Wanderlust

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Die Hochschule Hannover ist eine Partneruniversität der Ajou University in Südkorea. Nach eingehender Recherche (Internetseite, Erfahrungsberichte etc.) habe ich beschlossen ein Auslandssemester dort zu absolvieren. Ich habe mich für das Hin-und-Weg-Stipendium beworben. Nachdem ich die Zusage für das Stipendium hatte, wurde ich von der Hochschule Hannover als Austauschstudentin bei der Ajou University nominiert. Erst danach konnte ich meine Bewerbung bei der Ajou University einreichen.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Es gibt verschiedene Wohnheime auf dem Gelände der Ajou University. Für die Auslandsstudenten stehen die Hwahong Hall und das New International Dormitory zur Verfügung. Die Hwahong Hall ist das ältere Wohnheim. Dort gibt es 2-Bett-Zimmer und 4-Bett-Zimmer. Im International Dormitory gibt es nur 2-Bett-Zimmer. Außerdem teilt man sich dort automatisch das Zimmer mit einem Koreaner - in der Hwahong Hall ist das nicht zwangläufig der Fall. Ich war im International Dormitory. Es gibt drei verschiedene Fahrstühle (für Frauen, für Männer und für Dozenten). Die Regeln sind relativ streng. Man hat geschlechtergetrennte Bereiche um Wäsche zu waschen und die Etagen des anderen Geschlechts sind absolut tabu. Man kommt nur mit einem Studentenausweis ins Gebäude und darf ohne Erlaubnis des Dormitory Inspektors niemanden mit ins Gebäude nehmen. Auf jeder Etage gibt es zwei Gemeinschaftsbäder. Jede zweite Etage hat eine Küche, wobei in einigen Etagen die Küche durch einen Studyroom ersetzt wurde. Jede Etage hat einen Wasserspender mit kaltem und warmen Wasser sowie einen Kühlschrank. Die Zimmer sind recht simpel mit jeweils zwei Einzelbetten, Schreibtischen mit Stauraum und Kleiderschränken. Die Zimmergröße variiert je nach Lage auf der Etage. Auf einer Etage leben etwa 50 Personen. Auf Antrag ist es möglich sich einen eigenen Kühlschrank ins Zimmer zu stellen - der muss allerdings selbst finanziert sein und darf eine bestimmte Größe nicht überschreiten.

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Möchtest Du etwas zu den Versicherungen anmerken?

Ich hab meine Auslandskrankenversicherung bei der Alten Oldenburger abgeschlossen. Es gibt auch die Möglichkeit sich nach Ankunft an der Ajou University lokal versichern zu lassen, allerdings wollte ich während der Semesterferien reisen, weshalb ich eine Versicherung brauchte, die den asiatischen Raum abdeckt.

Wie lief es mit den Finanzen?

Ich habe das Semester über das Hin-und-Weg-Stipendium sowie über Ersparnisse finanziert. Außerdem erhielt ich geringfügig BaföG.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenserhaltungskosten?

Südkorea ist nicht sehr teuer. Es gibt an jeder Ecke einen Convenience Store an dem man Essen auf die Hand für 3-4 Euro bekommt. Auch auswärts Essen ist im Vergleich zu Deutschland relativ günstig. Für 4 Euro bekommt man schon eine ausreichende Mahlzeit. Die Portionen sind groß und machen satt. Außerdem gibt es verschiedene Cafeterias auf dem Campus bei dem man für 3-4 Euro pro Mahlzeit essen kann. Wenn man allerdings selbst kochen möchte, dann fällt es oft teurer aus. Gerade Obst und Gemüse sind teuer in Korea - im Vergleich zu Deutschland. Man bezahlt hier für fünf Äpfel etwa 8 Euro.
Das Wohnheimzimmer kann von ca. 550 Euro bis 1000 Euro kosten - je nachdem in welches Wohnheim man geht. Allerdings muss man sich als Austauschstudent als erste Wahl immer für das International Dormitory bewerben.

Unterkunft im Monat (ca.)

New International Dormitory - etwa 1000,00 Euro für 4 Monate

Verpflegung im Monat (ca.)

400,00 Euro

Freizeit im Monat (ca.)

200,00 Euro

Die üblichen Formalitäten...

Auf dem Campus gibt es eine Bank: Die Standard Chartered (SC) Bank. Über sie werden die meisten finanziellen Dinge an der Ajou University geklärt. Hier bezahlt man für das Wohnheimzimmer und über die ATMs kann man bequem Geld abheben. Für meinen Aufenthalt an der Ajou University habe ich mir eine Bankkarte an der SC machen lassen. Manchmal hat man Probleme hier mit einer Visa oder Mastercard zu zahlen, weshalb eine koreanische Bankkarte nützlich sein kann. Die meisten Informationen, wenn man Hilfe braucht, bekommt man im International Office der Ajou University. Viele Dinge, wie die Alien Registration Card (eine Art Personalausweis für Ausländer), werden darüber geklärt. Ansonsten gibt es in Suwon auch ein Immigration Office (http://www.immigration.go.kr/HP/IMM80/index.do), das man mit einem Bus leicht erreicht.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Der Campus ist ziemlich groß und am Anfang ist es nicht so einfach den richtigen Hörsaal zu finden. Je nach Studiengang benutzt man verschiedene Gebäude auf dem Campus. Während meines Auslandssemesters musste ich zwei- bis dreimal das Gebäude wechseln um zu meinen Vorlesungen zu gelangen. Nach einer Weile gewöhnt man sich allerdings daran und die meisten Gebäude haben ein Eingangsschild mit dem jeweiligen Namen. Es gibt verschiedene Cafeterias auf dem Campus, sowie eine Bank und eine Bibliothek. An diversen Stellen kann man Unterlagen drucken, wenn man sein eigenes Papier mitbringt. Auf dem Campus gibt es außerdem Läden in denen man Papier, Stifte etc kaufen kann. Außerdem findet man dort auch Instantfood. Theoretisch hat man in jedem Gebäude WLAN-Zugriff, allerdings funktioniert es nicht immer. Inmitten des Campuses befindet sich ein Park mit Bänken und Grünfläche. Am Eingang findet man einen Sportplatz und ein Fußballfeld. Außerdem gibt es auch das sogenannte Teletubbie-Field auf dem oft Veranstaltungen wie der International Day oder Konzerte stattfinden.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Bevor man seine Kurse wählt, kann man sich die Beschreibungen der verschiedenen Kurse ansehen. Dort steht auch, welche Prüfungsleistung erbracht werden muss. Ich belegte letztes Semester vier Kurse (Crimes in Modern Society, Current Issues in Korean Society, Korean Language 1 und Cross-Cultural Management). In Crimes in Modern Society ging es vorwiegend um die rechtliche Sachlage bei Straftaten wie zum Beispiel Betrug oder Drogenhandel. Als Prüfungsleistung musste man einen Kurzvortrag halten - über irgendein Thema passend zur Vorlesung - und am Ende des Semesters eine Klausur schreiben. In Korean Language 1 lernte man die Grundlagen für Koreanisch. Neben einer schriftlichen Zwischen- und einer Abschlussprüfung fanden zudem regelmäßig Quizzes statt. In Current Issues in Korean Society lernt man viel über die koreanische Gesellschaft - wie sie entstanden ist was zurzeit los ist. Das war sehr interessant aufgrund des Skandals der koreanischen Präsidenten, die während meines Aufenthalts hier von ihrem Amt enthoben wurde. Die Prüfungsleistung für diese Vorlesung waren drei Essays, die man im Laufe des Semesters abgeben musste. In Cross-Cultural Management lernte man den Umgang mit verschiedenen Kulturen innerhalb eines Unternehmens. Es ging zum größten Teil darum, wie man als Vorgesetzter mit verschiedenen Nationalitäten umgeht und wie man mit Personen von aller Welt arbeitet. Man hält in dieser Vorlesungen 2 Gruppenpräsentationen und hat sowohl eine schriftliche Zwischen- als auch eine Abschlussprüfung.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Man lernt viele Leute in Vorlesungen (zum Beispiel durch Gruppenarbeiten) kennen. Am Anfang des Semesters bemühen sich viele Clubs um Mitglieder. Es gibt einen Club extra für Ausländer- der "Friends Club". Dort können Ausländer mit Koreanern viele verschiedene Aktivitäten wahrnehmen. Man trifft viele Freunde und unternimmt viele traditionelle Dinge. Außerdem kann man an einem Field Trip teilnehmen. Außerdem gibt es noch die AGA (Ajou Global Ambassadors). Das eine Gruppe von freiwilligen koreanischen Studenten, die direkt für die Austauschstudenten zuständig sind. Bei Fragen steht ein zuvor zugeteilter "Buddy" zur Verfügung. Auch die AGA bietet viele Veranstaltungen und Aktivitäten für Austauschstudenten an.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

In meiner Freizeit war ich viel mit Freunden unterwegs. Wir sind in Korea gereist oder auch mal für einen Tag nach Seoul in die Hauptstadt gefahren um verschiedene Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Ansonsten findet man direkt vor der Universität eine große Einkaufsstraße mit diversen Shops und Restaurants. Man braucht etwa 20 Minuten mit dem Bus zur Suwon Station, an der man auch einkaufen gehen kann. In Suwon selbst gibt es historische Denkmäler und Museen sowie Korean Folk Villages, die Besucher zeigen, wie die Menschen vor Hunderten von Jahren gelebt haben.
Zwischendurch gibt es ein paar Feiertage während des Semesters, die sich dazu eignen auch mal außerhalb von Korea zu reisen, wie zum Beispiel nach Japan oder Singapur.

Fazit und besondere Erlebnisse

Ich habe meinen Aufenthalt um ein Semester verlängert.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Seid weltoffen und neugierig. Korea ist spannend und man lernt viele Leute kennen. Die Kultur ist interessant und man kann viele schöne Erinnerungen in Korea machen!

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Wenn es finanziell möglich ist, dann würde ich auf jeden Fall wieder ins Ausland gehen um zu arbeiten und eine neue Kultur zu erleben.