Erfahrungsbericht: Auslandssemester Malaysia
#Asien #Malaysia #Melaka
Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit
UTeM - Universiti Teknikal Malaysia Melaka
Faculty of Electronic and Computer Engineering (FKEKK)
Bachelor of Electronic Engineering with Honours
Es gab eine Infoveranstaltung, wo ein aus Malaysia zurückgekommener Kommilitone einen Vortrag über sein Studium dort gehalten hat. Dadurch wurde ich auf das Land Malaysia aufmerksam und später auf die Utem. Die Studienplatzsuche war sehr einfach, da die Utem eine gute Partnerschaft mit der HSH hat, wodurch jedes Semester ein Studentenaustausch stattfindet.
Leicht Mittel Schwer
von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft
Das Apartment wird jedes Semester von den folgenden Studenten aus Hannover übernommen. Es wurde Privat angemietet und befindet sich nicht auf dem Campus sondern in der Stadt Melaka, sodass man gute Einkaufs- und Essensmöglichkeiten hat. Sie verfügt über 4 Klimatisierte Räume und einen Gemeinschafts-Pool im Innenhof welcher aber fast nie von anderen Bewohnern des Hauses genutzt wird. Von dort aus gelangt man in ca. 8 min zur Bushaltestelle, von wo aus ein Bus zur Uni fährt oder in 10 min zum nächsten Food-Court. Die Wohnung verfügt neuerdings über Glasfaserleitungen. Ich empfehle die Wohnung und nicht die Apartments auf dem Utem-Kampus, da diese bereits über einige Einrichtungsgegenstände von den vorigen Studenten verfügt und die Regeln auf dem Campus sehr streng sind. Auf dem Campus hat man schlechtes Internet und schlechte Einkaufsmöglichkeiten.
Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung
Da die Techniker Krankenkasse über keine eigene Auslandskrankenversicherung verfügt, habe ich diese bei einer Tochtergesellschaft abgeschlossen.
Das Stipendium mit 300 Euro für 4 Monate und BaföG mit 926 Euro für 5 Monate haben den größen Teil ausgemacht. Vom BaföG muss man die Hälfte nach dem Studium zurück zahlen. Dazu kam noch einiges an Erspanisse welches Hauptsächlich nach dem Semester zum Reisen verwendet wurde.
Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG
130 Euro
300 Euro
600 Euro oder jedes Wochenende etwa 150 Euro (Flüge, Unternehmungen, Unterkunft)
Insgesamt 150 Euro für Klamotten
Das wichtigste ist eine Funktionierende Kreditkarte. Ich hatte die MasterCard mit welcher ich keine Probleme hatte. Einziges Manko waren bei jeder benutzung eines Automaten nochmal 6 Euro Gebühren. Ein Komilitone konnte nicht mehr als 700 Euro pro Monat mit seiner Kreditkarte abheben. Was natürlich viel zu wenig ist da schon im Ersten Monat die gesamte Miete von 600 Euro Bar bezahlt werden musste, und er somit kein Geld mehr abheben konnte. Des Weiteren kann man an den meisten Automaten nur ca. 300€ pro Transaktion auf einmal abholen.
Die kommenden Studenten werden für die Übernahme der Wohnung von den aktuell dort wohnenden angesprochen.
Die Beantragung des Studentenvisums dauert sehr lange und wurde oft durch Unstimmigkeiten behindert und sogar einmal neu beantragt, sodass wir mit dem Touristenvisum für 90 Tage einreisen mussten. Das richtige Visum haben wir dann erst zum Ende des eigentlichen Auslandssemesters erhalten.
Die Technische Universität lieg etwas außerhalb der Stadt. Sie ist ziemlich neu und verfügt über gute Labore mit anständiger Ausstattung. Auch die Computer in den Laboren oder in der Bibliothek sind neu. Alle Klassenzimmer sowie später die Säle, wo die Klausuren geschrieben werden, sind klimatisiert. Die Bibliothek verfügt außerdem über ausreichend Tische um gemeinsam zu lernen. Fakultäten verfügen über jeweils eigende Gebäude, weshalb es auch zwei Mensen und ein Restaurant verteilt über den Campus gibt.
Ich habe 4 Kurse mit je 5 ECTS belegt, welche ich mir für mein Studium vollkommen anrechnen lassen konnte.
Der Unterschied zu den Vorlesungen an der HSH ist, dass an der Utem Anwesenheitspflicht besteht. Manche Professoren überprüfen auch durch Aufrufen die Anwesenheit, deshalb empfliehlt es sich nicht von seinem Kommilitonen eintragen zu lassen.
In jedem meiner belegten Kurse wurde eine Zwischenprüfung geschrieben, welche zu ca. 30% in die Endnote mit einging. Die Zwischenprüfungen sind relativ einfach gestaltet. Außerdem werden Hausaufgaben/Projekte aufgegeben, welche mit 15-20% in die Endnote mit eingehen. Den Rest entscheidet dann die Klausur am Ende des Semesters. Die Klausuren, welche am Ende geschrieben werden, dauern meist 3 Stunden.
Für jeden Kurs gibt es eine Whatsappgruppe, in welcher sich alle teilnehmenden Studenten und auch manchmal der Professor befinden. Über dieses werden Infos wie z.B. eine Verschiebung der Vorlesung oder auch Projekte verteilt.
Meine Kommilitonen waren sehr freundlich und offen mir gegenüber. Meist kamen sie auf mich zu und fragten mich ob ich Hilfe bräuchte, anstatt anders herum.
Mit den Gruppenarbeiten hatte ich teilweise leider schlechte Erfahrungen gemacht. Meine Kommilitonen haben bis kurz vor Ende ihren Teil des Projektes durch Aufschieben nicht vollendet, wodurch für mich Mehrarbeit aufgekommen ist.
In meiner Freizeit war ich im Fitnesstudio und habe mit meinen Mitbewohnern etwas unternommen. Wir sind an fast jedem Wochenende nach Kuala Lumpur gefahren oder an längeren Wochenenden oder Feiertagen auch weiter weg. Die Flüge sind mit manchmal 20€ sehr günstig. Am Besten mit einem relativ großen Rucksack als Handgepäck reisen, sodass man sich das Geld für das Aufgabegepäck spart. In meinem Rucksack hatte ich Kleidung für 4 Tage und man konnte in fast jedem Hostel für 1-2 Euro waschen, sodass ein Koffer nicht nötig war.
Ich kann jedem empfehlen die Chance zu Nutzen und ein Auslandssemester zu machen. Es ist zudem Sinnvoll mal tiefer in eine andere Kultur einzutauchen. Malaysia ist in fast allen bereichen der gegensatz zu Deutschland, angefangen vom Tropenklima zur Religion bishin zum Menschlichem miteinander.
Eines der Highlights waren die gemachten Tauchscheine und die zahlreichen Tauchgänge in Malaysia, Indonesien und vor allem auf den Philippinen. Besonders in den Philippinen ist die Unterwasser Artenvielfalt unglaublich hoch, sodass es kein Problem ist auch Haie und Schildkröten zu beobchten.
In Borneo sind wir als Gruppe von drei Leuten für 5 Tage in einen Nationalpark geflogen. Wir haben dort in einem Langhaus geschlafen was wir zwar gebucht hatten, der Gast Herr aber nicht wusste, da es dort kein Internet gab zum Nachschauen. Der Nationalpark wurde erst in den 50 ger Jahren christianisiert, weshalb wir dachten das es vielleicht nicht einfach mit der Indigenen Bevölkerung werden könnte. Aber wir sind wirklich positiv überrascht wurden wie nett der Gast Herr und insgesamt alle Ureinwohner zu uns waren. Tagsüber haben wir Dschungel- und Höhlentouren mit Guides gemacht. Morgens und abends haben wir im Langhaus mit den Indigenen zusammen gesessen, zusammen gekocht und gegessen und uns Geschichten erzählt. Was mich aber besonders an der malaysischen Kultur beeindruckt hat war die Hilfsbereitschaft. So konnten wir uns Fahrräder umsonst leihen, und haben sehr viele Tipps und Erfahrungsberichte zum Land bekommen.
Dank des Learning Agreements wurden alle Kurse vollständig angerechnet.
Macht euch keine Sorgen, wenn die Beantragung des Studentenvisums nicht bis zur Abreise klappt. Wie zuvor beschrieben gibt es keine Probleme mit dem Touristenvisum einzureisen. Deshalb macht es mehr Sinn die Flüge dann lieber frühzeitig vorher zu buchen und notfalls ohne Visum einzureisen.
Wenn ihr Probleme mit dem Inhalt der Vorlesungen habt könnt ihr die Professoren direkt ansprechen, welche euch nochmal alles erklären können oder euch eventuell eine Beispielaufgabe geben können.
Für die Zukunft könnte ich mir vorstellen auch mal ne Weile im Ausland zu arbeiten. Die Sprachlichen und Kulturellen Barrieren sind geringer geworden. Die Krassen Kulturschocks wie z.B. vom reichen Singapur und den Slums in den Philippinen sind für mich erst mal kein Problem mehr.
Auch privat wird sich der Aufenthalt in Asien sicher auf die weiteren Auslandsaufenthalte auswirken. Mein Tipp: Weniger vorausplanen und besonders keinen Wert auf Tripadvisor und Reisebücher (Lonely Planet) legen, am einfachsten ist es sich immer durchzufragen.
Malaysia
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