Erfahrungsbericht: Auslandssemester Japan

Allgemeine Daten

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Hiroshima City University

Studiengang

International Studies

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Die Kooperation der Hochschule Hannover mit der Hiroshima City University vereinfachte mir die Studienplatzsuche.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Ich habe die Bewerbung für das Studentenwohnheim mit den restlichen Bewerbungsunterlagen per Post nach Japan geschickt. Zweieinhalb Monate vor Beginn des Studiums habe ich die Zusage für das Dormitory "SAKURA" bekommen. Die Unterkunft wurde 2018 neu eröffnet und liegt ca. 10 Gehminuten von der Universität entfernt. Es leben in jeder Einheit insgesamt bis zu 6 Personen, die sich einen Gemeinschaftsraum, eine Küche, eine Dusche und zwei Toiletten teilen. Zudem hat jeder ein eigenes abschließbares Zimmer mit Bett, Schrank, Schreibtisch, einer Klimaanlage und Balkon. Meiner Meinung nach ist es sinnvoll sich auf dieses Wohnheim zu bewerben, damit man schnell den Anschluss zu anderen Studierenden findet, die auch im Wohnheim leben. Die meisten meiner Freunde habe ich durch Veranstaltungen in der Unterkunft kennengelernt. Auf der anderen Seite ist sowohl die Universität als auch das Studentenwohnheim durch einen Berg von der Innenstadt abgeschnitten. Um in die City zu kommen ist man auf Busse oder Bahnen angewiesen, für die man pro Fahrt, abhängig von der Anzahl an Haltestellen, ca. 310 Yen (ungefähr 2,65€) zahlen muss. Darüber hinaus fährt der letzte Bus um 23 Uhr. Ein Taxi von der City zur Unterkunft kostet ungefähr 3500 Yen, was knapp 30€ entspricht.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Möchtest Du etwas zu den Versicherungen anmerken?

Es ist bei einem längerfristigen Aufenthalt verpflichtend eine japanische Krankenversicherung abzuschließen. Dazu habe ich im Laufe des Semesters Rechnungen bekommen, die ich am Ende auf einmal in der lokalen Stadtverwaltung bar bezahlt habe.
Ich habe außerdem eine Auslandskrankenversicherung für ca. 30€ pro Monat abgeschlossen, die mich im schwerwiegenden Krankheitsfall zurück nach Deutschland bringen würde.
Ich habe mich im Vorfeld nach der Empfehlung des Auswärtigen Amtes gegen Japanische Encephalitis impfen lassen und nach der Beratung durch meinen Hausarzt, habe ich ebenfalls meine Impfungen gegen Hepatitis B, Menigokokken und FSME auffrischen lassen.

Wie lief es mit den Finanzen?

Es ist sinnvoll vor Antritt des Auslandssemesters in Japan finanzielle Rücklagen zu bilden. Mit dem Erasmus+ Stipendium und dem einmaligen Going-Out Zuschuss lassen sich nicht alle Kosten decken.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenshaltungskosten?

Insgesamt sind die Lebenshaltungskosten in Japan höher als in Deutschland. Besonders für Verpflegung, Mobilität und das Reisen sollte mehr Geld als in Deutschland eingeplant werden.

Unterkunft im Monat (ca.)

300€

Verpflegung im Monat (ca.)

450€

Freizeit im Monat (ca.)

200€

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Es gestaltet sich schwierig ohne japanische Hilfe in bürokratischen Angelegenheiten zurechtzukommen.
Zu Beginn des Semesters gab es eine Informationsveranstaltung bei der den Austauschstudenten die Kranken- und Rentenversicherung sowie das Anlegen eines Bank Accounts erklärt wurden. Im Anschluss sind wir gemeinsam mit den Freiwilligen zum Bürgeramt gefahren und haben die Unterlagen abgegeben. Wenn ich während des Semesters Post bekommen habe, konnte ich meine Mitbewohner oder das International Office fragen, was genau die Schreiben bedeuten und was ich damit machen muss.
 Für einen längeren Aufenthalt in Japan kann man sich entweder eine mobile WLAN Box kaufen, oder eine neue Sim Karte beantragen. Ich bin zu Beginn des Semesters zu UQ-Mobile gegangen und habe mithilfe eines japanischen Freundes einen Vertrag abgeschlossen.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Am Campus der Hiroshima City University befinden sich die drei Fakultäten International Studies, Information Sience und Art. Zusätzlich gibt es eine Mensa, Cafeteria, Bibliothek und ein Language Center. Die Unterrichtsräume sind hauptsächlich für kleine Kurse ausgelegt. 
Hinter den Vorlesungsgebäuden gibt es eine Sporthalle für Teamsport, ein kleines Fitnessstudio und im Freien eine 400m Laufbahn, ein Baseballfeld und Tennisplätze.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Alle Lehrveranstaltungen die ich besucht habe, fanden auf Englisch statt. Es handelte sich dabei um kommunikations- und diskussionsorientierte Kurse. Zur Vorbereitung für die nächste Stunde haben wir häufig englische Texte bekommen, in die wir uns inhaltlich einarbeiten mussten. Die Prüfungsleistungen waren je nach Kurs unterschiedlich. Die Gesamtnote setzt sich aus Anwesenheit, Mitarbeit, Referaten und Hausarbeiten zusammen. Ich habe zusätzlich noch einen Japanisch Kurs belegt, bei dem wir am Ende des Semesters eine Klausur geschrieben haben.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Zu Beginn des Semesters gab es viele Willkommensparties, z.B. vom Studentenwohnheim, der Universität und dem Hiroshima International Friendship Club, bei denen wir Kennlernspiele gespielt und zusammen gegessen haben. Über das Semester verteilt gab es weitere Veranstaltungen, wie Sportfeste und Barbecues. Es ist einfach bei solchen Treffen Japaner kennenzulernen, da die meisten sehr offen und interessiert am Austausch mit Austauschstudenten sind.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Nach den Kursen habe ich zu Anfang des Semesters beim Volleyballtraining teilgenommen und mich später Freunden dem Training im Fitnessstudio angeschlossen.
In meiner freien Zeit habe ich versucht möglichst viel von Hiroshima zu sehen und bin fast täglich in die City gefahren. Uns wurden viele japanische Restaurants gezeigt und natürlich sind wir auch Karaoke singen gegangen. Hiroshima bietet neben dem Schloss, viele schöne Parks und Inseln wie z.B. Miyajima, die mindestens einen Besuch wert sind. Am Wochenende sind wir ab und zu in eine Rooftop Bar, in ein Izakaya oder einen Club gegangen.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Japan ist ein auf vielfältige Weise ein außergewöhnliches Land. Die Kombination von Tradition und Moderne bietet viele unterschiedliche Sehenswürdigkeiten für die es sich lohnt einen längerfristigen Aufenthalt in Japan zu planen.
Ich kann es auf jeden Fall empfehlen im Sommersemester nach Japan zu gehen. Besonders sehenswert ist meiner Meinung nach die Kirschblüte Ende März/ Anfang April. Wenn du beabsichtigst weitere Städte neben Hiroshima zu besichtigen, würde ich vorschlagen dies bereits vor Beginn des Semesters zu tun, da es im August unerträglich heiß wird. Ende April haben alle Japaner aufgrund der „Golden Week“ eine Woche frei. Ich habe diesen Zeitraum genutzt, um die naheliegenden Städte Kyoto, Osaka, Kobe und Nara zu besuchen.
Außerdem ist mir mein Wochenende in einer Gastfamilie sehr in Erinnerung geblieben. Nutze die Chance ein japanisches Haus von innen zu sehen und die Lebens- und Essgewohnheiten der Japaner kennenzulernen.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Die Kooperation der Hochschule Hannover mit der Hiroshima City University besteht zwar schon seit mehreren Jahren, jedoch erst seit kurzem auch für die Fakultät der International Studies. Es gibt im Sommersemester wenig betriebswirtschaftliche Kurse auf Englisch, weshalb eine Einzelanerkennung der Kurse schwierige werden könnte. Ich habe mir den Auslandsaufenthalt als Praxisphase anerkennen lassen.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Kümmert euch frühzeitig um das Visum, die Flüge, Impfungen, evtl. Kreditkartenbeantragung etc.. Auch während des Aufenthalts in Japan ist es sinnvoll sich frühzeitig einen Plan zu machen, welche Städte und Sehenswürdigkeiten man besichtigen möchte, da viele Attraktionen nur mit Reservierung oder vorherigem Ticketkauf möglich sind.
Stellt euch darauf ein, dass ihr in vielen Situationen alleine mit Englisch nicht weiterkommt und lasst euch von Japanern helfen oder nutzt Übersetzungsprogramme.
Ich würde empfehlen mindestens Japanisch 2 im Vorfeld belegt zu haben, um grundlegende Kommunikationen führen zu können.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Allgemein ist ein Auslandsaufenthalt vorteilhaft für zukünftige Bewerbungen, da es deine Flexibilität, soziale Kompetenz und Offenheit gegenüber anderen Kulturen zeigt. Auch wenn es im Laufe des Semesters mal einen Tiefpunkt geben kann, ist es insgesamt eine einmalige Chance die man nutzen sollte. Die Erfahrungen und Erinnerungen die ich gesammelt habe sind einzigartig und ich würde es immer wieder tun. Ich plane im Master einen weiteren Auslandsaufenthalt zu machen.

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