Erfahrungsbericht: Praktikum Großbritannien

Glasgow
Glasgow
Aberdeen Strand
Aberdeen Strand
Dunnottar Castle
Dunnottar Castle
Edinburgh
Edinburgh

Allgemeine Daten

12.09.2022 - 16.12.2023
Großbritannien
Aberdeen
Sunnyside Avenue 23

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Robert Gordon University

Fachrichtung des Betriebs

Gray's School of Art

Studiengang

Fashion & Textiles

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Im Studium hatten wir schon übergreifende Kurse mit der Gray's School of Art und kannten daher schon die Professor*Innen. Wir mussten dann ein Portfolio mit Arbeiten aus unserem bisherigen Studium abgeben und haben dann ca. 8 Wochen auf eine Zusage gewartet. Das war alles dank ERASMUS+ sehr unkompliziert. Leider gibt es die ERASMUS+ Förderung für Großbritannien jetzt, dank Brexit, leider nicht mehr.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Wir haben uns bei spareroom angemeldet und ein Gesuch für Aberdeen eingestellt. Die Website ist so ein bisschen wie ebay kleinanzeigen für Wohnungen. Alle waren sehr nett und letztendlich haben wir so ein kleines Haus gefunden, wo wir zu zweit gewohnt haben. Man kann dort aber auch alleine WGs etc. finden. Generell ist es in Schottland so, dass die Studenten über den Sommer nach Hause ziehen und sich jedes Jahr eine neue Wohnung suchen. Uns wurde von den Wohnheimen in Aberdeen abgeraten und wir sind auch sehr froh, dass wir nicht dort gewohnt haben. Wenn man jedoch bei der RGU angibt, dass man einen Wohnheimplatz möchte, wird dir einer angeboten.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Möchtest Du etwas zu den Versicherungen anmerken?

Zusätzliche Versicherungen sind eigentlich unnötig, aber ich hatte eh schon vorher eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen.

Wie lief es mit den Finanzen?

Ich habe ERASMUS+ und Auslandsbafög bekommen und wir haben unsere Wohnung in Hannover untervermietet. Anders wäre es nicht möglich gewesen das Auslandssemester zu finanzieren. Man zahlt in Schottland als Student eigentlich keine Council Tax, mussten aber trotzdem welche nachzahlen, weil wir ein paar Tage dort waren vor und nach dem eigentlichen Semester. Die Ausnahme von der Council Tax muss man vorher online beantragen, was ich unbedingt empfehle. Das ist allerdings nur der Fall, falls ihr euch eine eigene Wohnung mietet. Ich hatte während des Semesters noch einen remote Job an der HSH, was auf jeden Fall auch geholfen hat.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenshaltungskosten?

Schottland ist teuer, da führt leider kein Weg dran vorbei. Vor allem Essen gehen ist im Vergleich zu Deutschland relativ teuer. Nun gab es in Großbritannien zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes auch eine Cost of Living Crisis, was natürlich auch nicht ideal war. Wir haben immer selbst gekocht, da auch das Mensa Essen relativ teuer ist und wenn man abends einkaufen geht, gibt es die Sachen oft stark reduziert. Ohne ERASMUS+ wäre es gar nicht möglich gewesen hier zu studieren und eigentlich war das auch noch zu wenig. Ich würde euch raten, euch rechtzeitig um euer Auslandsbafög zu kümmern, das lohnt sich auch auf jeden Fall. Für Freizeitaktivitäten gibt man auch tendenziell mehr aus, als man denkt, da man ja auch etwas vom Land sehen möchte.

Unterkunft im Monat (ca.)

530 €

Verpflegung im Monat (ca.)

200€

Freizeit im Monat (ca.)

200€

Sonstiges

100€

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Man sollte sich unbedingt beim Arzt anmelden um im NHS registriert zu werden. Generell funktioniert das Gesundheitssystem dort sehr anders, da muss man sich vorher informieren. Ansonsten meldet man sich in der Ersti-Woche mit seinen gnzen Dokumenten in der Uni an und bekommt dann den Studierenden-Ausweis. Ein Visa brauchten wir für das eine Semester Aufenthalt nicht. Alle an der RGU waren äußerst hilfsbereit und waren sehr bemüht, dass man sich wohlfühlt. Der ganze Prozess für ankommende Studierende war sehr strukturiert und ziemlich klar organisiert.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Die RGU ist eine von zwei Unis in Aberdeen und ist eher praktisch orientiert im Gegensatz zur University of Aberdeen. Die Gebäude sind sehr modern und schön, bis auf die Gray's School of Art und die Lehre ist über Moodle sehr akkurat strukturiert. Man merkt an jeder Ecke, dass da sehr viel mehr Budget dahinter ist, als in Deutschland. Der Campus ist im Grünen am Fluss und wirkt eher wie ein Park als ein Uni-Gelände. Leider ist das Ganze etwas außerhalb, ca 20 Minuten mit dem Bus außerhalb des Zentrums.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Wir waren in der Gray's School of Art, was die Kunstfakultät der RGU ist. Das Gebäude ist leider etwas alt, aber die Werkstätten sind wirklich ein absolutes Highlight. Man kann von Färben, Drucken, Ätzen, Nähen, Sticken, Stricken usw. wirklich alles machen, was das Modedesign-Herz begehrt. Die Semester sind immer gleich strukturiert, wir hatten ein Hauptprojekt über Anthropologie und zwei Theoriekurse. Man muss sich seine Zeit in den Werkstätten selbst buchen und hat seinen eigenen Platz im Studio, wo man seinen ganzen Kram lagern kann. Man hatte also einen relativ geringen Anteil an Vorlesungen und einen roßen Anteil Selbststudium, wobei einem dann die Dozent*Innen immer Feedback auf den aktuellen Stand der Arbeiten geben. Der enge Austausch, gerade beim Hauptprojekt, war sehr nützlich, auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren. Die Arbeit im Hauptprojekt dort war sehr Recherche basiert, sodass alles eine Verbindung zum Thema haben muss, was erstmal gewöhnungsbedürftig war. Man konnte sich außerdem entscheiden, ob man eher Textildesign oder Modedesign behandeln möchte, oder eine Mischung aus beiden. Am Ende des Semesters wurde eine Modenschau organisiert, was sehr viel Spaß gemacht hat. Die Studienstruktur ist sehr klar und man hat direkt von Anfang an alle Bewertungskriterien. Leider ist aber das Semester relativ kurz, weswegen man nicht so viel umsetzen kann.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Anfangs war es etwas schwer Anschluss zu finden in unserer Klasse, da sich schon alle anderen kannten und durch Corona haben viele auch fast nur von Zuhause gearbeitet und nicht in der Uni. Am Ende waren wir jedoch mit den meisten sehr gut befreundet und haben viel zusammen gemacht. Wenn man einfach viel in der Uni ist kommt der Kontakt automatisch. Die ERASMUS Society hat auch immer viele Veranstaltungen und Reisen gemacht, wo man gut andere internationale Studierende kennen lernen konnte. In der Ersti-Woche kann man auch bei allen Veranstaltungen Menschen ganz einfach kennenlernen, das würde ich auf jeden Fall empfehlen. (Da war die Quiz-Night ein richtiges Highlight) Ansonsten sind die Schotten wahnsinnig herzlich, geduldig und liebenswürig, ganz im Gegensatz zu unserer deutschen Mentalität.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Es gab verschiedene Veranstalter für Ausflüge, wobei die von rgu reslife die günstigsten und auch entspanntesten waren. Ansonsten gibt es auch welche mit von der University of Aberdeen oder private Anbieter, die etwas teurer sind. Wir haben versucht so viel es geht zu sehen, aber Geld und Zeit sind halt doch begrenzt. Ich würde Dunnottar Castle, Scottish Pyramids und Culloden besonders empfehlen und natürlich Glasgow und Edinburgh. Aber auch Aberdeen ist sehr erkundenswert, vor allem St. Machars Cathedral, University of Aberdeen und Footdee. Das Nachtleben und die Bars und Pubs sind auch ziemlich cool und die Schotten spucken auf jeden Fall auch nicht ins Glas. Wir haben uns bei der Fresher's Fair auch bei einem Sportkurs angemeldet, wo es auch ein riesiges Angebot an Sportarten gibt und das Gym in der RGU ist auch gratis für Studierende. Am Ende des Semesters war es immer sehr früh dunkel und sehr kalt, weswegen man wirklich seine Aktivitäten eher im Sommer planen sollte.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Ich würde sagen Schottland ist auf jeden Fall eine Reise wert, da die Landschaft, das Essen und die Einheimischen wirklich einzigartig sind. Das Studium war auch bereichernd und man wird auf jeden Fall vor Herausforderungen gestellt, die einem sonst nicht begegnet wären. Ich bin jetzt selbstsicherer und weiß was mir in meinem Studium liegt und was nicht. Das System der Uni war sehr strukturiert und genau, jedoch war es manchmal auch etwas schulisch und es gab etwas wenig Freiraum. Mein Highlight war unsere Modenschau, da uns das alle nochmal sehr zusammengeschweißt hat und wir daran alle sehr gewachsen sind. Ich würde diesen Studiengang jedem empfehlen, der sich mit Textildesign auseinandersetzen möchte und der Spaß daran hat eine eigene Ästhetik händisch zu entwickeln.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Es hat gut geklappt, aber der Prozess läuft gerade noch.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Sucht euch frühzeitig Möglichkeiten für eine Förderung in Schottland. Ohne finanzielle und bürokratische Unterstützung ist es fast unmöglich.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen einen weiteren Auslandsaufenthalt für ein Praktikum zu machen, jedoch nicht in Großbritannien, da die finanziellen Hürden durch den Brexit zu hoch geworden sind.

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