Erfahrungsbericht: Auslandssemester Slowakei

Allgemeine Daten

18.02.2019 - 28.05.2019
Slowakei
Bratislava

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Vysoka Skola Muzickych Umeni Bratislava

Fachrichtung des Betriebs

Hochschule der darstellende Künste

Studiengang

Costume and set design

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Ich habe mich auf Mobility online in der Liste der Partnerhochschulen umgeschaut und einen Studiengang gesucht, der meinem in Hannover ähnlich ist

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Die Erasmus-Koordinatorin der Hochschule in Bratislava hat mir vorgeschlagen, mich auf einen Platz im Studentenwohnheim zu bewerben. Preislich ist das mit 50 Euro pro Monat unschlagbar günstig, aber ich wollte ungern auf ein Mehrbettzimmer, Einzelzimmer gibt es dort nicht. Meine Erasmus-Kommilitonen, die dort waren, waren mit dem Zustand der Zimmer, Bädern und Küchen nicht sehr zufrieden.
Ich habe mir stattdessen auf Airbnb ein Gästezimmer mit Bad in einem buddhistischen Meditationszentrum gebucht und war super glücklich dort. Mit 350 Euro pro Monat war es für die Slowakei natürlich teuer, aber ich habe mich wohlgefühlt und konnte alles zu Fuß erreichen, das war es mir auf jeden Fall wert.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Möchtest Du etwas zu den Versicherungen anmerken?

Ich habe keine extra Versicherungen abgeschlossen

Wie lief es mit den Finanzen?

Da ich verhältnismäßig teuer untergebracht war und vor Ort viel mit Kommilitonen essen gegangen bin, ins Museum, auf Ausflüge etc., habe ich relativ viel Geld ausgegeben. Die 300 Euro pro Monat vom Erasmus Stipendium waren natürlich trotzdem eine super Unterstützung, auch mein Deutschlandstipendium. Ich hatte aber auch Geld für den Aufenthalt gespart.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Unterkunft im Monat (ca.)

350

Verpflegung im Monat (ca.)

250

Freizeit im Monat (ca.)

50

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Durch das kostenlose Roaming in EU-Ländern musste ich mir über Telefon und mobile Daten keine Gedanken machen. Auch meine Debitcard konnte ich ganz normal an Automaten und in Geschäften verwenden.
Gänge wie zum Postamt gestalten sich dort etwas schwieriger, weil nur wenige Leute englisch sprechen bzw. sprechen wollen. Mit Händen und Füßen und von Kommilitonen geschriebenen Zettelchen ließ sich aber alles lösen

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Ich war an der Hochschule der darstellende Künste, wo es auch von Schauspiel-, Tanz-, Musik-, Puppenspiel- und Regiestudenten wimmelt. Das war ein toller Mix mit vielen spannenden Menschen. Die Studiengänge verteilen sich auf mehrere Gebäude im Stadtzentrum von Bratislava

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Das Semester in Bratislava war inhaltlich ähnlich struktuiert wie in Hannover, was ich bei meiner Hochschulwahl auch beabsichtigt hatte. Von Prof. Kocman, der das Hauptfach unterrichtet hat, hatte ich schon vorher gehört und bin nicht enttäuscht worden, der Unterricht war fantastisch.

In anderen Kursen wurde es vor allem sprachlich schwieirig, da etliche Dozenten kein oder kaum englisch sprechen. Glücklicherweise hat die Hochschule immer viele Erasmusstudenten, alle sind daran gewöhnt und Kommilitonen haben immer versucht zu übersetzen, aber einfach war es nicht.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Der Kontakt zu meinen slowakischen Kommilitonen war sehr unterschiedlich. Insgesamt bin ich herzlich aufgenommen worden, aber immer wieder war die Sprache ein Problem. In jedem Kurs waren Studenten, die offen auf mich zugegangen sind und mich integrieren wollten, aber einige haben sich geschämt, kein englisch zu sprechen und haben mich deshalb gemieden.
Um ein paar Leute vor Ort kennenzulernen, hatte ich schon vor meiner Anreise Leute in meinem Alter über Couchsurfing kontaktiert. Mit einer habe ich mich mehrmals getroffen, sie hat mir die Stadt gezeigt und mir das Ankommen auf jeden Fall erleichtert. Außerdem habe ich etwa auf der Hälfte des Semesters ein paar Privatstunden Slowakisch bei Kommilitonen genommen, im Austausch gegen einen Kaffee, was mich den Leuten und dem Land auf jeden Fall näher gebracht hat.
Glücklicherweise habe ich eine sehr liebe Freundin unter den anderen Eramsusstudenten gefunden, mit der ich auch viel unternommen habe.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Leider hatte ich viel zu wenig Zeit, mir das Land und die Umgebung genauer anzuschauen. Das Semesterticket, das wir alle erhalten haben, gilt für alle Züge in der gesamten Slowakei, was absolut großartig war. Ich habe es einmal wirklich genutzt und bin nach Kosice in die Ostslowakei gefahren. Wien, nur eine einstündige Zugfahrt entfernt, lockte natürlich auch, dort war ich zwei Mal.
Ansonsten habe ich in meiner Freizeit Bratislava erkundet, war mit Kommilitonen an der Donau spazieren, in Restaurants und Cafés, in Museen etc.. Oft wird es so dargestellt, als wäre in Bratislava nichts zu sehen und es würde sich maximal ein Tagesausflug von Wien lohnen, aber da möchte ich entschieden widersprechen. Besonders großen Spaß hat es mir gemacht, die untouristischen Stadtteile zu erkunden, auf Märkte zu gehen und den Einheimischen mit meinen paar Brocken slowakisch ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern :-) Die Leute sind sehr eigen und manchmal etwas ruppig, aber auch wahnsinnig herzlich und gastfreundlich

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Mein Fazit ist, dass sich der Aufenthalt sehr gelohnt hat und auf jeden Fall bereichernd war.
Um die Organisation meines Stundenplans musste ich mich selbst kümmern, und es war ein Kampf. Erst nach Wochen hatte ich halbwegs meine Kurse beisammen. Schwieirg war auch die Verständigung. Es kann einen in die Verzweiflung treiben, wenn alle Informationen immer nur auf slowakisch herausgegeben werden und Sekretärinnen, Verkäuferinnen, Postangestellte und sowieso ältere Menschen einen partout nicht verstehen.
Die Slowakei ist ein wunderschönes Land, das sich ganz sicher zu erkunden lohnt.
Bratislava ist als Erasmus-Ziel wohl eine eher exotische Wahl, aber wer sich für Sprachbarriere und Organisationskatastrophe gerüstet fühlt, dem kann ich das Abenteuer nur ans Herz legen!

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Mir wurden nur wenige der dort belegten Kurse angerechnet und für den Hauptentwurf, den Kern meines Semesters, musste ich nach meiner Ankunft noch zusätzliche Anfertigungen machen und ein Kolloquium halten. Über die Note entscheidet meine Professorin hier in Hannover

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Die Zeit in Bratislava und der Kontakt zu den anderen Erasmus- Studenten hat mir Lust auf weitere Auslandsaufenthalte gemacht!

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Slowakei

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