Erfahrungsbericht: Auslandssemester Lettland
#Europa #Lettland #Riga
14.01.2019 - 17.05.2019
Lettland
Riga
Liepajas Street 9
Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit
Art Academy of Latvia
Kunst und Design
Environmental Art
Über Wanderlust habe ich nach Partnerhochschulen geschaut. Auf der Website dieser, habe ich mich dann genauer über die angebotenen Studiengänge informiert.
Leicht Mittel Schwer
von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft
Im Voraus haben wir von der Gasthochschule Informationen zu Unterkünften in Riga bekommen. Darüber habe ich das "Riga Academic Guest House" gefunden. Dort hatte ich ein kleines eigenes Apartment, in einem alten traditionellen Holzhaus! Mit mir haben noch vier weitere Auslandsstudenten in dem Haus gewohnt. ACHTUNG: Es gibt keine elektrische Heizung! Geheizt wird mit Feuer im Kamin, den jedes Apartment besitzt ... Was mich so manches Mal auf die Geduldsprobe gestellt hat... hat es dann endlich geklappt, war es aber wunderbar gemütlich. Insgesamt habe ich mich dort sehr wohl gefühlt. Und warmes Wasser für eine heiße Dusche gibt es! Dennoch habe ich meine Wärmflasche mehr denn je zu schätzen gelernt ;)
Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung
Ich kann empfehlen, sich vorab mit der Krankenversicherung im Ausland auseinander zu setzen. Ich habe für meinen Auslandsaufenthalt eine private Krankenversicherung abgeschlossen.
Durch das Erasmusstipendium standen mir monatlich umgerechnet ca. 300 Euro zur Verfügung. Mit meinem Ersparten und Dank der Unterstützung meiner Eltern, kam ich mit dem Geld insgesamt aber gut aus! Im Vergleich zu Unterkünften meiner Kommilitonen war mein Apartment relativ teuer. Man kann auch deutlich günstiger wohnen. Ein geteiltes Zimmer im Studentenwohnheim kostet um die 200 Euro und wenn man etwas sucht, kann man auch WG-Zimmer für unter 300 Euro finden.
Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG
Lebensmittel haben ähnlich viel gekostet wie in Deutschalnd. Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln war etwas günstiger wie hier.
400€
100€
100€
Die Kunstakademie ist sehr zentral, direkt neben der Altstadt super gelegen und gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Das rote Backsteingebäude erinnert mit seiner imposanten dreiläufigen E-Treppe im Foyer und den großen künstlerischen Buntgläsern tatsächlich etwas an Hogwarts. In den fünf Fakultäten Visual Arts, Visual Plastic Arts, Design, Audio-Visual Media Art und Art Science werden Studiengänge von Modedesign, über Glasskunst bis hin zu Malerei angeboten. Die Studiengänge sind sehr klein, 4-10 Studenten pro Semester, wodurch ich die Atmosphäre als sehr angenehm und persönlich wahrgenommen habe. Am Ende jeden Semesters verwandelt sich das gesamte Gebäude in eine riesige Ausstellungsfläche. Jeder Studierende präsentiert seine Arbeiten. Die Departments öffnen ihre Türen und selbst in den Fluren hängen überall Malereien, Zeichnungen und ganz viel mehr eindrucksvolle Kunstwerke! Ein weiteres Highlight im Sommersemester war die alljährliche und Rigas größte Karnevalsparty. Die gesamte Akademie wird schon Wochen vorher aufwendig mit Kunstwerken bespielt. Mit Bühnen, Bands, Performances und DJs und ganz vielen verrückt und außergewöhnlich verkleideten Menschen, herrscht eine Nacht lang ein buntes Treiben mit Festival-Atmosphäre.
Meine Motivation war es, vor allem neue künstlerische und praktisch bezogene Erfahrungen zu sammeln. Ich habe mich daher bewusst für den Studiengang "Umwelt-Kunst" entschieden. Einige Kurse wurden speziell für Auslandsstudierende angeboten. Darunter habe ich unter anderem Siebdruck, Buntglass und künstlerische Anatomie belegt. Bei den fachbezogenen Kursen habe ich an den regulären Kursen teilgenommen, die aufgrund von Ausladsstudierenden dann extra auf English (und Lettisch) unterrichtet werden (ist allerdings studiengangsabhängig)! Sprachlich hatte ich daher keine Probleme.
Von Beginn des Semesters war der Kontakt zu den anderen Auslandsstudenten an der Akademie sehr gut! (wir waren insgesamt um die 20). Ein beliebter Treffpunkt wurde die kleine Kantine, in der man in der Mittagspause eigentlich immer andere Erasmusstudenten getroffen hat. Allgemein habe ich die meisten Letten als eher etwas zurückhaltend wahrgenommen. Im Bus sah man da schon des öffteren ein etwas grummiliges Gesicht. Sobald ich sie jedoch etwas näher kennengelernt habe, waren sie sehr freundlich und hilfsbereit!
Nach der Uni sind wir oft gemeinsam zu Ausstellungseröffnungen oder Vorträgen in den zahlreichen Kunstgalerien Rigas gegangen. Oder haben uns abnds in einer der uhrig, alternativen Bars getroffen.
Mit dem Zug ist man in nur 30 min an der Ostsee! Vorallem wenn das Meer noch gefroren ist, ist es mindestens einen Besuch wert! Außerdem habe ich Tagesausflüge in die umliegenden Nationalparks gemacht. Ansonsten bin ich in Riga meinem Hobby, dem Tanzen, weiterhin nachgegangen, das Einfinden in die Kurse war kein Problem (teilweise wurden diese auch in Englisch gegeben). Riga hat einiges zu bieten, während des Semesters habe ich daher die meiste Zeit in der Stadt verbracht. Im Anschluss an mein Semester bin ich noch etwas durchs Baltikum gereist.
Insgesamt hat mir das Semester in Riga sehr gut gefallen! Da ich das Semester so zu sagen zusätzlich gemacht habe, konnte ich mich ohne Druck auf die neuen künstlerischen Erfahrungen einlassen.
Dadurch, dass sich das WiSe bei uns mit dem SoSe in Riga überschneidet (ca. 2 Wochen), musste ich in den ersten Wochen leider parallel noch Arbeiten für das Semester in Hannover zu Ende machen. Man sollte sich daher auf einen arbeitsintensiven Januar einstellen.
Die praktischen Kurse haben mir gut gefallen und ich konnte neue Ideen für beispielsweise Präsentationen und Herangehensweisen zur Konzeptfindung mitnehmen. Studienspezifische Fähigkeiten zu meinem Studium in Deutschland (Innenarchitektur) habe ich allerdings nicht gesammelt (das war aber auch nicht mein Ziel).
Insgesamt habe ich in den vier Monaten vorallem viel über mich selbst gelernt und zwischenmenschliche Erfahrungen gesammelt. Zu dem hat es mir geholfen mutiger und selbstbewusster in der Englischen Sprache zu werden.
Die grauen und kalten Wintermonate vorallem der Februar und März waren für mich teilweise jedoch entkräftend. Um so schöner waren dann allerdings die ersten Frühlingswochen im Mai! Persönlich würde ich daher das Sommersemerster emphelen, an dem die Tage Schritt für Schritt länger, heller und wärmer werden! Allerdings sollte man mindestens einmal bei einem sonnigen Wintertag, über die eisgefrorene Daugava fahren und die glitzernden Eisbäume im Sonnenschein bestaunen!
Ich war im 8. Semester im Ausland und hatte bis auf einen Wahlkurs bereits alle Pflichtkurse bestanden. Mit der Anrechnung des fehlenden Kurses hatte ich daher keine Schwierigkeiten.
Lettland
#Europa #Lettland #Riga
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