Erfahrungsbericht: Auslandssemester Kanada
#Nordamerika #Kanada #Montreal
01.09.2016 - 01.01.2017
Kanada
Barrie
Napoleon Road; Bayview Dr 24
Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit
Napoleon / Wolf Steel Ltd.
Betriebswirtschaftslehre
Meine Praktikumssuche stellte sich als sehr einfach heraus. Durch meine Tätigkeit in der GrillArena, Hessisch Oldendorf, wurde mir der Weg nach Kanada schon praktisch geebnet. Als ich in meinen Semesterferien im Ladengeschäft vor Ort arbeitete und neben den Napoleonprodukten stand, dachte ich mir: Hey, wieso kein Praktikum in Kanada bei Napoleon?!“ Daraufhin sprach ich mit meiner Chefin über mein Vorhaben und sie willigte sofort ein. 2 Wochen später fuhren wir gemeinsam auf die SpoGa Messe in Köln, wo Sie mir die Gründer des Unternehmens vorstellte. Da diese auch aus Deutschland stammen konnte ich Ihnen mein Anliegen gleich auf deutsch mitteilen. Beide waren mehr als begeistert von der Idee und sagten, dass sie schon etliche internationale Studenten gehabt hätten und es somit kein Problem sein sollte mich im Betrieb unterzukriegen. Nach einem kurzen Gespräch teilten Sie mir mit, dass ich noch eine Bewerbung an das HRM-Department schicken sollte, damit die Mitarbeiter dort über mich bescheid wissen. Eine mündliche Zusage habe ich direkt am Anschluss unseres Gesprächs erhalten. Alle weiteren Dinge, wie zb. Visum oder Arbeigtserlaubnis, wurden dann im Anschluss telefonisch oder per Mail geklärt.
Leicht Mittel Schwer
von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft
Den Kontakt für das Studentenwohnheim in Barrie bekam ich durch meine Chefin hier in Kanada. Ich rief sofort an und man teilte mir mit, dass noch einige Zimmer im Wohnheim frei wären und ich mich einfach ganz normal über die Webseite bewerben sollte. Nachdem ich dies tat, wartete die Zusage auch nicht lange auf sich. Ich hinterlegte die Kaution in Form von der ersten und letzten Monatsmiete und war „ready to move in“.
Das Wohnheim stellte sich als alles andere heraus als es auf den Fotos auf der Webseite abgebildet war. Es sah wirklich sehr heruntergekommen aus und alles andere als renoviert. Mein Apartment teilte ich mir mit 5 anderen Mitbewohnern (2 Kanadier, 1 Chinese, 1 Brasilianer und 1 Kenianer), die alle hier in Barrie auf das Georgian College gehen. Das Apartment war aufgeteilt in 6 einzelne Schlafzimmer, 2 Bäder und ein großes Wohnzimmer mit offener Küche.
Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung
Da ich schon 10 Monate in Australien verbracht habe und dort schlechte Erfahrungen mit „preiswerten“ Auslandsversicherungen gemacht habe, habe ich mich dieses Mal dazu entschieden eine etwas teurere Versicherung zu nehmen, die aber alles abdeckt. Ich würde demnach wirklich davon abraten eine preiswerte Versicherung abzuschließen, da hier sehr oft Probleme auftreten.
Finanzieren konnte ich mein Auslandspraktikum durch meine Ersparnisse sowie ein Stipendium und durch das Gehalt von Napoleon.
Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG
Die Lebensunterhaltungskosten waren im Vergleich zu Deutschland etwas teurer. Die Miete betrug in etwa die gleiche Summe wie in Deutschland, jedoch waren die Lebensmittel im Supermarkt vergleichsweise teurer. Besonders Käse!
520CAD$
Mind. 300CAD$
200CAD$
Bevor es nun endlich losgehen konnte, musste ich ein Visum und eine Arbeitserlaubnis über die Webseite der kanadischen Botschaft beantragen. Da dies nun ein ganz neues Verfahren ist, stellte sich die Beantragung als etwas schwieriger heraus. Die Webseite ist ziemlich unübersichtlich und zusätzlich werden noch einige Informationen vom Arbeitgeber verlangt. Nach mehreren telefonischen Gesprächen mit meiner kanadischen Arbeitsstelle hat die Visums-Zusage nicht lange auf sich warten lassen.
Anschließend kümmerte ich mich um die anderen Sachen wie zum Beispiel Kreditkarte, Auslandsversicherung, etc..
Napoleon ist ein nach ISO 9001:2000 zertifiziertes Unternehmen mit über 46.000 Quadratmetern Herstellungsfläche und über 1200 Mitarbeitern. In Nordamerika ist Napoleon das größte Privatunternehmen zur Herstellung von hochwertigen holz- und gasbetriebenen Kaminen und Öfen, Gas- und Holzkohlegrills sowie von Produkten für den Outdoor-Wohnbereich und Wasserfällen.
Während meines Praktikums konnte ich in verschiedenen Abteilungen arbeiten. Angefangen habe ich im Sales-Department, wo ich mich um die europäischen Händler und deren Vorbestellungen für die kommende Saison 2017 kümmerte. Als nächstes war ich im Logistic-Department tätig, wo ich die Bestellungen mithilfe eines Warenwirtschaftssystem bearbeiten konnte und den jeweiligen Händler zuordnete. Daraufhin ging es ins Marketing-Department, wo ich die deutsche und österreichische Webseite von Napoleon überarbeitete. Zusätzlich konnte ich dort mit dem internen ERP-System arbeiten, um die Kundenzufriedenheit zu gewährleisten und neue Ideen einbringen.
Zwischenzeitlich befand ich mich nochmal 2 Wochen in der Produktion, um die Produkte noch einmal besser zu verstehen.
Da ich mein Apartment mit 5 anderen internationalen Studenten teilte, war es sehr leicht kontakte zu knüpfen. Das Gleiche galt auch für meine Arbeitskollegen. Kanadier sind sehr offen und hilfsbereit, was man in einem fremden Land wirklich zu schätzen lernt.
Meine Freizeit verbachte ich ausschließlich mit meinen Mitbewohnern. Wir fuhren an den Wochenenden nach Toronto um Sehenswürdigkeiten anzuschauen oder um einfach nur dem „langweiligen“ Leben in Barrie zu entfliehen. Wir planten so ziemlich jedes Wochenende Trips in verschieden Städte oder zu verschiedenen Orten, sodass wir eigentlich nie unsere Zeit im Apartment verbrachten.
Alles in einem lässt sich sagen, dass ich mehr als glücklich darüber bin diese einmalige Chance genutzt zu haben. Sich selber in eine unbekannte Situation zu stellen und wirklich aus seiner Komfortzone austreten lässt einen wachsen und viel über sich selbst lernen. Natürlich konnte ich mein englisch auch verbessern, aber das wohl beste an einem Auslandssemester sind die neuen Bekanntschaften die man schließt.
Auch in Bezug auf meine Arbeit habe ich viel gesehen und gelernt. Ich habe nun einen viel besseren Eindruck, wie ein international agierendes Unternehmen funktioniert und wirtschaftet.
Es war sehr spannend vor neuen, unbekannten Aufgaben gestellt zu werden und diese im Team zu lösen.
Als Fazit kann ich ein Auslandspraktikum oder Auslandssemester nur empfehlen, wenn die Möglichkeit besteht, da man anschließend mit einem völlig neuen Blickwinkel auf verschiedene Dinge durch das Leben geht.
Mit der Anerkennung hatte ich bis dato keinerlei Probleme. Auch mein Praxisphasenbetreuer hat sich bestens um mich gekümmert und mir alle notwendigen Unterlagen zur Verfügung gestellt.
Ich hoffe natürlich gut. Der Aufenthalt hat mir nochmal deutlich gemacht wie groß und vielfältig die Welt ist. Ich finde es immer wieder interessant wie unterschiedlich Kulturen und Menschen sein können. Deshalb ist auch das 2. Pflichtpraktikum im Ausland geplant.
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