Erfahrungsbericht: Auslandssemester Großbritannien

Allgemeine Daten

16.09.2016 - 31.05.2017
Großbritannien
Aberdeen
St Peters Halls

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Robert Gordon University

Fachrichtung des Betriebs

Aberdeen Business School

Studiengang

International Business Management

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Bereits bei meiner Bewerbung für den Studiengang International Business Studies an der Hochschule Hannover musste ich mich auf eine von vier Partneruniversitäten festlegen. Somit war dies bereits meine inoffizielle Bewerbung für die RGU in Aberdeen. Ungefähr vier Monate vor dem eigentlichen Start wurde dann erneut eine offizielle Bewerbung gefordert. Diese konnte problemlos online ausgefüllt werden. Dabei wurden unter anderem ein Motivationsschreiben und ein Englischnachweis (z.B. TOEFL) gefordert.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Von ehemaligen IBS-Studenten habe ich vor meinem Auslandsaufenthalt erfahren, dass es in Aberdeen eine sehr große Auswahl an Studentenwohnheimen gibt. Diese kann man leicht über die RGU Website einsehen (http://www.rgu.ac.uk/student-life/accommodation/applying-for-accommodation/our-accommodation). Man muss sich dabei entscheiden, ob man lieber auf dem Campus oder in Stadtnähe wohnen möchte. Ich würde definitiv letzteres empfehlen. Die Uni liegt etwas außerhalb, sodass man mit Bus vom Stadtzentrum ca. 20-25 Minuten braucht. Die meisten Studenten wohnen im Stadtzentrum.

Ich entschied mich für St. Peters Halls. Der Strand ist nur 10 Gehminuten entfernt. Die Fahrt zur Uni dauert ca. 40 Minuten. Die Bushaltestelle ist jedoch direkt vor der Haustür, welches bei anderen Wohnheimen nicht der Fall ist (z.B. Rosemount oder Woolmanhill). Dort muss man erstmal 10 Minuten bis zur Bushaltestelle laufen. Man kann in ca. 15 Minuten ins Stadtzentrum laufen, welches besonders nachts praktisch sein kann. Einen großen Supermarkt (Morrisons) und einen kleinen Tesco Express kann man ebenfalls sehr schnell erreichen. Aberdeen's schöne Altstadt ist nur 5-10 Gehminuten vom Wohnheim entfernt. Dort liegen die zweite Universität Aberdeens und der "Seaton Park".

Im Wohnheim gibt es 7er und 3er WGs. Ich habe in einer gemischten 7er WG mit eigenem Bad gelebt. Durch die Wahl des Studentenwohnheims hat man bereits bei Ankunft Kontakt zu sechs anderen Studenten, welches den Anschluss sehr vereinfachen kann. Abgesehen von schottischen Mitbewohnern, hatte ich ebenfalls eine spanische und italienische Mitbewohnerin, sodass ich eine Vielzahl von Kulturen kennenlernen konnte. In meiner Bewerbung für das Wohnheim habe ich angegeben, dass ich gerne mit gleichaltrigen Studenten wohnen möchte. Rückblickend bin ich dafür sehr dankbar, da in den anderen WGs meist 17-jährige Erstsemestler einzogen.

Die Wohnheime in Aberdeen sind im Vergleich zu privaten Wohnungen definitiv teurer und bieten kein faires Preis-Leistungsverhältnis. Die privaten Wohnungen, die ich während meines Auslandsaufenthaltes gesehen habe, waren definitiv schöner als das Wohnheim. Um sich allerdings schnell wohl zu fühlen und leicht Anschluss zu finden, würde ich das Studentenwohnheim empfehlen.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Wie lief es mit den Finanzen?

Ich habe einen Großteil meines Auslandsaufenthaltes durch die ERASMUS-Förderung und den Go-out Zuschuss der Hochschule finanziert. Da ich allerdings sehr viel gereist bin, habe ich zusätzlich auf Erspartes zurückgegriffen.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenserhaltungskosten?

Das Leben in Großbritannien ist definitiv teurer als in Deutschland. Während meines Auslandsaufenthaltes war der Wechselkurs glücklicherweise meist sehr gut.

Gewisse Lebensmittel sind teurer als in Deutschland. So zahlt man für einen 500g Naturjoghurt £1.50. Allerdings sind die Preise für Lebensmittel im Lidl oder Asda günstiger und daher lohnt es sich den etwas weiteren Weg auf sich zu nehmen. Die Alkoholpreise sind ebenfalls teurer als in Deutschland.

Die meisten Studenten arbeiten während des Semesters als Kellner, Kassierer oder als Deliveroo Fahrer. Dies kann eine gute Möglichkeit sein zusätzliches Geld zu verdienen.

Unterkunft im Monat (ca.)

720

Verpflegung im Monat (ca.)

150

Freizeit im Monat (ca.)

100

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Vor meinem Auslandsaufenthalt habe ich mir ein Konto bei der DKB angelegt, da diese den Service zum weltweit kostenlosen Geld abheben bietet. In Aberdeen habe ich ein lokales Konto bei der TSB eröffnet, da diese im Vergleich zu Deutschland hohe Zinsen bietet und ich es angenehmer finde mit Karte anstelle von Bargeld zu bezahlen. Mittlerweile bietet die DKB ebenfalls den Service an, kostenlos weltweit mit der Kreditkarte zu bezahlen. Ein lokales Konto kann hilfreich sein, da viel online bezahlt werden muss, wie beispielsweise die Wohnheimmiete oder das Aufladen von Geld auf die Waschkarte. Dadurch entfallen dann jegliche Umrechnungsgebühren. Um ein britisches Konto zu eröffnen, braucht man lediglich seinen Personalausweis und einen Nachweis seiner britischen Adresse. Diesen kann man problemlos über die RGU anfordern. Ich habe das Formular als Teil meines Willkommenspaket im Wohnheim erhalten.

Im Wohnheim, den Bussen und in der Uni hat man überall WLAN. Ich entschied mich trotzdem für eine britische SIM-Karte, da ich insbesondere zu Beginn mobile Daten zum Navigieren hilfreich empfand. In meinem Willkommenspaket war bereits eine SIM-Karte des Anbieters "Giffgaff" enthalten. Bei diesem kann man zwischen verschiedenen Angeboten aus Freiminuten, SMS und mobilen Daten entscheiden. Dies gilt jeweils für einen Monat und kann deswegen problemlos gekündigt werden.

Bei Ankunft wurde mir ebenfalls empfohlen, mich bei einem Doktor zu registrieren. Hierfür wurden ebenfalls Informationen von der RGU zur Verfügung gestellt, sodass die Registrierung schnell und problemlos verlief.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Die RGU hat einen modernen und weitläufigen Campus. Im Gegensatz zu Hannover gibt es allerdings keine Mensa. Dafür gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Essensständen und Imbissen. Besonders beliebt sind dabei Wraps, Subway und eine kleine Pizzeria.

Die RGU ist sehr gut ausgestattet und verfügt über eine Vielzahl an Services für Studenten. Besonders positiv empfand ich die vielen Projektplätze, die für Gruppenarbeiten genutzt werden konnten. Die Bibliothek ist ebenfalls groß und hat während der Klausurphase 24 Stunden geöffnet.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Während meines Auslandsaufenthaltes belegte ich die Kurse: Corporate Governance, International Trading, Managing Projects, IT for Managers, Business Innovation & Marketing, Business Creativity, Managing Change in Organisations und Consumer Behaviour.
Die Prüfungsleistung bestand aus Gruppenreports, Einzelreports, Präsentationen oder Klausuren. Ein großer Unterschied zur Hochschule Hannover ist definitiv der Schwerpunkt der RGU auf Gruppenarbeit. Ebenfalls gab es zu fast jedem Modul ein Tutorium, welches aus praktischer Anwendung bestand. Ich fand diese Aufteilung sehr hilfreich.

Im Allgemeinen war mein Anteil an Präsenszeit an der RGU weitaus geringer als der in Hannover. Im zweiten Semester war ich lediglich dienstags und donnerstags in der Uni. Dies gab mir die Möglichkeit viel zu reisen. Allerdings wird in Bezug auf die Gruppenarbeit viel Eigeninitiative in Sachen Planung und Koordination erwartet.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Da ich das dritte Jahr des Studiengangs International Business Management besuchte, waren leider die meisten einheimischen Studenten im Praktikum. Allerdings war eine Vielzahl an internationalen Austauschschülern in meinen Kursen vertreten. Diese kamen zum Großteil aus Kanada, USA, Frankreich und den Niederlanden.

Da Gruppenprojekte an der RGU sehr wichtig sind, konnte ich ebenfalls einen Einblick in die Arbeitsweise anderer Nationalitäten gewinnen. Die Gruppenarbeit war leider sehr anstrengend, da insbesondere die Schotten verhältnismäßig wenig leisten (die Noten des dritten Jahres zählen nicht in ihren Abschluss). Nach dem Überwinden einiger Hürden hat die Zusammenarbeit dann meist doch gut geklappt.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Die RGU bietet eine Vielzahl an Societies und Sport Clubs an. Ich bin dem Badminton Club beigetreten und konnte dadurch zusätzliche Kontakte knüpfen. In Aberdeen und Umgebung kann man ebenfalls einige Schlösser und die wunderschöne Landschaft erkunden. Aberdeen hat verhältnismäßig viele Clubs und Pubs. Das schottische Nachtleben ist einmalig und sollte man sich definitiv nicht entgehen lassen!!

Abgesehen davon bin ich während meines Auslandsaufenthaltes viel durch Schottland und England gereist. Edinburgh, Glasgow und Inverness kann man günstig mit dem Zug oder dem Megabus erreichen. Einer meiner Highlights war eine Reise zum Loch Lomond und zur Isle of Skye. Man kann ebenfalls günstig von Aberdeen nach London fliegen.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Ich kann jedem empfehlen einen Auslandsaufenthalt zu machen! Es ist definitiv eine einmalige Chance sich selber und andere Kulturen besser kennenzulernen!

Schottland ist ein wunderschönes Land und hat eine einzigartige Kultur. Da ich vor meinem Auslandsaufenthalt wenig über Schottland und viel mehr über England wusste, war es sehr interessant eine neue Perspektive kennenzulernen. Im Gegensatz meiner Erwartung wurde ich mit viel Sonnenschein in Aberdeen überrascht und konnte viele Spaziergänge am Strand machen. An den schottischen Akzent habe ich mich ebenfalls sehr schnell gewöhnt.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Da der Auslandsaufenthalt Teil meines Double Degrees ist, wurden alle meine Kurse von der Hochschule Hannover vorgegeben und anerkannt.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Durch mein Auslandsaufenthalt hat sich mein Englisch verbessert und der Wunsch in Zukunft erneut ins Ausland zu gehen verstärkt. Ich werde den Sommer über ein Praktikum in Edinburgh machen und setze mein Studium im September in Hannover fort.

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