Erfahrungsbericht: Auslandssemester Portugal
#Europa #Portugal #Lissabon
Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit
Instituto Superior de Comunicação Empresarial (ISCEM)
Business and Communications
Kommunikationsmanagement M.A.
Bereits in meiner Bewerbung für den Master an der HsH habe ich erwähnt, dass ich unbedingt ein Auslandssemester machen wollte. Auf der Internetseite des International Office konnte ich ganz einfach nachschauen welche Partnerunis für mich in Frage kamen. Nachdem ich mich ein wenig informiert hatte, besuchte ich das International Office und besprach die einzelnen Optionen. Nach dem Treffen änderte sich mein Erstwunsch von Paris zu Lissabon, worüber ich nun sehr glücklich bin. Um sich an der Partneruni zu bewerben muss man das ein oder andere Dokument einscannen und wegschicken. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zu der unfassbar tollen Erfahrung, die ein Erasmussemester mit sich bringt!
Leicht Mittel Schwer
von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft
Über Uniplaces.com habe ich ein nettes Zimmer im Bairro Alto (mit Abstand die coolste Nachbarschaft) gefunden. Man zahlt eine Gebühr von 160€ und die erste Mietrate direkt beim buchen der Unterkunft. Dafür ist aber sicher, dass die Unterkunft die man bucht auch wirklich existiert.
Für 400€ bekommt man zwei nette Mitbewohner, Waschmaschine, Geschirrspüler, eine gut ausgestattete Küche und die beste Lage überhaupt!! Für Menschen mit leichtem Schlaf ist dieser Stadtteil nichts - es ist immer laut! Für mich war die Lautstärke aber kein Hindernis, die Lage und die kurzen Wege machen die lauten Nächte wieder gut.
Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung
Ich habe mich für die Auslandskrankenversicherung für Studenten und Au Pairs der ERV entschieden. Es ist ratsam bei der Versicherung darauf zu achten, dass man auch private Krankenhäuser besuchen darf.
Im Krankheitsfall ist die Erasmustruppe um mich immer direkt in ein privates Krankenhaus gegangen um sich dort untersuchen zu lassen und Mittelchen zu bekommen. Die "Aufnahmegebühr" um einen Arzt zu sehen liegt so bei 80€. Für alle extra Untersuchungen wie z.B. eine Röntgenaufnahme muss nochmal extra die Karte gezückt werden. In der Apotheke muss man ebenfalls in Vorkasse gehen. Sofern alle Belege, Rechnungen etc. aufgehoben und eingereicht werden kommt das Geld aber schnell wieder zurück.
Die Finanzierung des Erasmusemester ist machbar und sollte kein Hindernis darstellen. Lass dich nicht aus finanziellen Gründen von dieser Erfahrung abhalten...Geld kommt immer wieder. Mit der Erasmusförderung und den 500€ vom Go Out Zuschuss kann man im besten Fall schon die gesamte Miete finanzieren.
Es lohnt sich 30€ in die Erasmuskarten zu investieren. Ich habe die Erasmus Life Lisboa (ELL) Card für 20€ und die Erasmus Student Network (ESN) Card für 10€ erworben und war super happy damit. Man bekommt häufig freien Eintritt in Clubs, Rabatte bei Taxiunternehmen, in Bars und z.B. bei RyanAir.
Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG
400 €
200€
300€
200€
Zusätzlich zur üblichen Kreditkarte der DKB habe ich meine Kreditkarte der Sparkasse gewechselt um auch mit dieser kostenlos Geld abheben zu können.
Ansonsten gab es kaum nennenswerte Formalitäten zu erledigen.
Die ISCEM ist eine kleine private Hochschule in Principe Real. Dieser Stadtteil grenzt an das Bairro Alto und Rato und ist eher schick und teuer. Die ISCEM ist gegenüber eines wirklich netten Parks gelegen. Die Ausstattung der Räume ist okay. Manchmal ist es während der Vorlesung etwas laut weil direkt vor dem Gebäude eine viel befahrende Straße liegt. Die Dozenten sind alle super nett und an den Erasmus Studenten interessiert.
Die Ansprechpartnerin für Erasmus Studenten an der ISCEM ist Catarina. Sie ist wirklich freundlich, hilfsbereit und nimmt sogar deine Pakete an falls du dir nichts nach Hause schicken lassen kannst.
Da wir mindestens 25 ECTS belegen mussten habe ich sechs Kurse gewählt. Zwei davon kann ich sehr empfehlen.
Communication Workshop - Der Workshop zieht sich über knapp zwei Wochen und es ist zwingend notwendig jeden Tag für ein paar Stunden in der Hochschule anwesend zu sein. Für jeden Fehltag wird ein Punkt von der Gesamtnote abgezogen. Ein Dozent ist während der Präsenzzeit anwesend um die Gruppendynamik zu beobachten und zu bewerten. Wir waren eine Gruppe von 12 Studenten und haben eine Aufgabe vom Direktor für Interne Kommunikation bei TAP Air Portugal bekommen. Am letzten Tag hat jede Workshopgruppe eine Präsentation vor einer Jury bestehend aus dem Direktor von TAP Air Portugal und den Direktoren der ISCEM gehalten. Zusätzlich musste eine Art Reflexionsbericht von ca. 20 Seiten abgegeben werden. Die Herausforderung in diesem Kurs war die interkulturelle Zusammenarbeit. In unserer Gruppe waren zehn verschiedene Nationalitäten vertreten. Alle haben etwas unterschiedliches studiert und demnach gab es ausschließlich unterschiedliche Ansichten und Meinungen.
Digital Marketing - In diesem Kurs wurden wir über aktuelle und zukünftige Trends des digitalen Marketings aufgeklärt. Zusätzlich wurden Basics vermittelt (Wie funktionieren Cookies, Google Ads etc.). Der Kurs wurde von Rodrigo Castro gegeben und war meiner Meinung nach der anspruchsvollste Kurs. Der Dozent spricht zudem sehr gutes Englisch.
Die weiteren Kurse waren Advertising, International Marketing , Customer Relationship Management und Intercultural Communications. Diese Kurse haben jeweils die Grundlagen für das entsprechende Gebiet abgedeckt.
Wir konnten zwischen zwei Prüfungsmodellen wählen: Frequency (Keine Anwesenheitspflicht und eine Klausur am Ende des Semesters) und Continuous (Anwesenheitspflicht, Gruppenarbeit, Midterm und Klausur am Ende des Semesters).
Der Kontakt zu Einheimischen war eher marginal. In Lissabon studieren unheimlich viele internationale Leute und die Anzahl an Erasmusstudenten ist beeindruckend. Der einfachste Weg den Kontakt zu Einheimischen herzustellen lief für mich über die portugiesischen Studenten an der ISCEM.
Der Kontakt zu den Erasmusstudenten war sehr eng und einfach herzustellen. Die ISCEM hat alle Erasmusstudenten noch vor Beginn des Aufenthalts in Facebook und WhatsApp Gruppen eingeladen. Wir haben uns mit den ca. 50 Erasmusstudenten der ISCEM auf diesem Wege schon direkt zu Beginn getroffen. Die Studenten der anderen Unis lauern ab 23 Uhr im Bairro Alto und am Erasmus Corner rum. Bei diversen ESN und ELL Veranstaltungen konnte man auch gut Leute kennenlernen.
In meiner freien Zeit war ich viel am Strand (Costa da Caparica oder Carcavelos) und habe kleine Trips und Urlaube gemacht. Ansonsten war ich häufig mit Freunden unterwegs um Lissabon zu erkunden und mit Vinho Branco an diversen Miradouros den Sonnenuntergang zu genießen. Außerdem habe ich einen Trip auf die Azoren (unbedingt machen!) und nach Porto gemacht. Mit einer Gruppe von acht Leuten sind wir mit zwei Autos für ein paar Tage an die Algarve in ein schönes AirBnB gefahren und in Ericeira haben wir ein Wochenende im Ferienhaus einer Kommilitonin verbracht. Da Portugal nicht allzu groß ist kann man auch super Tagestrips an schöne Orte wie z.B. den Praia da Ursa und Cabo da Roca machen. Die Ilha da Berlenga ist auch super schön und einen Ausflug wert.
Ich bin super dankbar für die tolle Zeit in Lissabon und für die neuen Freundschaften die ich geschlossen habe. Ich würde jedem empfehlen ein Auslandssemester in Lissabon zu machen. Die Stadt und die Leute sind herrlich und man nimmt den portugiesischen Lebensstil echt schnell an. Insgesamt ist alles meistens "tudo bem" und super entspannt in Lissabon.
Ich konnte mir keine Leistungen anrechnen lassen.
Lasst eure High Heels und Lieblingsschuhe zu Hause! Lissabon ist hügelig und voller Kopfsteinpflaster - der Schuhverschleiß ist enorm.
Nachdem ich eine so schöne Erfahrung im Ausland hatte kann ich mir gut vorstellen für eine bestimmte Zeit außerhalb Deutschlands zu arbeiten.
Portugal
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