Erfahrungsbericht: Auslandssemester Türkei

Allgemeine Daten

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Bilgi University Istanbul

Studiengang

Visual Communication Design

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Das International Office bietet Infoveranstaltungen zu Auslandsaufenthalten an, außerdem habe ich mich im Internet und von Kommilitonen über ihre Aufenthalte informiert.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Meine WGs habe ich über Facebook-Gruppen gefunden. Ich habe die Gruppen "Sharing Flats In Istanbul" und "feminist bir ev icin dayanisma" benutzt, letztere ist eine feministische Gruppe und größtenteils auf türkisch aber kann auch auf englisch genutzt werden.
Dort habe ich viele WGs angeschrieben oder auch eine eigene Anzeige online gestellt, in der ich mich vorgestellt habe.
Seiten wie Craigslist oder die App Sahibinden könnten auch hilfreich sein.

Über diesen Weg findet man viele Zimmer, der Preisrahmen sollte zwischen 1000 TL - 1500 TL liegen. Die Preise ändern sich abhängig vom Wohnort, sehr beliebte Gegenden sind: Beyoglu, Cihangir/Taksim, Besiktas, Kurtulus. Mietpreise sind meistens verhandelbar, aus persönlicher Erfahrung würde ich nicht raten eine hohe Kaution zu zahlen, da man diese unter Umständen nicht wieder bekommt.
 

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Wie lief es mit den Finanzen?

Wenn man kein BaföG bekommt, sollte man auf jeden Fall Ersparnisse haben oder anderweitige finanzielle Unterstützung bekommen, da das Stipendium zwar für den Unterhalt ausreicht aber darüber hinaus braucht man auch viel Geld für Lebensunterhaltungskosten und Freizeit.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenshaltungskosten?

In Istanbul hat man viele Möglichkeiten Essen oder Trinken zu gehen und auch einzukaufen.

Jeder Stadtteil bietet viele Cafes, Restaurants, Supermärkte und Märkte.

Ein Kaffee kostet im Schnitt 10-15 TL
Zum Frühstück oder zu Abend kann man je nach Wahl zwischen 20-80 TL ausgeben.

Frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse habe ich immer auf einem Markt gekauft oder in einem "Manav", dort gibt es regionale Produkte und ein schönes Angebot zwischen saisonalem Obst, Gemüse und Kräutern.

In größeren Einkaufsmärkten habe ich eher gemieden einzukaufen, da auch kleinere Kioske (Tekel) alle Produkte wie Kosmetikprodukte (Seife, Toiletten-/Küchenpapier) oder auch Reis, Nudeln etc anbieten.

Unterkunft im Monat (ca.)

200€

Verpflegung im Monat (ca.)

100€

Freizeit im Monat (ca.)

150€

Sonstiges

50€

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Es bietet sich an ein Bankkonto anzulegen, allerdings habe ich mir keins angelegt, bei dem Bankautomaten der "Halkbank" kann man ohne Kostenaufschlag Türkische Lira beziehen.

Außerdem rate ich allen sich eine türkische Nummer anzulegen, diese braucht man für mobiles Internet und auch um sich mit anderen Erasmus oder lokalen Studenten auszutauschen.

In der Türkei gibt es außerdem das Problem, dass man mit einem Handy, welches nicht in der Türkei registriert ist nur begrenzt zurecht kommt. Dieses wird nämlich nach einer begrenzten Zeit gesperrt, daher sollte man sich entweder ein Zweithandy mitnehmen und vor Ablauf der Zeit die Simkarte wechseln (Ablauf wird per SMS angekündigt) oder man muss sich für 1800 TL das Handy registrieren lassen. Eine andere Option wäre es sich ein gebrauchtes Handy in der Türkei zu kaufen.

Falls man keine türkische Staatsbürgerschaft hat oder keine Blue Card hat, welche man auch nur bei früherer türkischer Staatsbürgerschaft oder bei aus der Türkei stammenden Eltern bekommt, muss man sich ein Studentenvisum holen, aber bei diesen Angelegenheiten hat man einen kompletten Veranstaltungstag, weshalb es auf jeden Fall empfehlenswert ist die Orientaion Days der Partnerschule zu besuchen. Hier helfen die Mitarbeiter_innen der Universität einem und außerdem ist es auch hilfreich sich mit anderen Erasmusstudent_innen zu connecten und gemeinsam zu den jeweiligen Behörden zu gehen um sich anzumelden.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Die Universität hatte ein vielfältiges Angebot an Kursen und auch Freizeitgruppen, bzw Aktivitäten. Über diese findet man auch alle Infos auf ihrer Webseite.

Der Campus ist groß und bietet viele Orte zum Kaffee trinken, essen und lernen. Es gibt 3 Cafes, 2 Mensen, ein Restaurant und sogar einen Friseurladen. Orte zum arbeiten oder lernen mit Gruppen gibt es auch genügend. Falls man einen ruhigeren Ort braucht ist die Bibliothek empfehlenswert.

 

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Die Inhalte der Lehrveranstaltungen sind immer stark abhängig von der_dem Dozent_in. Allerdings sind alle immer stark bemüht ihren Unterricht lehrreich und interessant zu gestalten.
Persönlich fand ich meine Kurse zu 50% interessant, aber dies liegt auch an der Auswahl der Kurse. Ich würde allen empfehlen die erste Semesterwoche gut zu nutzen und so viele Kurse wie möglich zu besuchen um einen ersten Eindruck vom Inhalt zu bekommen. In der zweiten Semesterwoche hat man noch einmal die Möglichkeiten Kurse ab- oder hinzu zu wählen.
Falls man Kurse aus anderen Studiengängen wählen möchte (wozu man die Möglichkeit hat) muss man Kontakt zu den Advisorn dieses Studiengangs herstellen, welches etwas kompliziert sein kann, aber da würde das International Office sicherlich auch helfen.

Man sollte sich in den Lehrräumen nicht wundern, wenn mal eine Katze oder ein Hund, welche auf dem Kampus leben, hereinspazieren. Dies wird immer sehr amüsiert und liebenswert von Studierenden und Lehrenden aufgenommen und gibt dem Unterricht auch eine schöne Atmosphäre.
 

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Der Kontakt zu den Dozierenden war immer sehr zugänglich, offen und nett. Die Studierenden sind meines Erachtens nicht so leicht zugänglich, aber wenn man mit Offenheit und Kontaktfreudigkeit auf sie zugeht, kann man auch schnelle Kontakte knüpfen, da die in der Türkei lebenden Menschen sehr herzlich und kontaktfreudig sind.

Um Kontakt zu Einheimischen zu finden, kann es sich empfehlen in eine WG zu ziehen, welche den eigenen Interessen gleicht.

Viel Kontakt zu Menschen habe ich durch die Queere Szene in Istanbul aufgebaut, wo ich sehr viele Freunschaften geschlossen habe.
 

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Die ersten Monate habe ich damit verbracht die unterschiedlichen Stadtteile und Orte Istanbuls zu erkunden. Die Stadt ist sehr groß und bietet von historischen Orten bis zur Großstadt und Natur sehr viel an.

Istanbul bietet neben einem vielfältigen und buntem Nachtprogramm, zahlreiche Cafes, Museen, Parks und viele andere Sehenswürdigkeiten.
Allein durch die Staßen zu laufen und immer wieder zum Meer zu finden ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Ein beliebtes Ziel von mir waren auch die Prinzeninseln (Adalar), welche sehr gut mit der Fähre zu erreichen sind, die fahrt dauert ca. 1 Stunde und man kann Wandern, Schwimmen, Essen und die Skyline aus der Ferne betrachten. Wenn man Glück hat sieht man auch Delfine am Horizont.

Außerdem war ich immer auf der Suche nach veganen oder vegetarischen Restaurants. Empfehlenswert sind: 'Zencefil' und 'Galata Kitchen' in Beyoglu/Taksim. Falafelgerichte findet man auch sehr lecker an vielen Orten. In Besiktas empfehle ich 'Yalla Falafel'.

Städte in der Nähe von Istanbul die empfehlenswert sind wären z.B. Bursa und Eskisehir. Städtereisen werden auch von der Partnerschule angeboten.


 

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Istanbul ist eine wunderschöne Stadt und ich bin mir sicher, dass ihr euch genauso in sie verlieben werdet, wie ich es getan habe. Aus welchem Grund ich auch mein Auslandssemester verlängert habe und ein Jahr geblieben bin, da ich die Stadt, Kultur und Menschen noch besser kennen lernen und erkunden wollte.

Leider erlebte ich allerdings auch die Corona Pandemie während meines Aufenthaltes, die Online-Kurse waren aber gut zugänglich und mit der für alle ungewöhnliche und schwierige Situation wurde gut umgegangen.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Es gibt viele unterschiedliche öffentliche Verkehrsmittel in Istanbul.
Neben Straßenbahn, U-Bahn und Bussen gibt es außerdem Minibusse die 'Dolmus' genannt werden. Diese haben auch viele Haltestellen verteilt in der Stadt.

Taxifahrten sind auch nicht sehr teuer. Für einen Stadtteilwechsel zahlt man zwischen 10-20 TL. Nachts gibt es einen kleinen Zuschlag, aber dieser ist auch nicht sehr hoch. Bei Taxifahrten ist außerdem zu empfehlen gleichzeitig ein Navigationssystem parallel einzuschalten, da Taxifahrer manchmal die Strecke verlängern um mehr Geld einzukassieren.

Wenn man zu Fuß unterwegs ist, sollte man auf jeden Fall feste Schuhe tragen, da die Straßen sehr steil hoch oder runter gehen können.
 

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