Wanderlust

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Die Entscheidung für die BCU war sehr einfach, da die Angebote in der UK für Public Relations sehr begrenzt war. Doch der Prozess bis zur endgültigen Abreise war eine komplette Katastrophe. In der gesamten Hochschule hat sich niemand für einen Verantwortlich gefühlt, nach der Zusage von dem Bewerbungsgespräch hieß es für ein paar Wochen ich könnte gar nicht mehr ins Ausland aufgrund irgendwelcher Verträge die nicht existieren. Das hat auch niemand in der Hochschule so ganz verstanden, wie sich in mehreren Telefonaten rausgestellt hat, dann hieß es auf einmal man könnte doch die Reise antreten. Auch bei dem Belegen der Kurse und Anrechnen der Noten konnte mir niemand so richtig weiterhelfen und ich wurde ständig von einer Ansprechperson zur nächsten geschickt, die alle nicht weiterwussten oder meinten, dass das nicht deren Aufgabenbereich entspricht. Zwischenzeitig wurde ich sogar in Kontakt gesetzt mit anderen Studiengangsleitungen...

Im generellen wurde ich behandelt, als wäre ich die erste BPR Studentin, die jemals ins Ausland gegangen ist. Ich will gar nicht wissen wie viele Stunden ich verbrachte habe in Form von Mails und Telefonaten um irgendwie durch dieses ganze Wirrwarr zu blicken.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Die Unterkunftssuche war recht leicht, da man eigentlich nur eine Auswahl zwischen den ca. 7 Studentenwohnheimen treffen musste. Ich hab mich für Belgrave View entschieden, da es mit Abstand (ca. 300 € im Monat) günstiger war als andere. Man muss zwar den Bus für 10 Minuten in das Zentrum nehmen aber für diese Buslinie gilt das Studenten Ticket. Diese Entscheidung würde ich immer wieder treffen, denn diese 300 € "über" zu haben war bei den Preisen in England auf jeden Fall sinnvoll.

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Wie lief es mit den Finanzen?

Ich hatte vorher recht viel Geld angespart, was auf jeden Fall sehr hilfreich war. Mit dem Erasmus Geld konnte ich meine Miete zahlen, diese musste man jedoch im Vorhinein auf einmal zahlen. Da das Erasmus Geld erst 4 Monate nach Beginn des Auslandsaufenthaltes kam, war ein Puffer definitiv wichtig.

Ansonsten hab ich in meinem Leben glaube ich monatlich noch nie so viel ausgegeben ... Die Lebenskosten in England sind viel höher als in Deutschland und das war noch vor der Inflation. Da man eine einmalige Erfahrung macht, möchte man alles an Möglichkeiten mitnehmen und nicht durch ein limitiertes Budget sich zurückhalten. Ich kam durch mein Bafög auf jeden Fall ganz gut hin, doch ich war sehr dankbar über die Sicherheit und Flexibilität durch mein Angespartes.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Unterkunft im Monat (ca.)

500 €

Verpflegung im Monat (ca.)

250 €

Freizeit im Monat (ca.)

sehr unterschiedlich ca. 200-400 €

Die üblichen Formalitäten...

Ich musste ein Handyvertrag abschließen und hatte mich da für giffgaff entschieden, womit ich sehr zufrieden war. Ansonsten brauchte man noch eine Kreditkarte die keine Umrechnungsgebühren von Pfund in Euro berechnet. Da hab ich im Vorhinein eine Klarna Karte bestellt, die innerhalb einer Woche da war.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Die BCU ist super modern und hat super schöne Gebäude. In den Bibliotheken hab ich gerne gelernt und auch der Starbucks im Gebäude war super :)

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Mein PR-Modul "Media and Influencer Engagement" war an sich ganz süß, jedoch wurde ich (4. Semester) zu dem zweiten gesteckt, weshalb ich viele Inhalte schon kannte und es eher wie eine Wiederholung der Basics war. Mein anderes Modul "Gender, Sexuality and the Body" war echt super und würde ich jedem ans Herz legen.

Die Dozent*innen waren motiviert und echt nett. Im Vergleich zu Deutschland hat man in England ein viel persönlicheres und offeneres Verhältnis zu den Professor*innen.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Ich finde England ein tolles Land für Erasmus, da die Einheimischen super offen sind. Ich hatte viel Kontakt zu Menschen in meinen Kursen die sehr interessiert waren an Erasmus und Deutschland an sich. Auch in meiner großen Freundesgruppe aus vielen Erasmus-Studis waren zum Ende ein paar Engländer. Der Kontakt zu so vielen verschiedenen Kulturen hat mich auf jeden Fall weitergebildet und war super interessant. Ich hab Menschen kennengelernt mit denen ich eine echt enge Freundschaft führe und total dankbar bin, sie in Birmingham kennen gelernt zu haben.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

In meiner Freizeit habe ich viel Zeit mit meinen Freund*innen verbracht. Wir sind in Bars und Clubs gegangen, haben Birmingham erkundet sind aber auch öfter gereist. Ein Wochenende sind wir zusammen nach Dublin geflogen was sehr zu empfehlen ist. Durch Birminghams zentrale Lage kann man sehr viele Städte schnell erreichen und ist auch in 2 1/2 Stunden in London. Der Flixbus fährt direkt nach London für 3 € die Strecke, weshalb ich recht viele Tage und Wochenenden dort verbracht habe.

Die Zeit in England war total schön und ich hatte einer der besten fünf Monate meines Lebens. Ich würde jedem empfehlen ein Auslandssemester zu machen, denn diese Erfahrungen, Beziehungen und Erinnerungen sind einmalig und definitiv das Geld und den Aufwand wert.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Leider hatte sich auch die Anerkennung als sehr schwierig gestaltet. Auf meine Fragen wurde ich ein zweites mal durch die gesamte Hochschule geschickt und war wirklich kurz vor dem Verzweifeln. Jede deutsche Person die ich getroffen habe, hat für die 40 erreichten Credits in England ein gesamten Semester angerechnet bekommen - bis auf die Student*innen der Hsh. Ich bekam ganze 9...

Auf die Frage wie die Noten von Britischen zu Deutschen Noten umgerechnet werden, bin ich sechs Monate durch Emails und weitere Telefonate gegangen. Mir wurde gesagt dass keine Umrechnungstabellen existieren, ich mich mit der BCU auseinander setzen muss und diese sollen die in As und Bs umrechnen nur um am Ende zu erfahren, dass es ein Formular gibt was ich ausfüllen muss und es die Umrechnungstabellen doch gibt ... Also alles was von Seiten der Hsh gemacht werden musste in diesem Auslandssemester war einfach grundlegend messy und anstrengend.