Erfahrungsbericht: Auslandssemester China

Allgemeine Daten

China

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Zhejiang University

Studiengang

Fotojournalismus und Dokumentarfotografie

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Ich habe mich dazu entschlossen einen Sprachkurs an der Zhejiang University zu machen und währenddessen Zeit für Fotoprojekte zu haben, die ich für mein Foto Studium, bzw für mein Portfolio nutzen kann. Unis die Sprachkurse anbieten gibt es ich China etliche. Das Bewerbungsverfahren kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, doch im Endeffekt ist es kein Problem einen Studienlatz zu bekommen. Für Hangzhou habe ich mich deshalb entschieden, da es etwas günstiger ist als Städte wie Shanghai oder Beijing.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Wie lief es mit den Finanzen?

Ich habe mir das Semester in China Vorwiegend mit dem Hin und Weg Stipendium, sowie durch Ersparnisse finanziert. Flüge nach China und zurück sind nicht gerade billig, doch sie wurden vom Reisekostenzuschuss des Stipendiums gedeckt.
Ein Sprachstudium in China kann eigentlich jeder machen, solange man bereit ist die Studiengebühren zu zahlen. Ein Auswahlkriterium gibt es, zu mindest bei der Zhejiang University, nicht wirklich. Die Studiengebühren waren dort 9000 RMB (ca 1100€). Das ist eine Menge Geld. Aber Studiengebühren sind im Ausland ja häufig höher.
Die Miete in meinem Studentenwohnheim (single dorm) hat ca 220 € pro Monat gekostet. Das war relativ teuer für solch ein kleines Zimmer. Allerdings hat der Campus und das Studenten Wohnheim eine gute bis sehr gute Lage. Ich bin mir nicht sicher, wie da die Preise in einer WG gewesen wären. Mietpreise in Shanghai dagegen können, je nach Lage, schnell mal das doppelte oder mehr sein.
Ansonsten kann das Leben in China sehr günstig oder auch sehr teuer sein. Das liegt ganz an einem selbst. Chinesisches Essen kann extrem günstig und dazu sehr lecker sein. In den einfachen Restaurants bezahlt man im Schnitt 1,5 - 3 € pro Mahlzeit. Auch die Zahlreichen Kantinen auf dem Campus waren gut und überaus günstig. Ausgefalleneres Essen (zb Hot Pot, das sollte man sich definitiv mal gönnen) oder Westliche Küche ist dagegen natürlich teurer.
Mit dem feiern ist es genauso. Manche Bars sind extrem teuer, doch in Campus nähe gibt es einige sehr günstige. In chinesischen Clubs kommt man als Ausländer in der Regel an kostenlose Drinks.
Transportkosten in Hangzhou sind auch ziemlich günstig (aber dennoch teurer als in vielen anderen chinesischen Städten). Eine Bus- / Metro Fahrt in Hangzhou kostet in der Regel 2-4 RMB (ca 0,25-0,50€). Hangzhou ist relativ nahe an Shanghai gelegen. Eine Fahrt mit dem Zug nach Shanghai kostet 3-10 € (je nach Geschwindigkeit des Zuges), was einem sehr einfach und günstig Wochenendtrips dorthin ermöglicht.
Zusammengefasst, das Leben in China selbst kann relativ günstig sein. Wenn man, wie in meinem Fall, Studiengebühren etc Zahlen muss, wird es allerdings ungleich teurer. Das Hin und Weg Stipendium alleine reicht da natürlich nicht aus. Es ist ja auch nur ein Teilstipendium. Man braucht also noch eine Menge Reserven, Auslands BaföG oder ähnliches.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Unterkunft im Monat (ca.)

220

Verpflegung im Monat (ca.)

150 - 300

Freizeit im Monat (ca.)

+/- 100

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Die ganzen Formalitäten sind im Großen und Ganzen einfach zu bewältigen. Je nach Visum Art muss man vor Ort zur Polizeistation oder evtl auch zur medizinischen Untersuchen ins Krankenhaus (was mir erspart blieb), doch da gibt es entsprechend genug Infos und Hilfe vor Ort.
SIM Karten sind in China einfach zu bekommen und sehr günstig. Ich empfehle China Unicom, da diese idr ohne Probleme mit ausländischen Handys funktionieren. Meine SIM Karte hat ca 10€ pro Monat gekostet, dafür hatte ich unzählige Freiminuten und unbegrenztes (!) 4G Internet. Manchmal gibt es für Studenten sogar noch bessere/günstigere Angebote.
Ein chinesisches Bankkonto ist nur zu empfehlen. Denn dann kann man Wechat Pay und Alipay benutzen. Bargeld ist in China out. Hier wird mit dem Handy bezahlt. Also eigentlich wird alles mit dem Handy gemacht.. Willkommen in der Zukunft.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Zhejiang University hat einen überaus guten Ruf in China. Die Organisationen dort liefen manchmal nicht so wirklich gut. Aber das ist ja bei vielen Unis der Fall.
Ansonsten hat mir die Zhejiang University eigentlich recht gut gefallen. Der Campus (Yuquan Campus) war gut gelegen. Die Lehrer meines Sprachkurses waren cool. Die Leute im international Office dort waren nett und haben bei Fragen oder Problemen versucht zu helfen. Allerdings muss man unter Umständen Ewigkeiten warten, bis sie einem auf E-Mails antworten. Gerade bei der Bewerbung oder erste Kontaktaufnahme mit der Uni kann das sehr nervig sein. Damit ist die Zhejiang University allerdings nich alleine in China.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Ich habe ein Sprachstudium absolviert (Chinese Language Program). Der Sprachkurs ist sehr intensiv. Wenn man Interesse daran hat chinesisch zu lernen, kann man so ein Language Program ruhig in Erwägung ziehen. Man kann die Sprache natürlich viel besser lernen, wenn man vor Ort ist. Wer allerdings gute Fortschritte in Chinesisch machen will, muss sehr viel Eigeninitiative zeigen.. Und am besten länger als ein Semester dort bleiben. (Dass man solch eine Sprache nicht in einem Semester lernen kann, versteht sich ja von selbst.)
Der Sprachkurs ist allerdings nicht perfekt, und es gab auch viel Unzufriedenheit unter den Studenten. Beispielsweise wird in dem Unterricht selbst dem Sprechen leider sehr wenig Beachtung geschenkt, sondern sich viel mehr auf das lernen von Chinesischen Schriftzeichen und der Grammatik konzentriert (was ja natürlich auch wichtig ist). Man muss daher vieles selbst in die Hand nehmen. Das lernen gemeinsam mit Sprachpartnern kann sehr gut weiter helfen.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Meine Kommilitonen waren natürlich alle aus dem Ausland. Dort habe ich coole Freunde kennengelernt. Allerdings lernt man bei solch einem Sprachstudium erstmal keine Chinesen kennen, und auch auf dem Campus war es relativ schwer Kontakt zu Locals zu bekommen. Mit der Zeit allerdings habe ich auch mehr und mehr Bekannt- und Freundschaften mit Chinesen gehabt, sowie Sprachpartner gefunden. Im Großen und Ganzen habe ich eigentlich nur Positive Erfahrungen gemacht.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Meine Freizeit bestand zum größten Teil aus chinesisch lernen und Arbeiten an meinen Fotoprojekten. Am Wochenende bin mit Freunden häufig feiern gegangen.
Außerdem habe ich meine Freizeit häufig dazu genutzt um Hangzhou und später auch Shanghai ausgiebig zu erkunden. Es gibt vieles zu entdecken.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Da mein Aufenthalt etwas speziell war (Sprachkurs in Verbindung mit Fotoprojekten für mein Portfolio auf eigene Faust), hilft dies vielleicht anderen Studenten weniger weiter, die ein klassisches Auslandssemester machen wollen. In meinem Fall allerdings war China die richtige Wahl und ich hatte eine Menge Spaß während meines Aufenthalts. Chinesisch lernen ist schwer und Zeitaufwändig, doch es ist eine überaus interessante Sprache. Und China ist ein sehr interessantes Land. Mir hat der Sprachkurs und das Leben in Hangzhou sehr viel Spaß bereitet. Es ist vielleicht nicht gerade ein Land in dem ich in Zukunft leben möchte, doch durchaus eine interessante Erfahrung dort mal Länger Zeit zu verbringen.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Ich kann nur empfehlen, sich vor dem Studium in China über kulturelle Hintergründe und Gepflogenheiten etc ausgiebig zu informieren. Das Leben dort ist wirklich anders als in Deutschland, ich kenne viele die erstmal einen gewaltigen Kulturschock erlitten. Ich bin zum Glück schon vorher in China gewesen ,und es ist auch eines meiner Interessengebiete, weshalb ich auf alles vorbereitet war.
Außerdem kann ich nur dazu raten, sich vorab über die politische Lage in diesem Land zu informieren.

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