Erfahrungsbericht: Auslandssemester Niederlande

Allgemeine Daten

06.02.2017 - 06.07.2017
Niederlande
Enschede
De Klomp 40

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Saxion University of Applied Science

Studiengang

How to create a TV format

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Dass ich an der Saxion University in Enschede gelandet bin, war ziemlich entgegen aller Planung: Meine Auswahl sah entweder Utrecht, Limerick oder Teramo vor. Ich hatte schon die Zusage aus Utrecht, hatte Niederländisch-Kurse besucht, mich gedanklich auf Holland eingestellt - dann kam die überraschende Nachricht, dass die HU in Utrecht Änderungen in der Kooperation zur HsH vorgenommen hat und nur noch Studenten aus dem Bereich "Pharmacy" aufnimmt.

Das hieß für mich, so schnell wie möglich eine neue Option zu ziehen. Limerick war schon vergeben. Es blieb noch Teramo - vollständig auf italienisch. Da zu diesem Zeitpunkt keine Sprachkurse mehr angeboten wurden und ich mich schon auf Holland vorbereitet hatte, war ich dann ziemlich glücklich, dass die Saxion University in Enschede noch einen Platz einrichten konnte. Generell verlief die Kommunikation mit den Verantwortlichen von Saxion sehr angenehm.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Für die Zeit in Enschede nahm ich eine Unterkunft der Saxion in einem Studentenwohnheim in Anspruch. Das verlief sehr unkompliziert - war im Vergleich zu einer Wohnung oder WG aber verhältnismäßig teuer. Außerdem: Der Wohnungsmarkt ist vor allem zum Sommersemester nicht zu stark überlaufen, sodass sich die Zimmersuche nicht unbedingt schwierig gestaltet hätte.

Ich hatte mich allerdings für das Wohnheim entschieden, weil ich die Unterkunft schnell sichern und Kontakt zu möglichst vielen internationalen Studenten haben wollte. Das hat sich so auch bestätigt.
Die Größe der Unterkünfte der Hochschule variiert stark - manche haben Platz für 4, andere für 12 oder über 30 Personen. Genauso sieht es mit der Lage aus. Einige liegen sehr zentral, andere bis zu 15 Minuten (auf dem Rad) vom Zentrum entfernt. Ich hatte Glück und lebte mit 11 weiteren internationalen Studenten (größtenteils Vollzeitstudenten aus der Ukraine, Albanien, Algerien, Rumänien, Holland, Spanien...) etwa 5 Minuten von der Stadtmitte entfernt.
Dass ich keinen Luxus erwarten konnte, war mir vorher schon klar. Die Situation nach meiner Ankunft war dann ehrlicherweise aber nicht ganz so schön. Schon wenige Tage später wurde allen Bewohnern bereits ein Teil ihrer Anzahlung abgezogen, weil der Zustand des Hauses nicht den Ansprüchen von Saxion genügte. Kein sehr guter Start, zumal selbst die neu eingetroffenen Erasmusstudenten belastet wurden. Die Situation besserte sich mit der Zeit aber deutlich.

Alles in allem bereue ich die Wahl der Unterkunft allerdings kein Stück. Ich hatte im Haus eine richtig gute Zeit, habe haufenweise nette Leute kennengelernt und gute Freundschaften geschlossen. Wer es günstiger haben möchte, sollte dennoch eine WG in Erwägung ziehen.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenserhaltungskosten?

Holland ist alles in allem schon ein wenig teurer als Deutschland. Das macht sich insbesondere bei den Lebensmitteln bemerkbar. Sparen konnte man mit einem Gang zum Markt, der jeden Dienstag und Samstag in Enschede stattfindet.

Preislich ganz unterschiedlich waren die Verkehrsmittel. Für bereits 7 Euro kann man mit einem NS-Gruppenticket jeden möglichen Ort in Holland bereisen. Und auch wenn man nicht mit einer entsprechend großen Anzahl an Leuten verreist, lassen sich in Facebook-Gruppen schnell genügend Mitreisende finden. Besonders entspannt, weil diese nicht einmal zur gleichen Zeit abreisen müssen.

Unterkunft im Monat (ca.)

420

Verpflegung im Monat (ca.)

200

Freizeit im Monat (ca.)

180

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

Die üblichen Formalitäten waren nicht mit großen Aufwand verbunden. Roamingpreise wurden erst kürzlich aufgehoben (vorher hatte ich ein entsprechendes Auslandsangebot angenommen), WLAN war im Studentenwohnheim mitinbegriffen, bei Einkäufen konnte auch ohne Aufpreis die deutsche Bankkarte verwendet - alles sehr entspannt.
Lediglich, wenn man online Zugtickets kaufen wollte, war das nur mit einem holländischen Bankaccount möglich. Einige Kommilitonen haben sich daher für die Zeit hier ein holländisches Konto eingerichtet.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Die Saxion University ist eine ziemlich moderne Hochschule mit Standorten in Enschede, Deventer und Apeldoorn. Meine Kurse haben in einem der neuesten Gebäude - dem Epy Drost - stattgefunden. Hier waren die Studiengänge aus "Creative Technology" ansässig. Auf 8 Stockwerken gibt es hier ordentlich Platz zum freien Arbeiten, eine mittelmäßige Caféteria und haufenweise internationale Studenten aus den unterschiedlichsten Studiengängen.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Mein Minor "How to create a TV format" wurde das erste mal durchgeführt. Dementsprechend neu war der Aufbau des Programms. Wir waren insgesamt 8 Studenten aus Spanien, Holland, China und Deutschland - eine relativ kleine Truppe. Das machte das Arbeiten allerdings sehr teamorientiert und entspannt, da auch der Kontakt zu den Dozenten sehr freundschaftlich und eng war.

Insgesamt ging es im gesamten Programm darum, ein Verständnis darüber zu gewinnen, wie schwierig es ist, aus einer Idee ein TV-Format zu entwickeln. Im ersten Teil des Semesters wurde deshalb der Fokus auf die Kreativität gelegt. Wir wurden dazu angeregt, aktuelle Themen zu diskutieren und soziale Trends aufzudecken. Im zweiten Teil ging es dann darum, die Ideen in funktionierende Formate zu übersetzen. Dafür bekamen wir beispielsweise Input in Marketing, kreativen Schreiben und Design. Die letztendliche Prüfungsleistung war dann die Entwicklung eines eigenen TV-Formats mit einem entsprechenden Booklet zur Struktur, einem kommerziellen Flyer und einem eigens produzierten Trailer, die in einer Pitchpräsentation bei RTL vorgestellt werden mussten.
Dafür, dass es das erste mal durchgeführt wurde, konnte das Programm schon einiges bieten. In den nächsten Semestern sollen noch weitere Module dazukommen.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Da wir eine sehr kleine Gruppe waren, war das Arbeiten untereinander sehr entspannt. Besonders interessant war es, weil die Klasse aus unterschiedlichen Nationen bestand. Umso interessanter natürlich, weil es ums Fernsehen ging und hier zwischen den Ländern extreme Unterschiede bestehen.

Das Arbeiten mit den Kommilitonen, mit den Dozenten und auch das sonstige Zusammenkommen mit Verantwortlichen von Saxion war immer angenehm. Ich habe die niederländische Kultur als sehr freundlich und ehrlich wahrgenommen.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

In meiner Freizeit bin ich mit meinen Mitbewohnern hauptsächlich gereist: Den Haag, Rotterdam, Amsterdam, Eindhoven, Utrecht, Giethoorn, Volendaam, Groningen, Maastricht ... alles sehr schöne und vor allem sehr unterschiedliche Städte, die viel zu bieten haben. Auch Saxion bietet ab und an interessante Trips zu bezahlbaren Preisen an.

In der Nähe von Enschede gibt es ansonsten noch einen schönen See, der gut mit dem Fahrrad zu erreichen ist. Relativ zentral liegt noch ein weiterer Park, in dem auch gerne mal der Grill angeschmissen wird. Und insbesondere zur Sommerzeit gibt es sonst rund um Enschede viele kleinere Events oder Festivals. Ansonsten trifft man sich abends gerne auf ein Bier in einer der Bars oder Restaurants im Zentrum.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Das Auslandsemester war die komplett richtige Entscheidung. Sowohl die Niederlande als Auslandsziel, Enschede als Wohnort, die Saxion University als Gasthochschule, das Wohnheim als Unterkunft - es war eine einmalige Erfahrung.

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

An der HsH hatte ich im Zeitraum des Auslandsemesters keine Kurse, da das Semester für die Masterarbeit vorgesehen war. Dementsprechend musste ich mir keine Leistungen anerkennen lassen.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Für mich hat sich der Kauf eines Fahrrads sehr gelohnt. Auch wenn die Wege meistens kurz sind, ist man auf dem Rad wesentlich flexibler. Danach lässt sich es auch wieder einfach verkaufen - oder aber man nimmt es wie ich mit nach Hause.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Als nächstes steht auf dem Plan, meinen Master abzuschließen. Danach werde ich sehen, wo ich ins Berufsleben einsteige. Das Semester hat mir gezeigt, dass ich mir auch gut vorstellen könnte, wenigstens zeitweise im Ausland zu arbeiten.

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