für México als ihre neue Heimat entschieden haben bzw. hier aufgewachsen sind, als auch richtige Mexikaner mit mir gearbeitet haben. Der kulturelle Unterschied war dennoch bemerkbar, da das mexikanische Volk eindeutig versteht, ordentlich zu feiern und das Leben zu genießen. Das fängt beim Geburtstag feiern an bis hin zum Geldumgang und Kaufverhalten. Jedes Mal, wenn Zahltag war, standen schlangenweise Mexikaner an den Bankautomaten, um ihren gesamten Lohn abzuheben. "Meses sin intereses", also der Ratenkauf ohne Zinsen ist großer Trend hier. Wenn man dann mal als Mexikaner auf dem Weg zur Arbeit geblitzt wurde und eine sehr hohe Stafe (Strafen im Straßenverkehr sind hier sehr hoch) zahlen musste, kamen viele Mexikaner in Schwierigkeiten, weil sie meistens genau aufgeteilt haben, wie sie das Geld ausgeben. Viele haben die neuesten Sachen, da sie sich diese durch Ratenzahlung kaufen und meistens über Jahre die Produkte abbezahlen. Auch in der Arbeitsweise ist oft durchgekommen, dass das Volk eher tiefenenspannt ist und sich nicht so schnell stressen lässt. Da ist man manchmal schon an seine Grenzen gestoßen. Wenn einem das jedoch bewusst ist und man demensprechend harnäckig bleibt, kann man auch damit gut umgehen.
Meine Freizeit habe ich vor allem mit Ausflügen verbracht. Unter der Woche war nie mehr Zeit, als mal einkaufen zu gehen und schnell was zu kochen. Hin und wieder haben wir uns dann mal in der WG einen Film angeschaut, jedoch waren die Tage so lang, dass man oft einfach nur noch ins Bett gefallen ist. Demensprechend intensiv hat man sich auf die Wochenenden fixiert. Hier sind wir oft in andere Städte gefahren, um das Land kennenzulernen, haben uns alte Maya/Azteken/Indio Ruinen angeschaut und so das Land sehr intensiv erlebt. Wir haben durch Uber einen Fahrer kennengelernt, der uns das Auto gegen einen Aufpreis geliehen hat, sodass wir uns oft etwas mobiler bewegen konnten und nicht von Busabfahrtszeiten usw. abhängig waren. Reisen in México ist jedoch nicht ohne. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, sollte man darauf achten, möglichst tagsüber zu fahren, da es Nachts durch Schlaglöcher und Straßenunebenheiten zu platten Reifen führen kann und auch Überfälle nicht ganz ohne sind und es gefählich ist, Nachts irgendwo stehen zu bleiben. Wir sind auch immer in Gruppen gefahren, sodass man nie allein irgendwo hingefahren ist.
Als Fazit kann ich nur empfehlen, einen Auslandsaufenthalt zu machen. Es ist eine Erfahrung im Leben, die einem keiner mehr nehmen kann. Freundschaften, die man im Ausland schließt bleiben oft für länger, da man seine Familie nicht um sich rum hat und somit eine viel engere Bindung zu den Leuten aufbaut, als man es in der Heimat tut. Auch einen komplett neuen Werkaufbau miterleben zu dürfen war eine gute Erfahrung, da man sieht, was alles schief laufen kann und wie viel zu beachten ist.
Die Anerkennung ist kein Problem, da ich das Praktikum im Rahmen meines Studiums machen musste. Ich war nicht verpflichtet, das Praktikum im Ausland zu machen, wollte jedoch nicht in Deutschland bleiben.
Allen zukünftigen Studierenden möchte ich sagen, dass wenn ihr überlegt einen Auslandsaufenthalt zu machen: MACHT DAS AUF JEDEN FALL!!
Meine weiteren Pläne sind im Rahmen meines Studiums ein Jahr in Finnland zu studieren, was somit meine Pläne für weitere Auslandsaufenthalte bestätigt und ich auch mit Finnland definitiv nicht meinen letzten Auslandsaufenthalt gemacht haben werde.
Mexiko
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