Erfahrungsbericht: Auslandssemester Korea

Allgemeine Daten

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Ajou University

Studiengang

Software Engineering

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Die Studienplatzsuche gestaltete sich einfach. Ich habe durch verschiedene Kontakte von der Ajou Universität erfahren und mich dann über das Bewerbungsportal beworben.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Die Universität stellt Zimmer im Studentenwohnheim (International Dormitory oder Hwahong Hall) zur Verfügung. Dafür muss man sich bewerben und verschiedene Sachen nachweisen, darunter ein Dokument zur gesundheitlichen Verfassung (insbesondere Tuberkulose). Soweit ich das mitbekommen habe, hat jeder einen Platz bekommen. Allerdings gibt es in der Hwahong Hall keinen Fahrstuhl.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Möchtest Du etwas zu den Versicherungen anmerken?

Die Ajou Universität bietet bei der Einführungsveranstaltung ebenfalls eine Kranken- und Haftpflichtversicherung an, da es zu Problemen mit den Kosten kommen kann, sollte man in einem Krankenhaus vorstellig werden. Ich habe dieses Angebot nicht wahrgenommen, weil ich bereits eine Versicherung abgeschlossen habe und ich es als ausreichend empfunden habe.

Wie lief es mit den Finanzen?

Für den Aufenthalt habe ich den Go-Out-Zuschuss beantragt. Das restliche Geld kam über das Hin-und-Weg-Stipendium und als Vorschuss von meinen Eltern. Abheben war am Anfang schwierig. Allerdings kann man die Mitarbeiter in der Bank fragen und die können einem helfen. Unter Umständen können die Mitarbeiter zuerst kein Englisch, aber dann wird man zu jemandem geführt, der Englisch kann.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Unterkunft im Monat (ca.)

229 €

Verpflegung im Monat (ca.)

346 €

Freizeit im Monat (ca.)

171 €

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Für Korea braucht man zu Beginn nicht unbedingt ein Visum, weil man für 90 Tage visumfrei in Korea wohnen darf. Allerdings empfehle ich dringend ein Visum vorab in Deutschland zu beantragen. Es ist kostenlos und ging zumindest bei mir ohne Probleme vonstatten. Ich bin dafür nach Hamburg gefahren und habe mir dann meinen Reisepass per Post zuschicken lassen.
Die Bank war für mich zunächst ein Problem, weil ich nicht bei jeder Bank abheben konnte. Auf dem Campus gibt es auch eine Möglichkeit, Geld abzuheben und dort fallen auch keine Gebühren an (Student Union). Viele haben bei der Woori Bank abgehoben. Ich musste zur City Hall fahren, was aber kein Problem gab, weil es dort viele Sachen zu entdecken gibt und sich die Busfahrt lohnt. Manche Studierende haben ein Bankkonto angelegt. Wenn man das vorhat, kann man das Angebot der Universität nutzen, da die für zwei oder drei Tage Mitarbeiter der KB (Kookmin) Bank da haben. Es ist sinnvoll ein Konto zu eröffnen, wenn man mit dem Bus nach z. B. Busan fahren möchte. Es kann sein, dass das nur mit einer koreanischen Bankkarte geht.
Für eine SIM Karte gibt es ebenfalls ein Angebot der Universität. Ich habe für 30,000 ₩ eine SIM Karte bekommen, die dann ein Guthaben in dieser Höhe hatte. Am Anfang dauert es, bis die SIM Karte erkannt wird, aber danach kann man alles wie gewohnt ausführen. Nach 90 Tagen Aufenthalt bekommt man eine neue SIM Karte.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Die Ajou Universität ist gut gelegen und wenn man mal keine Lust hat aus dem Dormitory zu gehen, hat man alles was man braucht. Im Erdgeschoss gibt es Essen, was man mit dem Heißwasserspender kochen kann. Es gibt zudem eine Küche auf jedem zweiten Flur. Auf den anderen Fluren gibt es dann einen Lernraum. Vom Wohnheim bis zur Hauptstraße sind es ca. 10 Minuten und auch um zur Vorlesung zu kommen, sollte man ungefähr 10 Minuten einplanen. Um aus dem Wohnheim raus und wieder rein zu kommen, sollte man immer seine Studentenkarte dabei haben, die für so ziemlich alles verwendet werden kann: Zugang zum Wohnheim, Schlüssel für das Zimmer, Anmelden für Vorlesungen, Bezahlen für Bahn- und Busfahrten, Bezahlen im Convenience Store, … Im International Dormitory gibt es einen kleinen Fitnessraum und einen Raum um Wäsche zu waschen. Zudem kann man sich dort auch treffen. Auf dem Campus selbst gibt es viele Sitzgelegenheiten bei denen dann Koreaner ihr Maekju zu sich nehmen. In der Bibliothek kann man 24 Stunden lang lernen. Direkt nebenan gibt es das Café der Bibliothek, was meistens bis 21 Uhr auf hat. Auf der Hauptstraße gibt es alles was man braucht. Von Café bis Playstation bang. An der Universität fanden viele Feste statt. Am Anfang haben sich die Clubs vorgestellt und zum Ende hin gab es ein großes Festival bei dem zum Beispiel Madclown und EXID aufgetreten sind. Im Soul Café singen Studenten und es gibt unterhaltsame Spiele zwischen den Auftritten.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Ich habe wegen der Creditumrechnung sieben Kurse besucht. Einer davon war Taekwondo, weil ich mich fit halten wollte. Die anderen Kurse sind folgende.
- Cross-Cultural Management (online Kurs)
- Korean Language I
- Modern Mathematics Seminar
- Travel Demand Forecasting
- Corporate Solution & Practice
- Introduction to Translation
- Taekwondo
Der online Kurs für Cross-Cultural Management bestand aus Video-Vorlesungen, die man sich innerhalb eines Zeitraumes anschauen konnte. Zusätzlich gab es zwei assignments und 2 Klausuren, die ebenfalls online stattfanden.
Korean Language I war sinnvoll um sich im Koreanischen Alltag verständigen zu können. Am Anfang haben wir die Aussprache der verschiedenen Buchstaben gelernt und zum Ende hin konnten wir Sachen bestellen. Mir hat der Kurs sehr viel gebracht. Es gibt zwei Klausuren und zwei Tests.
Im Modern Mathematics Seminar gibt es bis zur mid-term Phase sehr viele Hausaufgaben, die sehr komplex sind. Danach arbeitet man an einem Projekt und hat jede Woche eine Präsentation. Unterricht gibt es dann nicht mehr. Am Ende haben wir unser Projekt noch zwei weiteren Fakultätsmitgliedern vorgestellt. Es gibt keine Klausuren.
Der Professor des Travel Demand Forecasting Kurses kommt gerne zu spät, aber kümmert und interessiert sich sehr für die ausländischen Studenten, die dann zwischendurch auch Sachen vorstellen sollten, wie die Transportkultur in Deutschland. Hier gab es zwischendurch Aufforderungen, Hausaufgaben zu machen und zwei Klausuren mit Unterlagen.
In Corporate Solution & Practice gibt es eine Präsentation, zwei Klausuren, neun Hausaufgaben und ein Gruppenprojekt mit Berichten und abschließender Präsentation.
Introduction to Translation wurde zu 40 % auf Koreanisch unterrichtet. Zwischendurch war es schwierig, dem Kurs zu folgen und Hausaufgaben zu machen, aber dadurch habe ich gelernt, Koreanisch schneller zu lesen. Es gab ein Gruppenprojekt, bei dem man einen Text übersetzt hat und vor allem Probleme herausgearbeitet hat. In meinem Fall haben wir Englische Untertitel für ein YouTube Video einer traditionellen Koreanischen Serie erstellt. Am Ende gab es eine finale Klausur.
Taekwondo wird auf Koreanische gelehrt. Allerdings war der Lehrer bestrebt uns die wichtigen Sachen auf Englisch mitzuteilen und uns auf Fehler hinzuweisen. Es gab zwei Testtermine mit jeweils zwei Übungen.
Cross-Cultural Management und Korean Language I kann ich zu 100 % weiterempfehlen.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Der Kontakt zu Kommilitonen war dauerhaft gegeben. Außer in Korean Language I waren sehr wenig Ausländer (2-3) in einem Kurs, wodurch die koreanischen Studenten sehr neugierig waren. Durch den Kontakt zu den Study Buddies (A.G.A.) und durch den Eintritt in den Friends Club wurden wir dauerhaft in Aktivitäten einbezogen wie die Fahrt zur Insel Jebu oder das Besuchen von Festivals auf dem Campus der Universität. Ich habe während meines Aufenthaltes einen Tandempartner kennengelernt. Auch habe ich Tandempartner wiedergesehen, die vorher in Deutschland studiert haben. Der Kontakt mit den Einheimischen war besser als erwartet. Viele haben von sich aus gefragt, ob sie helfen können, wenn man in den U-Bahn Stationen unterwegs war oder vor der Bushaltestelle stand.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

In meiner Freizeit habe ich Sport im Gym des Wohnheims gemacht, war oft Essen, und habe mich an den Aktivitäten der A.G.A. Mitglieder und des Friend Clubs beteiligt, sowie an den Aktivitäten des international office. Zu Beginn haben wir uns in Seoul den Gyeongbokgung Palace in Hanbok angeschaut und waren in Insadong und Itaewon. Später haben wir uns die DMZ angeschaut und haben dort unter anderem einen Tunnel besucht. Privat habe ich in Seoul den Tower, Gangnam und ein Jjimjilbang besucht. Wegen den Paralympics bin ich mit ein paar Leuten nach Pyeongchang gefahren, aber ich habe gehört, das Pyeongchang auch ohne Paralympics einen Besuch wert ist. Nach den mid-terms bin ich nach Busan gefahren und vor und nach den final exams nach Jeju-do, wo ich praktisch die ganze Insel erkundet habe. Besonderer Höhepunkt hier der Sonnenaufgang auf dem Seongsan Ilchulbong. Empfehlenswert auch das Eis mit Udo-do-Erdnüssen im Nachtmarkt in Seogwipo-si, nahe der Food Street und des Cheonjiyeon Wasserfalls.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Für mich war das Auslandssemester definitiv eine gute Entscheidung. Ich habe zwar einen Monat gebraucht, um mich an Korea zu gewöhnen und einzuleben, aber ab dem Zeitpunkt war es ein Erlebnis, was ich wohl nie vergessen werde. Ein besonderes Erlebnis war für mich der Besuch in Busan. Dort bin ich unter anderem beim Beomeosa Tempel gewesen. Der Tempel liegt in einer sehr schönen Landschaft und als ich in einen Teil des Tempels hineingeschaut habe, habe ich Koreaner gesehen, die knieten und ein Ritual vollzogen habe. Das war für mich wohl das besonderste Erlebnis und hat für mich Busan zu einer besonderen Stadt gemacht.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Die Credit-Umrechnung entspricht 19 koreanische Credits gleich 30 ECTS. Für folgende Austauschstudenten sollte dieser Punkt aber definitiv nochmal geklärt werden, da die Umrechnung unlogisch ist. In Korea kommt man im Normalfall auf maximal 18 Credits und somit würde man in Deutschland das Semester mit durchschnittlich 30 Credits nicht überstehen. Fakultät IV hat eine andere Umrechnung als Fakultät I. Beispiel Korean Language I (3 koreanische Credits): Fakultät IV bekommt 6 deutsche Credits und Fakultät I nur 4,7 deutsche Credits. Hier muss dringend nachgebessert werden.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Allen zukünftigen Studierenden möchte ich sagen, dass Korea ein Land ist, welches es wert ist zu besuchen. Egal ob Land oder Kultur, Korea bietet alles zwischen traditionell und modern an.
In Bezug zum Studium ist es wichtig sich nicht von den Hausaufgaben abschrecken zu lassen und sich rechtzeitig für Kurse anzumelden. Sollte man einen Kurs nicht bekommen, kann man versuchen, den Professor oder die Professorin zu fragen. Bei mir hat das nicht geklappt, aber vielleicht ja bei den nächsten Studierenden.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Für die Zukunft möchte ich Koreanisch weiter lernen und auch wieder nach Korea reisen. Wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich es in Erwägung ziehen, wieder ein Auslandssemester zu machen oder auch beruflich in Korea aktiv zu sein.

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