Erfahrungsbericht: Auslandssemester Spanien

Allgemeine Daten

15.01.2018 - 25.05.2018
Spanien
Madrid
Calle San Isidro Labrador

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Universidad Rey Juan Carlos

Studiengang

Business Administration and Management

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Ein Auslandssemester in Madrid haben mir einige Kommilitonen empfohlen. Daher fiel mir die Entscheidung, Madrid als meine Erstwahl zu nehmen, nicht schwer. Zudem habe ich mich für eine Partnerhochschule entschieden, wodurch der Prozess vereinfacht wurde.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Vorerst habe ich mich bei mehreren Freunden erkundigt, die ihr Erasmus bereits in Madrid absolviert haben, wie diese die Wohnungssuche gemanagt hatten. Daraufhin habe ich mich mit deren Tipps zusammen mit einem Kommilitonen auf die Wohnungssuche begeben. Wir haben einige Webseiten von verschiedenen Agenturen gesichtet, bis wir schließlich eine kleine Airbnb-Wohnung für die komplette Zeit für uns zwei im schönen Stadtteil La Latina gefunden haben, die preislich mit verschiedenen 7er-WGs mithalten konnte. Uns war es sehr wichtig, im Voraus eine Wohnung zu finden, da wir aufgrund der Klausurenphase in Hannover im Januar nicht die Möglichkeit hatten, früher nach Madrid zu fliegen, um vor Ort eine Wohnung zu finden. Der „Welcome Day“ der Universidad Rey Juan Carlos fand bereits am Tag nach unserer Ankunft statt und da wir wussten, dass in den ersten Wochen viele neue Eindrücke auf uns warten würden, wollten wir die erste Zeit vor Ort neben der Uni nicht mit dem Suchen einer Wohnung zubringen müssen. Dies sollte aber jeder für sich selber entscheiden. Generell bin ich auch eher der Typ, der sich gern eine Wohnung erst angucken würde. Aber aufgrund der sehr positiven Bewertungen unserer Airbnb-Wohnung, bin ich mit einem guten Gefühl nach Madrid geflogen. Mein wichtigstes Kriterium bei der Wohnungssuche, was mir andere auch immer geraten haben und was ich auf jeden Fall weitergeben kann, war, möglichst zentrumsnah zu wohnen, da sich hier das Leben abspielt. Einziger Nachteil war, dass wir ca. 60 Minuten mit der Metro zu unserem Campus in Vicálvaro fahren mussten.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Wie lief es mit den Finanzen?

Besonders hilfreich waren das Erasmus-Stipendiengeld und der Go-Out-Zuschuss der Hochschule Hannover. Zudem haben mich meine Eltern finanziell unterstützt und ich habe für mein Auslandssemester im Voraus Geld zur Seite gelegt. Im Allgemeinen ist das Leben in Madrid auf jeden Fall nicht günstig. Man lebt in einer europäischen Hauptstadt und zahlt dementsprechend auch eine im Vergleich zu Hannover sehr hohe Miete für kleine Zimmer. Ich würde jedem empfehlen während der Zeit einen Überblick über seine Finanzen zum Beispiel mithilfe einer Ausgabenliste zu behalten, damit man am Ende nicht böse überrascht wird. Mit Miete, Lebensmitteln, Shoppen, Trips und anderen Unternehmungen fallen schon einige Kosten an, die von dem Stipendiengeld allein nicht gedeckt werden können.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenserhaltungskosten?

Die Mietpreise in Madrid sind vergleichbar mit denen deutscher Großstädte. Die Lebensmittelkosten variieren stark, je nachdem in welchem Laden man einkaufen geht. Im Vergleich zu Deutschland gibt es Produkte, die etwas teurer sind, aber ebenso Produkte, die vergleichbar preiswert sind. Alles in allem bin ich der Meinung, dass die Lebensmittelkosten in Madrid etwas höher sind als hier.

Unterkunft im Monat (ca.)

600

Verpflegung im Monat (ca.)

250

Freizeit im Monat (ca.)

350

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Ich habe mir im Voraus eine Kreditkarte geholt, wodurch das Bezahlen und Geld abheben im Ausland unproblematisch war. Zudem habe ich meine deutsche SIM-Karte aufgrund der Abschaffung der Roaming-Gebühren weitergenutzt. In unserer Wohnung hatten wir zudem WLAN. Hier bin ich sehr glücklich, dass es bei mir keine Zwischenfälle gab und alles reibungslos funktionierte. Allerdings sollte man in Madrid gut auf seine Wertsachen (insbesondere auf Handys und Kreditkarten in der Metro und in den Diskos) aufpassen.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Mein Campus der Universidad Rey Juan Carlos (URJC) war in Vicálvaro, sodass ich jeden Tag pro Richtung ca. 60 Minuten unterwegs war. Von der Metro-Station „La Latina“ fährt man erst mit der grünen Linie bis „Nunez de Balboa“, dort steigt man dann in die lila Linie bis zur Metro-Station „Vicálvaro“, wo sich auch direkt die URJC befindet. Zum Glück fährt die Metro in Madrid mindestens alle fünf Minuten, sodass man nie lange Wartezeiten hat.
Die URJC ist vergleichbar zu der Hochschule Hannover schlecht ausgestattet und etwas veraltet. Die Vorlesungen waren teilweise chaotisch und schlecht vorbereitet. So haben sich die Abgaben für Hausarbeiten oder die Termine für Präsentationen häufig nochmal kurzfristig geändert.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Ich habe hauptsächlich Kurse aus dem Bereich Business Administration and Management belegt (Marketing Management, Production Management, Human Resources und Management Information Systems) sowie einen Kurs aus dem Bereich Marketing (Strategic Marketing), um mir diese für meine erste Praxisphase in Hannover anrechnen zu lassen. Inhaltlich habe ich in den Veranstaltungen aber wenig Neues gelernt und der Vorlesungsstil der Dozenten war eher trocken und teilweise chaotisch.
In Production Management wurde während des Semesters ein Test geschrieben, der zu 15% in die Endnote einging. In Marketing Management und Strategic Marketing mussten wir jeweils einen großen Marketingplan in einer Gruppe (mit bis zu 8 Teilnehmern) verfassen und diesen anschließend im Plenum präsentieren. In Human Resources stand einerseits jeden Mittwoch eine Fallstudie an, zudem musste man in einer Gruppe einen Kommentar zu einem Internet-Artikel seiner Wahl verfassen und diesen präsentieren. Auch in Management Information Systems gehörte eine 15-minütige Gruppenpräsentation zur Prüfungsleistung. Zusätzlich gab es in vielen meiner Kurse Anwesenheitslisten, kleinere (wöchentliche) schriftliche Abgaben und am Ende des Semesters eine Abschlussklausur. Anders als an der Hochschule Hannover üblich, setzt sich an der URJC die Gesamtnote also aus einem praktischen Teil während des Semester und einem theoretischen Teil am Ende des Semesters zusammen, die beide bestanden werden müssen. Zudem sind die Vorlesungen sehr schulisch und es gab viele Gruppenarbeiten, die meiner Meinung nach teilweise schlecht zu organisieren waren, da man mit bis zu acht Leuten an einem Marketing-Plan schreiben musste.
Alles in allem war der Arbeitsaufwand während des Semesters relativ hoch.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Leider hatte ich relativ wenig Kontakt zu den Einheimischen - abgesehen vom täglichen Einkaufen und in der Uni. Aber auch in den Vorlesungen haben die internationalen und die spanischen Studierenden wenig gemeinsam gemacht. Es haben sich schnell Grüppchen gebildet, mit denen man die meiste Zeit seines Auslandssemesters verbracht hat, was natürlich auch schön war, da man diese Leute näher kennenlernen konnte.
Besonders sinnvoll fand ich das Integration Weekend, das vom ESN organisiert wurde und uns die Möglichkeit geboten hat, zu Anfang Leute kennenzulernen und Freundschaften zu schließen, sodass man viele internationale Studierende mit Namen kannte.

Der kulturelle Unterschied wurde mir besonders deutlich in Bezug auf Organisationstalent und Pünktlichkeit.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Da der Zeitaufwand für die Uni doch größer war als im Voraus erwartet, waren nicht ganz so viele Reisen wie zu Anfang geplant, möglich. Dennoch habe ich kleinere Städte wie Toledo, Segovia und Aranjuez in der Umgebung von Madrid in Tagestrips erkundet und war zusätzlich jeweils ein paar Tage in Valencia, Barcelona, Salamanca und Lissabon.
Wenn wir am Wochenende nicht am Reisen waren, haben wir die Zeit genutzt, um Madrid und seine schönen Ecken zu entdecken. Madrid hat wunderschöne Cafés und Rooftop-Bars, super Möglichkeiten zum Shoppen, tolle Clubs, den Stadtpark „Retiro“ zum Sonnen und viele weitere Sehenswürdigkeiten. Langweilig wird es einem im Madrid auf jeden Fall nicht und man entdeckt jeden Tag neue schöne Ecken.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Ich kann nur jedem empfehlen ein Auslandssemester zu machen, um mal herauszukommen und sich selber besser kennenzulernen, denn natürlich gibt es auch im Auslandssemester gute und schlechte Tage. Aber im Nachhinein bin ich sehr froh, die Erfahrung gemacht zu haben und die Herausforderungen wie z.B. Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede gemeistert zu haben.
Besonders froh bin ich, dass sich in der Zeit Freundschaften gebildet haben, die mit Sicherheit auch über die Zeit hinaus anhalten werden und mir die Möglichkeit bieten neue Länder und Städte durch gegenseitige Besuche zu entdecken.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Die Anerkennung meiner ersten Praxisphase klappte schnell und problemlos.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Ich rate es allen Studierenden den Schritt zu wagen und auch vor Ort den Kopf nicht hängen zu lassen. Natürlich gibt es Tage, an denen man die Familie und Freunde zu sich wünscht und am liebsten die Koffer packen und heimfliegen würde, aber die Tage gehen auch vorbei und nach dem Auslandssemester schätzt man die Zeit vor Ort noch einmal ganz anders.
Des Weiteren kann ich allen Studierenden, die planen ihr Auslandssemester in Spanien zu absolvieren, nur raten, die wichtigsten Phrasen im Spanischen zu beherrschen, da wirklich viele Einheimische kein bzw. nur sehr, sehr wenig Englisch sprechen. Daher würde ich auch z.B. jedem raten, die wichtigsten Medikamente für eine Erkältung, Grippe o.ä. mitzunehmen, da auch viele Apotheker/innen kein Englisch sprechen.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Ich bin sehr stolz und glücklich, den Schritt gemacht zu haben. In der Zeit habe ich viel über mich gelernt, neue Freundschaften geschlossen, andere Kulturen und Lebensweisen besser kennengelernt und tolle Orte entdeckt.
Mit dem Erasmus Programm wird einem die Organisation eines Auslandsaufenthalts sehr leicht gemacht. Diese Chance sollte man nutzen!

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