Erfahrungsbericht: Auslandssemester Schweden

Allgemeine Daten

15.01.2018 - 04.06.2018
Schweden
Växjö

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Linnaeus Universität

Studiengang

Angewandte Informatik

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Ich habe mir alle Partnerhochschulen der HsH angeschaut (sind auf der HsH International Seite aufgelistet) und nach angebotenen Kursen ausgewählt, welche Hochschulen in Frage kommen, um benötigte Kurs zu erfüllen. Ich hatte aber natürlich auch ein, zwei Länder als Favoriten, unter anderem Schweden. So hat es sehr gut gepasst, dass die Linnaeus Universität Kurse angeboten hat, die ich auch brauche.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Die Linnaeus Universität hat Erasmus+ Studenten während meines Austausches nicht aktiv bei der Wohnungssuche unterstützt. Das bedeutet, dass man selbst so früh wie möglich anfangen muss zu suchen. Es gibt mehrere Anlaufpunkte für Informationen über Wohnungen. http://linnestudenterna.se, die allgemeine Studentenunion. Auf deren Website werden unter Accomondation mehrere Websiten angegeben. Die wichtigsten sind wahrscheinlich blocket.se, eine Art Ebay-Kleinanzeigen, https://www.boplats.vaxjo.se/, dort lassen sich Studentenwohnheime finden, und Facebook Gruppen, in denen immer mal Angebote zu finden sind.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Wie lief es mit den Finanzen?

Ich habe vor dem Auslandssemester gearbeitet und dadurch Geld angespart. Zusammen mit dem Stipendium von Erasmus+ hat das gereicht.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenserhaltungskosten?

Meine Miete war etwas höher als der Durchschnitt der Studenten, weil ich privat und alleine in einer 1-Zimmer Wohnung gelebt habe. Zu meiner Zeit hätte man in der Regel wohl eher 350 Euro für die Miete bezahlt, wenn man in einer Wohngemeinschaft einen Platz gefunden hätte. In der Regel waren Lebensmittel nicht deutlich teurer als in Deutschland, allerdings würde ich nicht in der Stadt Einkaufen gehen.

Unterkunft im Monat (ca.)

450

Verpflegung im Monat (ca.)

350

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Da Schweden in der EU ist, gibt es eigentlich nicht viel zu beachten. Man kann praktisch überall, alles mit Karte bezahlen. Ich habe einmal Bargeld abgehoben und es nie benutzt. Bei Behörden melden muss man sich für ein Auslandssemester auch nicht mehr, der Personalausweis reicht, Pass mitnehmen ist aber immer eine gute Idee. Ein Bankkonto kann man nur mit einer schwedischen Personalnummer eröffnen, die man nur bekommt, wenn man mehr als ein Jahr in Schweden bleibt. Da es keine Roaming-Gebühren mehr gibt, kann man seinen ganz normalen Telefonvertrag fürs Handy benutzten. Der Empfang war in Växjö und Umgebung immer sehr gut.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Ich war zu Gast bei der Linnaeus Universität in Växjö. Die LNU gibt sich als internationale Universität und das kann ich so auch bestätigen. Man wird dort mit vielen unterschiedlichen Kulturen aus der ganzen Welt in Kontakt kommen, sowohl unter den Studenten, als auch den Dozenten. Der Campus ist recht groß und auf Växjö und Kalmar verteilt. Ich war ausschließlich in Växjö. Auf dem Campus gibt es mehrere Shops und Restaurants, allerdings keine Mensa. Man kann als Student also dort nicht billiger essen. Überall kann man sich Kaffee besorgen, manchmal sogar umsonst.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Ich habe neben drei Informatik-Kursen auch den Schwedisch-Kurs belegt. Wenn es deine Zeit erlaubt, dann belege auf jeden Fall den ersten Schwedisch-Kurs für Anfänger. Abgesehen davon, dass man dort Schwedisch lernt, ist man direkt in Verbindung mit anderen internationalen Studenten. Meine Fachkurse waren alle gut. In jedem Kurs wurde von einem verlangt, Texte zu schreiben. Es gabt pro Kurs über das Semester verteilt 2-3 Projekte zu erledigen und für jedes Projekt galt, dass man noch einen Report schreibt. In Schweden sind die Kurse jedoch anders übers Semester verteilt, bei den Informatiker in der Regel zwei Kurse in den ersten 10 Wochen, dann die Prüfungen für die Kurse und dann für die restlichen 10 Wochen die letzten zwei Kurse mit anschließenden Prüfungen. Das war von der Last sehr angenehm, weil man nicht, wie z.B. an der HsH, 4-5 Klausuren innerhalb von zwei Wochen schreibt. Der Anspruch war innerhalb der Kurse vergleichbar mit dem Anspruch an der HsH, also einfacher wird es wohl nicht (zumindest nach meiner Erfahrung).

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Die Verwaltung und die Betreuer des internationalen Büros waren immer sehr nett und hilfsbereit. Das gleiche gilt für die Dozenten und Kommilitonen. Ich hatte fast ausschließlich gute Erfahrungen, egal ob im Hörsaal oder im Pub. Wenn man jemanden um Hilfe fragt, wird einem ohne wenn und aber geholfen. Die Einheimischen sind freundlich und sprechen in der Regel sehr gut Englisch. Was man oft antrifft ist die, wie ich sie nenne, schwedische Zurückhaltung. Man bleibt gerne unter sich (Familie, Freunde) und ist etwas kurz angebunden, aber nicht in einer abweisenden Art. Das trifft aber nicht auf die schwedischen Kommilitonen zu.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Die Studentenverbindung (nicht vergleichbar mit den deutschen Studentenverbindungen, also keine Angst haben :P) der internationalen Studenten, ViS http://www.visesn.org/, bietet über das gesamte Semester unterschiedliche Aktivitäten und Trips an. Z.B. nach St. Petersburg (ohne Visum), nach Norwegen (Skifahren, Schlittenfahren, usw.), Lappland und andere Teile Skandinaviens. Außerdem gibt es auch lokale Treffen. Ich kann jedem empfehlen, dort mal vorbei zuschauen. Es gibt zwei Studentenpubs (Sivans, Slottsstallarna), die in der Regel abends Donnerstag bis Samstag auf haben. Dort kann man auch freiwillig aushelfen, was zwar anstrengend sein kann, aber eine Menge Spaß macht. Außerdem lernt man so schnell Leute kennen. Ansonsten kann man rund um Växjö viel Natur erkunden. Es gibt mehrere Seen, auf denen man auch rudern kann. In Växjö selber ist jetzt nicht allzu viel los, aber auf dem Campus findet man eigentlich immer was zu tun.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Ich hatte eine fantastische Zeit in Schweden und habe viel gelernt. Die LNU und die Studenten, die ich dort kennengelernt habe, haben meinen Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Ich werde noch eine Weile von den Erfahrungen zehren. Egal, ob ihr am Anfang oder am Ende eures Studiums seid, überlegt euch, ob ihr vielleicht noch ein Auslandssemester unterbringen könnt und informiert euch rechtzeitig was Deadlines angeht. Es lohnt sich. Ich z.B. habe mein Auslandssemester in meinem letzten regulären Master-Semester vor der Master-Arbeit gemacht.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Alle meine Leistungen wurden wie im Learning Agreement besprochen angerechnet.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Nehmt auf jeden Fall an so vielen Veranstaltungen der Studenten in Växjö teil, wie ihr nur könnt (besonders ViS http://www.visesn.org/). Die Trips sind bezahlbar und machen viel Spaß. Kümmert euch rechtzeitig um eine Wohnung. Der Wohnungsmarkt in Växjö ist sehr angestrengt. Seid euch sicher, dass ihr gut Englisch schreiben könnt, sonst werdet ihr wahrscheinlich viel Stress haben.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Ich bin definitiv offen zu einem Späteren Zeitpunkt wieder ins Ausland zu gehen, vielleicht auch für unbestimmte Zeit. Die Zeit in Schweden hat mich da deutlich selbstsicherer gemacht.

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