Erfahrungsbericht: Auslandssemester Norwegen

Allgemeine Daten

09.08.2018 - 29.12.2018
Norwegen
Ålesund
Vågaveien 29

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Norwegian University of Science and Technology

Studiengang

Informatik

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Bei uns an der Hochschule wird man frühzeitig, schon ein Jahr vor dem Semester, auf die Möglichkeit eines Auslandssemesters aufmerksam gemacht. Im Antrag dazu vermerkt man welche Wunschhochschule man besuchen möchte. Um die passende Hochschule zu finden, bietet die Hochschule Hannover viele Informationen auf mehreren Webseiten an, sodass das Finden eines potentiellen Studienplatzes sehr leicht fällt. Der eigentliche Knackpunkt kommt dann später, wenn man die Zusage hat von der eigenen Hochschule gefördert zu werden und man sich anschließend an der ausländischen Hochschule für einen Studienplatz bewirbt.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Die NTNU hat eine enge Kooperation mit den Studentenwohnheimen dort. Einen Platz zu bekommen ist sehr einfach wenn der Studienplatz an sich schon zugesichert ist. Dazu bekommt man reichlich Informationen von der Hochschule per Mail geschickt. Von der Onlinebewerbung bis zum Angebot dauerte es bei mir nur einen Tag. Beachtet werden sollte, dass bei der größten Studentenorganisation dort 5.000 NOK als Kaution fällig werden. Die Preise reichen von 400 bis 700 Euro warm, je nachdem ob Einzelzimmer oder 6-Mann-Bude und weiteren Faktoren, die du bei der Bewerbung dann aber noch sehen wirst.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Möchtest Du etwas zu den Versicherungen anmerken?

Vor dem Semester habe ich keine zusätzliche Versicherung abgeschlossen. Die europäische Krankenversicherungskarte zählt auch in Norwegen.

Wie lief es mit den Finanzen?

Vor dem Semester habe ich ca. 1.500 Euro angesparrt. Hinzu kamen noch das Erasmus+ Stipendium in Höhe von fast 2.000 Euro und dann der Höhstsatz vom Auslandsbafög. Das sollte wohl reichen, möchte man meinen, aber so einfach war es dann doch nicht. Gegen Ende bin ich zwar noch knapp mit dem Geld ausgekommen, jedoch noch ein oder zwei weitere Monate hätte ich finanziell nicht tragen können. In erster Linie sind es die Lebenserhaltungskosten, die höher sind als in Deutschland. Wenn man dann auch noch etwas Rumreisen möchte wirds eng. Ich empfehle dir dringend um die 2.000 Euro für ein Semester zu sparen, um einen bestmöglichen Aufenthalt zu haben. Man kommt auch mit weniger aus, aber dann muss man eben auch Abstriche machen.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Unterkunft im Monat (ca.)

500 Euro

Verpflegung im Monat (ca.)

600 Euro, also ca. 20 Euro am Tag.

Freizeit im Monat (ca.)

300 Euro. Es kommt sehr darauf an, was man tut. Die Zahl beziehe ich auf wöchentliches Feiern gehen.

Sonstiges

Wichtig ist eine Kreditkarte zu haben. Kreditkarte ist dort deutlich üblicher als Bargeld. Bargeld ist dort eigentlich die Ausnahme.

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Man kann mit seiner Kreditkarte überall bezahlen - also wirklich überall -, also kann man mit seiner Bank dort weiter leben. Wichtig wäre noch, dass man vorher seinen Aufenthalt meldet. Das tut man auf dieser Webseite: https://www.udi.no/en/.
Zu allen wichtigen Dingen bekommt man von der Hochschule aber genug Informationen.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Der Campus in Ålesund hat 2.500 Studenten. Dort sind verschiedene Fachbereiche vertreten, wobei maritime Themen und Marketing etwas überwiegen. Der Campus ist sehr schön und top ausgestattet. Außerdem kommt man sehr schnell vom Studentenwohnheim dorthin. Zum Stadtzentrum brauch man nur 10 Minuten mit dem Bus. Ich empfehle an der Stelle sich gut zu überlegen dort in der Mensa zu essen. Es ist sehr, sehr teuer und man muss ab und zu mal Glück haben, dass es wirklich gut ist.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Ich hatte die Kurse "Intelligent Systems", "Information Security" und "Norwegian for foreign exchange students". Intelligent Systems dreht sich um Künstliche Intelligenz und allmöglichen Themen darum, wie z. B. Expertensysteme, Neuronale Netzwerke und Genetische Algorithmen. Das Fach war sehr cool und hat mir wirklich viel gegeben. Die Vorlesung ging immer so ca. 3 Stunden und war auf Englisch. Übungsstunden gab es nicht, man war sehr frei in dem was man tut, solange man die wenigen Pflichtabgaben bestand. Information Security war sehr theoretisch und drehte sich um das Thema aus Sicht des Managements. Man lernt Standarts, Gesetze, Ethik, Risiken, Technologien, Unternehmensanalyse, Risikoanalyse, Umsetzung auf Managementebene und vieles mehr. Betont werden sollte, dass es nicht um die Technologien an sich ging, sondern um die Einführung von Informationssicherheit für Manager und IT Security Spezialisten. Der Kurs war ebenfalls einmal wöchentlich ca. 3 Stunden und auf Englisch. Der Kurs war stückweit interessant, aber man muss wirklich dafür brennen, wenn man da viel Gefallen daran finden möchte. Eigentlich eher für Master-Studenten geeignet mit Wirtschaftsinformatik-Bachelor. Der letzte Kurs war der Norwegisch-Kurs. Das war sehr spaßig und mehr dazu gibt es auch nicht zu sagen. Auf A1 Level lernten wir die Sprache, so wie man eine neue Sprache im Abitur lernen würde. Es lohnt sich aufjedenfall!

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Die Studentenorganisationen dort sind SEHR engagiert. Es gibt viele Studentengruppen und viele organisierte Events und Ausflüge. Auch das Leben im Studentenwohnheim hat da super geholfen, da die Internationals sehr viel unternommen hatten und es dort immer etwas zu erleben gab. Die Norweger sind sehr freundlich, aber haben auch mal eine etwas schrullige Art, die aber sympathisch ist. Mach dich auf was gefasst, wenn du mit Norwegern feiern gehts!

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Die allermeiste Zeit verbrachte ich mit Hiking, also dem sportlichen Wandern. Dazu bin ich sehr viel in die Berge gegangen. Alesund ist umgeben von einer ATEMBERAUBENDEN Landschaft. Viele Inseln, Fjorde gleich um die Ecke, schneebedeckte Berge, Stadt auf einer Halbinsel. Ich empfehle dir sehr in Norwegen VIEL in der Landschaft zu unternehmen und auch mal Ausflüge in Norwegen zu machen, wie z. B. zum Geiranger-Fjord oder Trolltunga. Wenn man etwas Glück hat, sieht man sogar mal Polarlichter. Also wenn du Landschaft erleben willst, dann ist Alesund absolut perfekt dafür.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

So ein Auslandssemester ändert einen. Die Chance alles aus einer ganz frischen Perspektive zu sehen und zu erleben, gibt einem Freiraum für Reflexion und Ehrlichkeit zu sich selbst und gegenüber Menschen. Man erweitert seinen Horizont menschlich sehr und lernt sich selber besser kennen. Ich möchte nicht viel ausholen, denn Worte ersetzen das Erlebnis nicht. Ich sage dir nur: Mach es! Zöger nicht, zweifel nicht, denk nicht zu viel nach, denn es wird sich für dich lohnen. Auf jeden Fall.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Easy.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Erasmus+ ist das europäische Programm zum kulturellen Austausch. Das gelingt, solange du dem eine Chance gibst. Grenzen werden verschwinden und der Blick in die Zukunft wird klarer. Lerne viel mehr zu verstehen, als du vorher gesehen hast. Nutze die Privilegien, die wir als Studenten in Europa genießen. Englisch ist dabei kein Hinternis, es ist viel leichter als man denkt. Auch ich hatte Angst, aber unbegründed.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

In erster Linie, weiß ich, dass ich nun Weichen stellen muss für die Zukunft. Auch beruflich. Sonst kann ich mir sehr gut vorstellen, weitere Auslandsaufenhalte einzuplanen. Es ist sogar sehr wahrscheinlich. Das habe ich diesem Erlebnis in Norwegen zu verdanken.

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Norwegen

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