Erfahrungsbericht: Auslandssemester Finnland
#Europa #Finnland #Helsinki
03.08.2022 - 05.01.2023
Finnland
Helsinki
Asiakkaankatu 6d
Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit
Diakonia-Ammattikorkeakoulu
Social Service
Da die Diak Partnerhochschule von der HS-Hannover ist, war es sehr einfach an die Kontakte und Informationen zu kommen.
Außerdem habe ich viele Tipps von einer Kommillitonin erhalten, die vor mir in Finnland war.
Leicht Mittel Schwer
von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft
Es gibt in Helsinki die Organisation Hoas, die Studierendenunterkünfte vermietet. Für international Studierende werden spezielle möblierte Apartments angeboten. Dadurch sind in diesen Wohngemeinschaften dann auch nur Exchange-Students und keine Einheimischen.
Im (relativ hohen) Mietpreis sind Strom, Wasser, Internet sowie Waschmaschine/Trockner und die hauseigene Sauna mitinbegriffen. Durch die Energiekrise kann es sein, dass dies in Zukunft aber stärker reglementiert wird.
Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung
Es war teilweise etwas schwierig zu entscheiden, was alles benötigt wird, da es so viele Angebote gibt. Eine Krankenversicherung ist aber auf jeden Fall empfehlenswert. In meinem Fall war es ein Kompaktpaket, welches von der Hanse Merkur extra für Erasmus angeboten wird.
Für ein Semester hat das Geld gereicht, allerdings hatte ich viel Unterstützung durch meine Eltern und Ersparnisse von meinem Tutor*innenjob im vorangegangenen Semester.
Ich hätte mir aber kein zweites leisten können, außer vielleicht durch einen Nebenjob dort.
Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG
600-700€ pro Monat
420€
110€
60€
36€ für das Monatsticket, einmalig 54€ für die Registrierung
Bei Hoas ist das Internet mit in der Miete enthalten. Wir mussten bloß einen eigenen Router oder ein Ethernetkabel mitbringen.
Ich habe sowohl meine deutsche SIM-Karte als auch meine deutschen Bankkontakte genutzt. Da der Aufenthalt länger als drei Monate andauerte, war es notwendig sich beim Migrationsamt zu registrieren und eine Personennummer anzufordern. Diese wird auch benötigt, um Geld zu verdienen und hilft öffentlichen Institutionen einen zu identifizieren.
Als EU-Bürgerin hatte ich aber keine Probleme an Grenzübergängen oder in Behörden und mein Personalausweis genügte.
Vor meiner Abreise habe ich mich per Mail im Bürgeramt abgemeldet.
Die Diak ist eine sehr moderne Hochschule, die mit Bus oder Metro gut zu erreichen ist. Die Dozierenden und Lehrenden sprechen sich in der Regel mit Vornamen an und es herrscht eine eher informelle Atmosphäre.
Es gibt viele freie Arbeitsplätze und Computer, die man benutzen kann. Außerdem ist die Teeküche von der Studentenvereinigung O"Diako für alle nutzbar. Sehr beleibt sind auch die Sitzsäcke, welche frei auf dem Campus bewegt werden dürfen.
Die Struktur an der Diak ist ganz anders als an meiner Fakultät. Es gibt keinen Stundenplan, der über das ganze Semester gleich bleibt, sondern viele Blöcke, auf die dann teilweise wochenlange individuelle Studienzeit folgt, in der an Aufgaben gearbeitet wird. Außerdem hatte ich jeweils nur ca. 3 Module gleichzeitig, sodass ich einige schon im Oktober abgeschlossen hatte, während andere erst im November begannen.
In den meisten Kursen waren die Abschlussarbeiten als Gruppenleistung angesetzt und in einigen Modulen mussten wir uns eigene Projekte aussuchen und Kontakt zu Organisationen oder Einrichtungen finden.
Da der Studiengang komplett auf Englisch war, waren die meisten Kommiliton*innen auch international Studierende.
Allerdings habe ich durch mein Praktikum an der deutschen Gemeinde zumindest viele einheimische Jugendliche kennengelernt, aufgrund der Sprache fühlte es sich aber nicht so an.
Es gibt viele Veranstaltungen extra für Studierende, wo sowohl finnische als auch international Studierende hingehen und ich habe übers Tanzen sehr viele Kontakte geknüpft.
Zudem besuchte ich einige schwedischsprachige Veranstaltungen, da ich diese Sprache bereits 2,5 Jahre in meiner Freizeit gelernt hatte. Schwedisch ist die zweite Amtssprache Finnlands und wird als Pflichtsprache in finnischen Schulen gelehrt. Alle Schilder sind aus diesem Grund auch zweisprachig und für Deutschsprachige ist Schwedisch leichter zu verstehen, de es viele Ähnlichkeiten zu anderen europäischen Sprachen aufweist.
In meiner Freizeit habe ich viele Tanzveranstaltungen besucht. Da die Kurse ziemlich teuer waren, habe ich versucht zu freien Workshops und Schnupperangeboten zu gehen. Die Tänzerszene in Helsinki ist sehr aktiv (vor allem in Swingtänzen) und man trifft immer wieder auf bekannte Gesichter.
Mit den anderen Erasmus-Studierenden habe ich viele Ausflüge innerhalb Helsinkis aber auch in angrenzende Orte wie Espoo gemacht. Dort gibt es einen großen Nationalpark, der sich gut zum Wandern eignet.
Mit der Fähre kann man in 2,5 Stunden Tallin erreichen, was sich allein für die schönen alten Häuser sowie den kleinen Weihnachtsmarkt lohnt.
Es gibt einige Museen, die freien Eintritt haben und auf der Webseite der Stadt Helsinki sind viele kostenlose Events aufgelistet.
Zudem besuchte ich die Oper bzw. das Ballett, wo Studierende 40% Rabatt bekommen. Auch in Kulturhäusern oder Büchereien gibt es kostengünstige oder sogar kostenlose Konzerte und Theaterstücke.
Das Auslandssemester hat mir sehr gut gefallen und ich war traurig, dass es so schnell vorbei war. Es war das erste Mal, dass ich so lange von zuhause weg war und eine neue Erfahrung in einem Land zu leben, dessen Sprache ich nicht verstehe. Besondere Erlebnisse waren die vielen Begegnungen mit verschiedenen Menschen sowie die kleineren und größeren Ausflüge innerhalb der Region Helsinki oder in andere Städte. Die Reise nach Lappland war aber auch ein Highlight.
Durch das Knüpfen von Kontakten werde ich wohl auch in Zukunft häufiger wieder nach Helsinki zurückkehren.
Nach einem anfänglichen Missverständnis und durch die Hilfe einer Professorin hat die Anrechnung problemlos funktioniert. Das Learning Agreement war sehr gut und passend, sodass mir insgesamt 27 CP angerechnet wurden. Dadurch, dass mir auch Module, die hier erst in späteren Semestern vorgesehen sind angerechnet werden, kann ich verpasste Kurse in diesem Semester entspannt nachholen. Aufgrund meines Doppelstudiengangs, werde ich nächstes Semester einige religionspädagogische Kurse belegen, da ich in Helsinki nur Module aus dem Bereich der Sozialen Arbeit wählen konnte.
Es hilft sich schon frühzeitig um organisatorische Fragen zu kümmern, sodass dann alles geklärt ist. Auch Termine zur Registrierung dort sollte man so schnell wie möglich vereinbaren, das kann nämlich einige Wochen dauern.
Auch wenn finnisch sehr schwierig ist, lohnt es sich zumindest einige Wörter und Sätze zu lernen. In Helsinki sprechen die meisten zwar sehr gutes Englisch, freuen sich aber auch, wenn Leute aus dem Ausland es wenigstens probieren.
Das Auslandssemester hat mich motiviert internationaler zu denken und später nochmal eine Zeit im Ausland zu verbringen. Außerdem habe ich angefangen Finnisch zu lernen, um mit den Menschen dort (weiterhin) in Kontakt treten zu können und mich besser zurechtzufinden, wenn ich das nächste Mal dort bin.
Finnland
#Europa #Finnland #Helsinki
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