Erfahrungsbericht: Auslandssemester Japan

Allgemeine Daten

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

HCU

Fachrichtung des Betriebs

Art

Studiengang

Contemporary Art

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Japan war ein Land, welches schon seit einiger Zeit meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte- eine Welt, die mir völlig fremd und unbekannt vorkam und damit einen reichen Boden an Erfahrungen versprach.
Als ich von dem Austauschprogramm zwischen er HS und HCU erfuhr, meldete ich mich sofort zum Bewerbungsverfahren an.
Ich habe nicht nach einem Land gesucht, es war sofort klar, dass meine erste Wahl auf Japan fiel.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer Zwei verschiedene Arten von Studentenwohnheimen werden von der HCU vorgeschlagen. Eines liegt 5 Minuten von der Uni entfernt, das andere 5 Minuten vom Hauptbahnhof. Ich empfehle zweiteres. Die Uni in Hiroshima liegt ähnlich wie der Campus am ehemaligen Expogelände in Hannover.

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft Erst lebte ich drei Monate im Studentenwohnheim bei der Uni. Danach suchte ich mir über das Forum auf http://gethiroshima.com eine WG. Später zog ich dann aufs Land.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Ich empfehle auch nach Gastfamilien Ausschau zu halten.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Wie lief es mit den Finanzen?

Ich konnte die Versicherungskosten mit meinem Stipendium abdecken.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenserhaltungskosten?

In Japan ist der Lebensstandard ziemlich hoch, weshalb auch die Unterhaltskosten im Vergleich zu Deutschland etwas höher liegen.
Das meiste Geld habe ich für öffentliche Verkehrsmittel und Lebensmittel ausgegeben.
Aber mit meinem Stipendium bin ich trotzdem gut ausgekommen.

Unterkunft im Monat (ca.)

280

Verpflegung im Monat (ca.)

300

Freizeit im Monat (ca.)

150

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Die Formalität im Vorhinein bestanden aus etlichen auszufüllenden Formularen- Visumsbeantragung, HCU Bewerbung uvm.
Davon kann man sich schnell nervös machen lassen, aber ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass man das alles nicht allzu ernst nehmen muss.
In Japan wird einem dann ein sehr kompliziertes Verfahren aus Bankkonto errichten und vielem anderen vorgeführt- auch hier kann ich nur empfehlen, einfach offen darauf zu gehen und abwarten. In Japan muss man sich erst ein Mal an eine Art der Bevormundung gewöhnen. E isst seltsam, wenn einem gesagt wird, was man zu tun und zu lassen hat. Aber es bringt tatsächlich nicht viel, dagegen anzukämpfen, sondern verunsichert nur alle.
Meine Empfehlung: Das Spiel erst ein Mal mitspielen und sich respektvoll verhalten.
Später wird es anders.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Die HCU ist in mehrere Abteilungen aufgeteilt wie die HS.
Im Kunst-Trakt gibt es Visuelle Kommunikation, Malerei, Textil, Skulptur und Contemporary Art.
Der Campus liegt ähnlich außerhalb, wie der Campus der HS am ehemaligen Expo Gelände. Allerdings mitten in den Bergen, mit einem fantastischem Blick.
Die Mensa ist für japanische Verhältnisse ziemlich günstig und das Essen schmeckt gut.
Es gibt eine Bibliothek und einen Raum für Internationale Studenten zum aufhalten.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Für den Studiengang Fotojournalismus und Dokumentarfotografie gibt es eigentlich keine passende Fachrichtung and er HCU.
Allerdings bin ich der Meinung, dass es nicht schaden kann, sich auch ein Mal mit anderen Fachbereichen auseinander zusetzten.
So wählte ich in meinem ersten Semester die Ölmalerei.
Für mich war es eine große Bereicherung das Licht, die Proportionen und die Bildaufteilung ein mal unter anderen Gesichtspunkten zu studieren.

Die Ölmalerei an der HCU wird sehr konservativ unterrichtet- 6 Stunden täglich (von Di.-Fr.) im Atelier sitzen und Stilleben oder Akt bis in zur Perfektion auf das Papier projizieren.
Es wird in 6 Wochen-Blöcken unterrichtet, d.H. alle 6 Wochen wechselt das Thema.
Auch so etwas wie Radierung gehört an der HCU zur Ölmalerei.

Im zweiten Semester wählte ich Contemporary Art.
Größer hätte mein Kontrastprogramm nicht sein können.
In einer Gruppe von 12 Studenten aus verschiedenen Fachrichtungen durften wir unserer Kreativität gänzliche Freiheit lassen und produzieren wonach uns war.
Hauptsache war,

 

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

In den ersten drei Monaten hatte ich eine ziemlich harte Zeit.
Da ich die Sprache noch nicht gut beherrschte, gelang es mir kaum irgendwelche Kontakte zu knüpfen. Auf den ersten Blick sind Japaner sehr schüchterne Menschen. Das ganze hängt mit der Sprachbarriere zusammen, denn Japaner schämen sich, weil sie meinen kein gutes Englisch sprechen zu können.
Das hat zwar erst mal viele Nachteil, aber auch den Vorteil, dass man ziemlich schnell japanisch lernen kann, weil man zum Sprechen genötigt wird. Zumindest war es bei mir der Fall.
Nachdem ich eine Tandem-Partnerin gefunden hatte, lernte ich die Sprache immer besser und von da an änderte sich meine Welt gänzlich.
Mit der Sprache als Schlüssel eröffneten sich mir ganz andere Welten und ich habe viele Freunde gefunden.
Mir gegenüber waren die Menschen, denen ich hier begebenen durfte, offen, neugierig und rührend freundlich.
 

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

In Hiroshima habe ich viele Orte wie Cafes und Kneipen oder Events wie das "International Filmfestival" besucht.
An diesen Orten viel es mir sehr leicht Kontakte mit Menschen zu knüpfen, die mir sympathisch waren.
Bald hatte sich ein fester Freundeskreis gebildet und ich durfte eine wunderbare Zeit in Hiroshima verbringen und gänzlich in die Kultur der Japaner eintauchen.
Wenn ich ein mal längere Zeit frei hatte, machte ich auch Reisen an verschiedene Orte Japans.
Das würde ich auch dringend empfehlen, denn dieses Land bietet eine unwahrscheinlich abwechslungsreiche Landschaft!

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Bisher bin ich noch nicht aus Japan nach Deutschland zurückgekehrt, weil ich derzeit mein Pflichtpraktikum in einer Galerie in Hiroshima absolviere.
Wenn ich könnte, würde ich in diesem Land bleiben.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Es ist gut, wenn man ein bisschen besser Japanisch spricht, bevor man in Japan ankommt.
Wenn der Erstkontakt auf Japanisch gelingt, sind die meisten Japaner auch bereit auf eine englische Konversation umzusteigen. Man nimmt die Scheu, wenn man zuerst auf Japanisch sprechen kann.

In Japan gibt es sehr viele Verhaltensregeln und Angewohnheiten, an die sich unsereins erst Mal gewöhnen muss. Ich bin stehst mit einer Neugier, Verwunderung und Zurückhaltung an die Andersartigkeit der Welt in Japan herangegangen und habe mich bemüht, diese nicht zu Werten.
Mir war es extrem wichtig immer im Kopf zu behalten, dass ich diejenige bin, die als Besucherin dieses Land betritt. Es gibt keinen Grund, als Besucher alles abzuwerten und sich daneben zu benehmen. Leider sind mir vieler solcher Kollegen in Japan begegnet und ich habe mich stehst für solche Verhaltensweisen geschämt.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Ich kann mir gut vorstellen in Zukunft in Japan zu arbeiten.
Diese Kultur ist so gegensätzlich und kontrastreich, dass ich noch viel Zeit bräuchte, um sie tatsächlich zu begreifen.
Allerdings gibt es auch noch viele andere bereisenswerte Länder auf dieser Erde.
Durch meinen 1,3 Jahre Aufenthalt in Japan habe ich erleben können, dass es sehr verschieden ist ein Land zu bereisen, oder in einem Land zu leben.
Es war eine wundervolle Zeit, ich habe unendlich viel gelernt und bin sehr dankbar.
 

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