Erfahrungsbericht: Auslandssemester Frankreich

Allgemeine Daten

01.09.2016 - 08.02.2017
Frankreich
Paris
143 Avenue de Versailles

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

I.U,T Université Paris Descartes

Studiengang

Journalistik

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Für mich war klar, dass ich gern ein Auslandssemester in einem französischsprachigen Land machen wollte. Also schaute ich auf der Hochschulseite, welche Partneruniversitäten in meinem Studienbereich (Infomation/Kommunikation) in Frage kamen. Da tauchten zwei Unis in Frankreich auf und eine davon war in Paris. Da wollte ich unbedingt hin und bewarb mich ganz einfach online für das Erasmusprogramm. Nachdem ich von der Hochschule eine Zusage hatte, musste ich mich, ebenfalls online, direkt bei der Uni in Paris bewerben. Anschließend musste ich noch einige Dokumente nach Frankreich schicken und dann erhielt ich irgendwann auch eine Zusage.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Ich bekam von der Uni in Paris eine Anleitung zugeschickt, wie ich mich online für ein Wohnheimzimmer bewerben konnte. Ich dachte mir, ein Wohnheimzimmer wäre die günstigste und einfachste Möglichkeit in Paris unterzukommen und so habe ich habe mich dann schon ziemlich früh, im April, darum gekümmert. Nur wenige Tage später bekam ich schon ein Angebot zugeschickt: Ein Wohnheimzimmer mit Küchenzeile, und eigenem Bad, allerdings geteilt mit einer Mitbewohnerin, also zwei Betten in einem Raum ohne Tür, dafür aber über 200€ günstiger als ein einzelnes Wohnheimzimmer. Ich entschied mich also dafür und habe es nicht bereut. Ich hatte eine super liebe Mitbewohnerin aus China und wir haben uns sehr gut verstanden. Das Zimmer hat mich 306 Euro gekostet und war perfekt gelegen. Der Preis kommt einem für ein Wohnheim Zimmer schon echt viel vor, aber ich hatte dort auch Freunde, die für eine 1,5 Zimmerwohnung über 800€ zahlen mussten.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Möchtest Du etwas zu den Versicherungen anmerken?

Mir kam es vor der Reise vor allem um eine Auslandskrankenversicherung an, aber der Anbieter für den ich mich entschied, hatte nur eine Kombination aus Auslandskranken-, Haftpflicht-, Unfall- und Reisegepäcksversicherung im Angebot. Ich empfehle auf jeden Fall eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, da die gesetzliche Krankenversicherung nur einen kleinen Teil der Arztkosten im Ausland übernimmt. Für den Rest kommt dann die Auslandskrankenversicherung auf.

Wie lief es mit den Finanzen?

Dank des Erasmus-Stipendiums, einer (für Pariser Verhältnisse) sehr günstigen Unterkunft und der finanziellen Unterstützung meiner Eltern, die mir weiterhin so viel zahlten, wie in Hannover, musste ich mir während der Zeit in Paris eigentlich nie Gedanken ums Geld machen und konnte das Semester dort im vollen Zügen genießen.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenserhaltungskosten?

Ich denke es ist allgemein bekannt, dass Paris eine sehr teure Stadt ist, also das alles deutlich mehr kostet als in Deutschland.

Unterkunft im Monat (ca.)

306€

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Am Anfang meines Aufenthaltes gab es ziemlich viel zu bürokratisches regeln. Ich musste für die Unterbringung im Wohnheim zwei Versicherungen abschließen ("assurance civil" und "assurance habitation") und ein französisches Bankkonto eröffnen. Bei den meisten Banken kann man Konto und Versicherung zusammen eröffnen. Ich habe das bei der "Société Generale" gemacht und als Studentin habe ich da noch 100€ Prämie bekommen, sodass ich letztendlich nichts für die Versicherung bezahlen musste.
Ich habe mir auch eine französische Sim-Karte zugelegt und kann den Anbieter "Free" empfehlen. Für 20€ im Monat ist eine Telefon-, SMS- und Internetflat (unfassbare 50 GB) inbegriffen und man kann auch umsonst ins deutsche Festnetz telefonieren.
Worum man sich außerdem direkt am Anfang kümmern sollte, ist das Metroticket für Studenten ("Carte ImagineR"), da es bis zu vier Wochen dauert, bis man die nach Absenden des Antrags bekommt.
Außerdem können alle Studenten einen Zuschuss zur Miete beantragen, die sog, "CAF". Dafür benötigt man aber eine internationale Geburtsurkunde, um die man sich also am besten schon vor der Abreise kümmern sollte. Die kann man für 10€ bei dem Standesamt beantragen, das auch die originale Geburtsurkunde unterschrieben hat.
Die CAF beantragt man auch online. Und obwohl es viele Monate dauert, bis man zum ersten Mal Geld bekommt, lohnt es sich. Ich bekam z.B. einen monatlichen Mietzuschuss von 106€.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Meine Fakultät lag etwas außerhalb und ich brauchte mit der Metro etwa 40 Minuten dorthin. Dieser Standort der Uni Paris Descartes besteht aus zwei schon älteren, eher runtergekommenen, nicht besonders schönen Gebäuden. Es gibt eine Mensa, die allerdings eher nicht zu empfehlen ist,

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

In Hannover habe ich Journalistik studiert, doch diesen Studiengang gibt es an der Partneruni in Paris nicht. Deshalb nahm ich an Kursen aus den Studiengängen Unternehmenskommunikation und Werbung teil, in denen jedoch eher allgemeinen Themen behandelt wurden: Ich belegte Politikwissenschaften, einen Kurs zum Thema "Präsentation", ein audiovisuelles Projekt, ein künstlerisches Projekt mit einer amerikanischen Uni, interkulturelle Kommunikation und einen Französischkurs. Alle Kurse fanden in französischer Sprache statt.
Die Auswahl traf ich gemeinsam mit Madame Sylvie Decaux, die für die Unterrichtskommunikation der Erasmusstudierenden zuständig ist.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Meine französischen Kommilitonen waren alle sehr nett und hilfsbereit, aber meine Freizeit habe ich eher mit anderen Austauschstudenten verbracht.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

In Paris wird es niemals langweilig. Ich war viel in Museen, da in viele der Eintritt für EU-Bürger unter 26 umsonst ist. Abends weggehen in Bars und Clubs ist natürlich obligatorisch als Erasmus-Student und da kommt man in Paris wirklich auf seine Kosten. Ich habe auch häufig an Veranstaltungen von einer Organisation namens "EIAP" teilgenommen, die viel unterschiedliches Programm für Austauschstudenten organisiert, z.B. Barabende, geführte Besichtigungen, Restaurantbesuche und Wochenendtrips. Sehr zu empfehlen!

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Ich hatte ein unvergessliches Semester in Paris und bin so froh, dass ich diese Chance bekommen habe. Ich kann jedem empfehlen nach Paris zu gehen, den diese Stadt ist zwar teuer aber wunderschön. Ich habe so viele tolle Menschen kennen gelernt und ich denke es fällt mir nach dieser Zeit nun noch leichter, auf fremde Menschen zuzugehen. Mein Französisch ist auch deutlich besser geworden.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

Das halbe Jahr in Paris habe ich als ein zusätzliches siebtes Semester an meinen Bachelor rangehängt. Ich hatte deshalb schon vorher alle Leistungen an der Hochschule erbracht, um keinen Stress mit der Anerkennung der Kurse zu haben.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Ich habe durch dieses Semester gemerkt, dass ich große Lust habe, noch weitere Auslandserfahrungen zu sammeln. Vielleicht durch ein Praktikum oder ein weiteres Auslandssemester im Master.

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