Erfahrungsbericht: Auslandssemester Japan
#Asien #Japan #Hiroshima
13.04.2022 - 05.09.2022
Japan
Hiroshima, Asaminami
Ozuka 3-4-6
Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit
Hiroshima City University
Faculty of Arts
Textil
Die Studienplatzsuche war sehr einfach, dank der informativen Präsentationen des International Office und dem Bewerbungsportal. Dadurch, dass die HCU eine Partnerhochschule der HSH ist, war das Bewerbungsverfahren ebenfalls sehr zugägnlich und bestand aus einer schriftlichen Bewerbung und einem Interview. Ich hab mich dabei auf das DAAD-Stipendium beworben.
Leicht Mittel Schwer
von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft
Die HCU hat zwei Wohnheime direkt neben der Uni, einmal Momiji, das ältere, und Sakura, das neue, internationale Wohnheim. Es wurde 2018 fertiggestellt und ist demnach noch relativ frisch und in guter Form. Man teilt sich hier mit 5 weiteren Studenten eine "Unit", Wohngemeinschaft. Dabei hat jeder ein eigenes kleines Zimmer, und man teilt sich ein gemeinsames Wohnzimmer, Küche, zwei Toiletten und eine Dusche. Bei den Studentenzusammenstellungen handelt es sich im Regelfall um 3 japanische Studenten und 3 Austauschstudenten. Japanischkenntnisse sind für Kommunitaktion empfohlen, allerdings sprechen viele auch Englisch, und man kann im Notfall darauf zurückgreifen. Viele sprechen auch lieber Englisch, da sie es lernen wollen.
Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung
Wenn man länger als 3 Monate in Japan bleibt, ist man verpflichtet in die nationale Krankenkasse einzuzahlen. Das sind im ersten Jahr 1980yen, knapp 15€, pro Monat. Diese deckt allerdings nur 70% der anfälligen Kosten, weswegen ich für alle Fälle eine zusätzliche Krankenversicherung für's Ausland abgeschlossen habe, die ich allerdings nicht gebraucht hab.
Tipp: Die Krankenversicherung kann man im Campus-Konbini bezahlen...
Ich habe mich auf das DAAD-Stipendium beworben, da es doch wesentlich mehr Geld ist, als Erasmus+ oder Vergleichbares. Wir konnten aufgrund der Corona-Situation in 2021-2022 leider erst im April 2022 einreisen, auch wenn der Austausch offiziell im September 2021 beginnen sollte, aber freundlicherweise kamen uns die Stipendiumszuständigen entgegen, und wir haben auch über das halbe Jahr in Deutschland mit Online-Kursen einen Teil des Geldes ausgezahlt bekommen. Dies habe ich hauptsächlich für den tatsächlichen Aufenthalt zurückgelegt, wodurch ich mir einen verlängerten Aufenthalt finanzieren konnte.
Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG
Mit dem DAAD Stipendium (ca. 1350€ pro Monat) kam man sehr gut aus, auch wenn Fahrkarten und Einkaufen ein wenig teuer werden können. Nach den Grundausgaben blieb eigentlich immer genug übrig für einen kleinen Ausflug in eine oder andere Stadt.
~25000yen, ca. 190€
~42000yen, ca. 300€ (Einkäufe und Essengehen)
~30000yen, ca.220€
~45000yen, 350€ für Ausflüge pro Monat
Kurz vor Anreise wird einem ein "Buddy" zugeteilt, eine japanische Person mit meist guten Englischkenntnissen, um einen durch z.B. die Bürokratie zu helfen. Kurz nach Anreise mussten wir zum Bürgeramt, um unsere Adresse zu melden und uns in die Krankenkasse eintragenzulassen, und man kann sich von der Renteneinzahlung befreien lassen. Einen Handyvertrag zu machen wurde uns empfohlen, und es ist definiteiv praktisch eine japanische Telefonnummer und mobiles Internet zu haben.
Die Universität hat einen schönen, großen Campus, mit einem angenehmen Waldweg zu den Studentenheimen (ca. 10 Minuten). Es gibt einen Convenience Store und eine Cafeteria für die Mittagsverpflegung. Es ist ein wenig abgelegen von der Stadt und sonstigen Einkaufsmöglichkeiten, aber definitiv kein Problem, wenn man ein wenig Bergwandern genießen kann!
Ich habe mich für den Textil-Studiengang angemeldet, wo bei einigen Kursen der Viertsemester mitgemacht habe. Es gab einen kleineren Färbekurs, wo wir verschiedene natürliche Textilfarben getestet haben, und einen Webkurs, wo wir an einem traditionellem Webstuhl einen Wandteppich gewebt haben. Meine Kurse waren hauptsächlich handwerklich, weshalb Einweisungen oft über Bilder kommuniziert werden konnten, da die meisten Dozenten und Studenten im Kunstbereich nur Japanisch sprechen. Daher waren die Geschichtsstunden ein wenig unzugänglich... Aber letztendlich kommt das auf das eigene Japanischlevel an.
Mein Japanischlevel hat für den gängigen Smalltalk gereicht, aber sonderlich viel auf Japanisch habe ich mich am Ende nicht unterhalten. Die meisten meiner Mitbewohner konnten Englisch, und da sie auch Sprachen lernen möchten war das bei uns eher die gängige Sprache. Generell wurde ich auch unterwegs eher auf Englisch angesprochen, aber oft haben sich Leute gefreut zu wissen, dass ich auch ein wenig Japanisch spreche. Vor Allem in kleinen Orten ist es praktisch.
Generell sind die Leute aber sehr freundlich. In Tokyo haben wir andere Austauschstudenten getroffen, die erzählt haben, dass sie oft angefeindet wurden aufgrund ihrer ausländischen Herkunft, aber das ist mir in Hiroshima und auf meinen Ausflügen gar nicht passiert.
In meiner Freizeit war ich hauptsächlich mit anderen Austauschstudenten, meinen Mitbewohnern und Kommilitonen in der Innenstadt unterwegs. In der großen Hondori-Shopping Meile gab's sehr viele Läden zu sehen, und vor Allem Karaoke und Arcades waren bei uns sehr beliebt. Manchmal waren wir auch die ganze Nacht draußen, da der letzte Bus zurück zum Studentenheim schon um 22 Uhr fuhr...
Zwischendurch war ich aber auch einfach in der Umgebung spazieren, der Ausblick vom Berg hinter der Uni ist sehr schön.
Insgesamt war es ein unvergessliches Erlebnis, und ich bin sehr glücklich, dass ich trotz Pandemie die Chance gehabt hatte, doch noch nach Japan zu gehen. Es ist sehr anders als Deutschland, in der Kultur, Essen, Architektur, Geografie, was es eben besonders interessant macht.
Ich persönlich habe keine Kurse anrechnen lassen, da ich zu diesem Zeitpunkt alle meine Credits bereits hatte...
Nehmt nicht allzu viel Zeug mit, alles was ihr da findet ist einfach cooler. Ich bin mit einem Koffer hin, und DREI Koffern zurück.....
Ich möchte definitiv wieder zurück nach Japan für eine längere Zeit, ich kann mir vorstellen, für ein Projekt dort 1-2 Jahre zu arbeiten.
Japan
#Asien #Japan #Hiroshima
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