Erfahrungsbericht: Auslandssemester Frankreich

Sonnenuntergang am Strand
Sonnenuntergang am Strand
Montpellier by night
Montpellier by night
Viele kleine, süße Gassen in Montpellier
Viele kleine, süße Gassen in Montpellier

Allgemeine Daten

31.08.2022 - 21.12.2022
Frankreich
Montpellier
119 Rue du Faubourg Boutonnet

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Université de Montpellier

Studiengang

Betriebswirtschaftslehre (BBA)

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Durch eine Infoveranstaltung vom International Office und vom TIP bin ich auf ein Auslandssemester aufmerksam geworden. Die Universität in Montpellier ist eine der Partnerhochschulen, weswegen die Suche sehr unkompliziert war.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Wenn man die Einschreibungsunterlagen von der Universität zum Ausfüllen zugeschickt bekommt, bekommt man auch direkt einen Antrag für das Studentenwohnheim zugeschickt, der schnell ausgefüllt werden kann. Sie schreiben zwar, dass sie nicht garantieren können, dass man eine Unterkunft im Studentenwohnheim bekommt, aber alle meine Erasmus-Freunde haben einen Platz bekommen, wenn sie sich beworben haben. Die meisten haben auch im Studentenwohnheim gelebt, einzelne hatten sich auf eigene Faust eine WG gesucht.
Ich war im Wohnheim "Boutonnet". Es gibt noch ein paar weitere. Dieses war jedoch das modernste und auch am zentralsten gelegenes. Ein anderes soll noch besser sein, aber das wird momentan renoviert, deswegen habe ich das nicht gesehen. Das Wohnheim ist relativ schlicht gehalten. Die Zimmer sind klein, das Bad auch, aber es ist alles nötige vorhanden und genügend Stauraum. Die Küchen haben lediglich eine Spüle und einen Herd (nicht immer ganz funktionstüchtig), wenn man Glück hat auch eine Mikrowelle. Es gab aber auch direkt eine Mensa im Wohnheim. An die kleinen Macken gewöhnt man sich wie nicht immer warmes Wasser, Heizung funktioniert auch nur manchmal, ... Aber für den Preis von 247 € pro Monat kann man definitiv nicht meckern. Zur Innenstadt sind es 15 Minuten zu Fuß, zum Campus 25 Minuten mit der Bahn. Außerdem war es schön, dass sehr viele dort gewohnt haben. So fühlte es sich an wie eine große WG und man musste nie alleine nach Hause laufen.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Möchtest Du etwas zu den Versicherungen anmerken?

Da Frankreich in Europa reichte meine Krankenversicherung aus Deutschland aus. Ich habe lediglich noch eine kleine Zusatzversicherung für die Zeit abgeschlossen.
Für die Uni ist es Pflicht haftpflichtversichert zu sein, also bestenfalls sich schonmal eine Bescheinigung dafür holen, ansonsten kann man aber auch günstig für 15 € eine in Frankreich abschließen

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenshaltungskosten?

Lebensmittel sind etwas teurer als in Deutschland, aber ansonsten sind die Ausgaben ähnlich wie in Deutschland. Wenn man hier gut hingekommen ist, sollte das in Frankreich auch gut machbar sein.

Unterkunft im Monat (ca.)

247€

Verpflegung im Monat (ca.)

200€

Freizeit im Monat (ca.)

100 - 200€

Sonstiges

100€

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Durch das EU Roaming habe ich meinen deutschen Handyvertrag genutzt. Die deutschen EC- und Kreditkarten funktionieren ebenfalls (größtenteils) einwandfrei, ein bisschen Bargeld dabei haben ist aber immer gut, weil man teilweise, aber selten, erst ab 5 € mit Karte zahlen kann.
Für das Studentenwohnheim musste ich noch eine Hausratversicherung abschließen, die deutsche reicht leider nicht aus. Die hat mich etwa 20 € für ein Jahr gekostet, einfach die günstigste nehmen. Meine ist von ADH, das war sehr unkompliziert.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Die Université de Montpellier erstreckt sich mit den ganzen Fakultäten über die gesamte Stadt und hat etwa 50.000 Studierende. Ich war an der Faculté d'Economie. Das ist eine Fakultät für Wirtschaft allgemein. Der Schwerpunkt der Vorlesungen liegt dementsprechend auf Vwl. Man kann aber auch noch einen externen Sprachkurs belegen, der auch anerkannt wird, sowie bis zu 2 Kursen an anderen Fakultäten, zum Beispiel für Management oder Politikwissenschaften.
Die Fakultät ist etwas unorganisierter als in Deutschland. Wir hatten erst spät unseren Moodle- und Stundenplanzugang, sodass man sich am Anfang alles erfragen musste. Etwas nervig, aber machbar.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Die Lehrveranstaltungen sind größtenteils auf Französisch, es werden aber pro Semester immer ein paar Kurse auf Englisch angeboten. Diese werden viel von den Erasmus-Leuten belegt, aber auch von einigen Franzosen. Ich hab mich nur für englischsprachige Kurse entschieden. An der Faculté d'Economie habe ich Growth Economics, History of economic thought und Macroeconomics 2 belegt. Die Kurse sind etwas teils aufwendiger als in Deutschland, aber nicht unbedingt schwerer. Growth Economics fiel mir etwas schwerer, da mir das Vwl-Grundwissen fehlte, aber durch die verschiedenen Prüfungsleistungen konnte ich dennoch sehr gut abschneiden. Wie in Deutschland, einige Dozierende sind besser als andere, aber alles gut machbar. An der Fakultät Montpellier Management habe ich dazu noch 2 Bwl-Kurse (International Project Management und Marketing Strategy) für ein Ergänzungsmodul belegt. Die Kurse waren etwas weniger aufwendig als an der Faculté d'Economie. Dazu habe ich noch einen Sprachkurs in Französisch belegt, der kostenlos angeboten wird. Die Chance würde ich auf jeden Fall nutzen. Im Großen und Ganzen waren die Kurse in Ordnung, aber man muss sich bewusst sein, dass man eben viel Vwl machen wird. Dennoch ist es möglich, viel auf Englisch zu belegen.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Die Franzosen waren eher weniger interessiert an dem Kontakt zu einen. Man hat mal zusammen Mittag gegessen oder zwischen den Vorlesungen mal geredet, aber ansonsten eher weniger. Es gab einige, die selbst aus Luxemburg oder dem Libanon kamen, aber komplett in Frankreich studieren. Diese waren sehr interessiert an einem und der deutschen Kultur. Ansonsten hatte ich aber größtenteils Freunde, die auch mit Erasmus in Frankreich waren.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

In Montpellier gibt es 2 Organisationen, die Veranstaltungen für Erasmus und Internationals machen. Die eine ist ESN (Erasmus Student Network). Diese ist international vertreten und anerkannt. Die zweite ist Erasmus Life Montpellier. Bei diesen habe ich vor allem anfangs viele Veranstaltungen besucht, jedoch sollte man bei diesen eher vorsichtiger sein. Letztendlich lernt man so aber super neue Leute kennen, genauso wie direkt im Wohnheim.
Ich war viel mit Freunden unterwegs. In Montpellier gibt es sehr viele tolle Cafés, Restaurants etc. Abends waren wir oft in Bars unterwegs (Rebuffy Bar ist die Erasmus Kneipe mit 1l Wein für 10 € - unschlagbar) und gerne auch mal im Club (montags Erasmus Night in der Australian Bar). Montpellier ist auch ideal zum Reisen. Ich habe sehr viel von Südfrankreich gesehen, sowohl landschaftlich als auch viele Städte wie Nizza, Marseille oder Carcassone. Es gibt manchmal von SNCF (die Bahn in Frankreich) Züge für 1€. Also immer mal wieder die Zugpreise checken.
Der Strand ist mit dem Auto nicht weit entfernt, mit den Öffis dauert es aber etwas. Aber lohnenswert, v.a. weil es noch lange warm bleibt.
Es gibt aber auch viele Museen, süße Gassen zum Shoppen, sodass man immer was zu tun findet.
Die Uni selbst bietet Internationals auch kostenlos an, das breite Sportprogramm zu nutzen. Man braucht lediglich einen medizinischen Nachweis, dass man Sport machen darf (etwa 25 €). Ich war aber lieber laufen und habe selbst Sport gemacht.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Montpellier ist eine Stadt in Südfrankreich, die definitiv underrated ist. Sie ist nicht so stark von Touristen gefüllt und sehr lebhaft durch die vielen Studierenden. Wir hatten eine Woche Ferien Ende Oktober, die wir für einen Côte d'Azur Trip genutzt haben, das war eine sehr schöne Zeit. Durch das schöne Wetter und die entspannte Lebensweise hat es sich wie ein verlängerter Sommer angefühlt. Auch wenn die Vwl-Kurse mich anfangs nicht so angesprochen hatten, hatte ich dennoch das beste Semester meines Lebens und werde das nie vergessen!

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Durch das Learning Agreement sollte alles problemlos klappen. In Frankreich muss man allerdings manchmal hinterherlaufen, bis man alle Informationen und Kursbeschreibungen bekommt.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Macht definitiv ein Auslandssemester. Es wird eine so tolle Zeit, ihr lernt neue Leute kennen, verbessert eure Sprache und werdet euch auch selbst viel weiterentwickeln.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Ich werde definitiv nicht das letzte Mal im Ausland gewesen sein!

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