Erfahrungsbericht: Auslandssemester Irland

Cliffs of Ireland
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The popular Temple Bar
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The Irish Sea - to spot Dolphines and Whales
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Tramore - a coastal town close to Carlow
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Cliffs of Ireland
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Allgemeine Daten

01.09.2022 - 31.05.2023
Irland
Carlow
Millbrook, Mill lane 18

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

South East Technological University Carlow

Fachrichtung des Betriebs

Business Department

Studiengang

International Business

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Da ich an der Hochschule in Hannover International Business studiere, durfte ich bereits bei der Studienplatzbewerbung 2020 aus eine der vier Partnerhochschulen für diesen Studiengang eine Auswahl treffen. Zur Auswahl standen uns Schottland, Irland, Finnland und China. Da ich unbedingt in einem englischsprachigen Land meine zwei Studiensemester absolvieren wollte, begrenzte sich die Möglichkeit auf die Robert Gordon University in Schottland und die South East Technological University (SETU) in Irland. Nach Rücksprache mit anderen IBSlern - die bereits ihren Auslandsaufenthalt erlebt hatten - entschied ich mich schlussendlich für ein Studium an der SETU in Carlow, Irland. Die positiven Berichterstattungen über die Menschen, das Klima und die Universität waren dabei ausschlaggebend. Irland ist ein Land, welches schon immer mein Interesse weckte, da mich die Ruhe, Natürlichkeit und Gemütlichkeit des irischen Lebensstils anzog.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Die Wohnungssuche in Carlow - so hieß es oftmals seitens der irischen Universität - sei eine Herausforderung. Nicht nur, für ausländische Studierende, aber auch für die irischen Studierenden selbst. Aus diesem Grund bot die SETU oftmals ihren Support an, wenn es um das Finden eine geeigneten Unterkunft ging. Dazu wurde unteranderem ein Videocall veranstaltet, auf Gruppen aufmerksam gemacht, etc.
In meinem Fall jedoch ergab sich die Wohnungssuche als ein Leichtes. Da ich auf einem der IBS Sommerfeste einen vorherigen "Irland-Studenten" traf, sprach ich mit ihm über die Situation vor Ort. So ergab es sich kurzerhand, dass er mir nach Absprache die Nummer seiner Vermieterin weiterleitete und ich mit ihr in Kontakt treten konnte. Über Whatsapp reservierte ich mir ein Zimmer in der 4er WG. Nun hatte ich bereits mehrere Monate vor Abreise bereits eine Unterkunft sicher und konnte mich entspannt auf die weiteren Vorbereitungen für den Auslandsaufenthalt fokussieren.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Möchtest Du etwas zu den Versicherungen anmerken?

Da innerhalb der EU auch die deutsche (europäische) Krankenversicherung gilt, habe ich keine weitere Versicherung abgeschlossen. Natürlich habe ich mich vorher bei meiner Krankenkasse informiert und kalkuliert, jedoch entschied ich mich schlussendlich dazu, keine Zusatzversicherung abzuschließen.

Wie lief es mit den Finanzen?

Unterstützt wurde mein Auslandsaufenthalt von der Erasmus + Förderung, die einem zu Beginn der Reise 70% eines bestimmten monatlichen Betrags auszahlten. Diese Unterstützung bedarf einer Bewerbung im Vorhinein, jedoch gibt es keine speziellen Anforderungen z.B. an das Gehalt der Eltern o.ä.. So ist es jedem möglich, ein Stipendium zu erhalten, der erfolgreich den Bewerbungsprozess abschließt. Die Höhe der Unterstützung ist dabei abhängig von den Lebenshaltungskosten im Zielland. In Irland erhielten wir (meines Wissens nach) den Höchstsatz von 450€ pro Monat. Die restlichen 30% werden nach erfolgreicher Absolvierung ausgezahlt.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenshaltungskosten?

Die Lebenshaltungskosten in Irland bemessen sich etwas höher als in Deutschland, sind aber vergleichbar. Allgemein sind die Mieten und die Lebensstandards im Verhältnis deutlich teurer als in Deutschland. Ansonsten, fiel uns vor allem bei alkoholhaltigen Getränken ein größeren Unterschied auf. Es sind allerdings keine enorm hohen Abweichungen zu erkennen.

Unterkunft im Monat (ca.)

450€

Verpflegung im Monat (ca.)

60€

Freizeit im Monat (ca.)

80€

Sonstiges

Preise abhängig davon, ob man reist, viel unternimmt, etc.€

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Allgemein gab es nicht viele formelle Anforderungen an den Auslandsaufenthalt, da Irland Teil der europäischen Union ist. Wie bereits oben erwähnt habe ich keine zusätzliche Kranken- bzw. Reiseversicherung für das Auslandssemester abgeschlossen. Auch habe ich keine Kreditkarte im Vorhinein beantragt, was aber gegebenenfalls zu empfehlen wäre da man z.B. online oftmals nicht mit "PayPal" o.ä. zahlen kann. Dementsprechend würde ich dazu raten, sich vorher darum zu kümmern. Des Weiteren habe ich ein paar Wochen vorher einen Reisepass beantragt, da die Wege in die UK (z.B. nach London - sehr günstige Flüge) super kurz sind und gut zu erreichen. So ist man, was seine Reisepläne angeht, flexibel.
Hinzukommen die Erasmus Formalitäten, also ein Learning Agreement, etc. Durch Informationsveranstaltungen der Hochschule erfährt man allerdings alle wichtigen Informationen. Insgesamt ist der formelle Aufwand meiner Meinung nach gering und es lohnt sich in jedem Fall.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Die SETU ist eine sehr studentenorientierte Universität mit einem hohen Angebot für Studierende.
Fast täglich bereitete die "Students Union" (studentische Vereinigung) Thementage bzw. -Wochen für Studierende vor, z.B. Mental Health Week, veranstaltete Kinoabende, lud Musiker oder Drag Queens ein u.v.m.
Neben diesem tollen und interessanten Angebot lebt die Uni vor allem durch ihre "Clubs & Societies". Clubs sind Sportvereinigungen, denen man gegen einen kleinen Aufpreis von ca. 2 € für das Jahr beitreten kann. Hierbei gibt es eine riesige Bandbreite an Sportangeboten, die von Häkeln, über Yoga, Boxen, Bogenschießen, Tanzen, Reiten bis Golfen und vielem mehr reichen.
Societies befassen sich mit gesellschaftlichen / sozialen Themen wie z.B. "Cultural Shake Up Society", Bücherclubs, etc.

Weitere Angebote sind unter anderem das universitätseigene Gym, Starbucks, Physioangebote, ein eigener Universitäts-Arzt und vieles mehr.
Auch hatte man für alle Anliegen - persönlicher oder fachlicher Art - Kontaktpersonen, die einem stets zur Verfügung standen.

Insgesamt hat die SETU ein tolles Angebot für Studenten und ich habe mich stets sehr wohl gefühlt.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Insgesamt waren die zwei Semester in Deutschland, in drei "Terms" in Irland aufgeteilt. Der erste Term endete kurz vor den Weihnachtsferien, der zweite Anfang März. Die akademische Zeit in Irland endete am 31.05.
Meine Lehrveranstaltungen waren:

Organisational Behaviour - vergleichbar mit Personalmanagement, eine Mischung aus Psychologie und Soziologie
International Marketing - zwei interessante Projekte, in denen man die Internationalisierung eines selbst ausgesuchten Unternehmen erörtern musste
Business Finance - wie der Name schon sagt, ging es hier um Finanzen, Kredite, etc. Ähnlich wie in Deutschland,
International Business Culture - in IBC mussten wir unter anderem einen Podcast in Kooperation mit einer Uni aus Finnland erarbeiten. Allgemein haben wir viel über kulturelle Facetten gesprochen, multinationales Management, u.v.m. Insgesamt ein sehr lebendiges und interaktives Modul.
Business Project - Aufgeteilt in zwei Kurse forderte das Business Project eine Hausarbeit, über sozio-politische Veränderungen des 21. Jahrhunderts und half bei der Verbesserung der englischen Sprache.
Business English Project - ein Projekt im dritten Term, in dem wir eine irische, lokale Brauerei besucht haben, für die wir im Anschluss einen Business Plan verfassen und präsentieren mussten

Insgesamt gab es ein paar neue Themen, von denen ich noch nichts gehört hatte. Allerdings waren auch einige Wiederholungen für mich dabei, was allerdings nicht schlimm war, da die Lehrveranstaltungen nun ja auf Englisch gehalten wurden. So war trotzdem stets etwas Neues dabei.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Die "International Business" Klasse war tatsächlich sehr international zusammengesetzt. Während Franzosen die Mehrheit bildeten, beinhaltete die Klasse unter anderem spanische, chinesische, malaysische, niederländische, deutsche Studenten und weitere. Leider muss man hier anmerken, dass es nur einige wenige irische Studenten gab (4 Stück in unserer Klasse). Dies war in anderen Studiengängen deutlich anders verteilt (mehrheitlich nur irische Studenten)
Für jemanden wie mich - der ein sehr gutes Französisch spricht - war diese Situation eine Bereicherung und ich habe viele französische Freunde gewonnen.
Schade allerdings ist, dass der Kontakt zu den Iren schwieriger aufzubauen war. Jedoch waren alle Iren die ich trotzdem kennenlernen durfte, unglaublich nett, offen und locker.

Diese Kritik konnten wir bereits im International Office und bei unseren Tutoren anbringen und vielleicht bereits eine Änderung ins Leben gerufen wird, damit genügend Kontakt zu irischen Studenten hergestellt wird.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

In meiner Freizeit war ich eigentlich nie alleine und wir unternahmen stets viele gemeinsamen Dinge. Die Pub-Kultur in Irland ist nicht nur ein Klischée sondern durchaus Realität. So findet man nahezu jeden Abend in Carlow einen Pub mit Live-Musikern, die eine unglaubliche Stimmung machen können.
Auch unternahmen wir einige Ausflüge nach Dublin, was mit dem Zug in einer Stunde erreichbar ist. Außerdem gab es den sogenannten "Hill Walking Club" der ca. alle zwei Wochen eine geführte Wanderung veranstaltete. Es lohnt sich also, Wanderschuhe einzupacken!

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Zusammenfassend kann ich jedem einen Auslandsaufenthalt empfehlen und auch Irland ans Herz legen. Das Land hatte eine Art beruhigende Wirkung auf mich, auch oder gerade weil - man sich manchmal in der Zeit zurückversetzt fühlte. Die Iren sind ein herzliches Volk und man wird sofort angesprochen "woher kommt man", "wie gefällt es einem" und vieles mehr. Allerdings muss man sich auch auf teilweise sehr einfache Lebensverhältnisse einlassen. So mussten wir zum Beispiel unser heißes Wasser eine halbe Stunde vorher aufwärmen um für ca. 10 Minuten heißes Wasser zum Duschen zu haben.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Die Anerkennung der Kurse erfolgt automatisch. Mit der Umrechnung muss man sich also selbst nicht befassen. Der "Transcript of Record" wird automatisch von der Hochschule in Irland an die Hochschule Hannover verschickt und die Notenumrechnung erfolgt z.B. durch die Studiengangsleitung. Die Noten werden in der Regel im Juni bekanntgegeben, die Umrechnung dann wenig später. Wen es allerdings bereits vorher interessiert, der kann auch mithilfe eines Online-Notenumrechners der Hochschule seine Noten berechnen :)

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Allen zukünftigen "Irland" Studenten möchte ich ans Herz legen, stets offen zu bleiben und sich auf alles einzulassen. Damit meine ich unteranderem auch den großen Teil an Franzosen, die Lebensbedingungen etc. Man kann aus jeder Situation ein positives Fazit ziehen und persönlich oder fachlich etwas Lernen. Versucht die Dinge auf euch zukommen zu lassen und nichts zu erzwingen.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Gerne möchte ich einen weiteren Auslandsaufenthalt im Rahmen meines Studiums (z.B. im Master) oder im Praktikum planen. Eine solche Erfahrung kann nur eine Bereicherung sein und ich wünsche mir, noch einmal von so einer tollen Option profitieren zu können. Auch kann ich mir vorstellen (aber bereits vor dem Auslandsaufenthalt) in einem internationalen Unternehmen zu arbeiten. Dies hat sich nur noch einmal bestätigt.

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