Erfahrungsbericht: Auslandssemester Indien

Allgemeine Daten

22.08.2019 - 10.12.2019
Indien
Chennai

Art des Aufenthalts

Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit

Hochschule / Betrieb im Ausland

Sri Ramachandra Institute of Higher Education and Research

Studiengang

Community Medicine

Vor meiner Abreise

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

Seit Beginn meines Studiums war mir klar, dass ich gerne ein Semester im Ausland studieren möchte. Da die Hochschule Kooperationen mit diversen Partnerhochschulen pflegt, war die Suche nach einer passenden Universität nicht schwer. Nachdem ich meine Auswahl auf drei Wunschhochschulen eingegrenzt hatte, habe ich mich fristgerecht für das Hin-und-Weg-Stipendium der HSH beworben. Der ganze Bewerbungsprozess war ziemlich unkompliziert und auch nach Zusage des Stipendiums wurde ich bei den weiteren Schritten unterstützt. Eine zusätzliche Bewerbung an der Sri Ramachandra Universität, die letztendlich meine Zieluniversität wurde, war nicht nötig.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Ich hatte großes Glück, da die Universität mir und meinen beiden Kommilitonen, die mit nach Indien gegangen sind, kostenlose Zimmer in einem der Wohnheime auf dem Campus zu Verfügung gestellt hat. Unsere Einzelzimmer hatten ein eigenes Bad und eine Klimaanlage, für die wir bei den vorherrschenden Teperaturen besonders dankbar waren. Anzumerken ist hier, dass es eine strenge Geschlechtertrennung bei der Unterbringung gibt und das Hostel nach 21 Uhr nicht mehr verlassen werden darf.

Finanzen und Versicherungen

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Wie lief es mit den Finanzen?

Durch das Hin-und-weg-Stipendium wurde ich mit einer Reisekostenpauschale von 1075 € und einem monatlichen Betrag von 300 € unterstützt. Aufgrund der Tatsache, dass ich während meines Aufenhalts keine Unterkunftskosten zahlen musste, bin ich mit diesem Betrag sehr gut zurecht gekommen.
Vor meinem Auslandssemester habe ich mir etwas Geld zurückgelegt und daher hatte ich keine Probleme innerhalb Indiens noch ein wenig zu reisen.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenshaltungskosten?

Da es im Hostel keine Möglichkeit gab selbst zu kochen und jegliche Elektrogeräte, wie Wasserkocher, auf den Zimmern verboten sind, waren wir gezwungen auswärts zu essen. Auf dem Campusgelände selbst gab es zahlreiche Möglichkeiten zu essen und für deutsche Verhältnisse sind die Preise sehr günstig. In den großen Malls der Stadt mit vielen Markengeschäften sind die Preise allerdings ähnlich wie in Deutschland.

Unterkunft im Monat (ca.)

0 €

Verpflegung im Monat (ca.)

100 - 150 €

Freizeit im Monat (ca.)

100 €

Während meines Aufenthalts

Die üblichen Formalitäten...

So entspannt die Indische Mentalität auch sein mag, in manchen Angelegenheiten ist die Bürokratie komplizierter als in Deutschland.
Bereits das Visum war eine Herausforderung und es hat einiges an Zeit und Nerven gekostet bis der Stempel im Reisepass war. In Indien angekommen wird man als Ausländer direkt der Ausländerbehörde gemeldet, die immer über den aktuellen Aufenthaltsort infomiert werden muss. Eine Sim Karte bekommt man als Ausländer in Indien nur im Beisein eines Inders, der dann quasi für einen bürgt. Die Kosten für Telefon und Internet sind dabei allerdings ein Witz. Für Telefonie+1,5 GB Internet AM TAG haben wir knapp 2€ bezahlt und man hatte wirklich überall sehr gutes Netz.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

Das Sri Ramachandra Institute of Higher Education and Research besteht aus vielen verschiedenen Departments, die verschiedende Studienprogramme rund um das Thema health care sciences anbieten. Mit etwa 6500 Studenten, von denen viele auf dem Campusgelände in einem der Hostels leben, ist der Campus verhältnismäßig groß. Neben den Unigebäuden, den Wohnheimen für Studenten und Mitartbeiter und den Mensen und kleinen Shops, befindet sich auch das Unikrankenhaus auf dem Campusgelände. Das Gelände an sich ist super grün und gepflegt und steht damit im totalen Gegensatz zu den Straßen rund um den Campus.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Während meines Auslandssemesters habe ich einige Kure im Department Community Medicine besucht und nebenbei meine Bachelorarbeit geschrieben.
Unter anderem habe ich Kurse in Biostatistics, Epidemiology and Research methodology besucht und durfte an verschiedenen Workshops (bsp. "Basic Epidemiology, Statistics, SPSS & Critical Appraisal") und Veranstaltungen der Universität teilnehmen.

Die Organisation der Lehrveranstaltungen war leider etwas chaotisch. Ich konnte meine Kurse nicht selber wählen und die Termine wurden teilweise spontan geändert. Insgesamt gab es einige Probleme, wesswegen ich Prof. Fortwengel für seine Unterstützung während des gesamten Aufenthalts sehr dankbar bin. Zudem hatten wir mit Dr. Ravi einen Ansprechpartner vor Ort, der uns in veranstaltungsbezogenen als auch privaten Angelegenheiten sehr geholfen hat.

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Die Inder sind von sich aus sehr offen und freundlich. Selbst die Menschen, die kein Englisch sprechen (offizielle Sprache in Tamil Nadu ist Tamil), versuchen notfalls mit Händen und Füßen zu kommunizieren. Alle sind sehr hilfsbereit und auch interessiert an der deutschen Kultur. Leider waren die meisten Studenten mit denen wir Kontakt hatten sehr in ihr Studium eingespannt und hatten daher nicht viel Zeit, außerhalb des Unterrichts noch viel zu unternehmen. Aufgrund der schlechten Planung und Kommunikationsproblemen im Bezug auf den Ablauf unseres Aufenthaltes in den ersten zwei Monaten waren wir aber auch selber ziemlich eingespannt und haben nicht viel unternehmen können. Erst gegen Ende konnten wir unseren Aufenthalt so richtig genießen und haben uns sogar in Goa und Mumbai noch mit indischen Studenen aus dem ISP 2019 der Hochschule Hannover getroffen.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Wer in Indien ist, der kommt nicht darum herum die zahlreichen Tempel zu besichtigen oder jedes einzelne der typischen indischen Gerichte zu probieren. Da Chennai direkt am Meer liegt waren wir natürlich auch am Strand oder oben auf dem Lechturm. Oft sind wir allerdings auch in eine der vielen großen Shopping Malls gefahren oder waren im Kino.

Nach meiner Rückkehr

Fazit und besondere Erlebnisse

Auch wenn während des Semesters in Indien nicht alles einfach war und sowieso ganz anders als vorher geplant, habe ich meine Entscheidung nie bereut und würde immer wieder alles genau so machen. Gerade die Herausforderungen sind es, an denen man wächst. Ich bin dankbar für die wiklich schönen Erlebnisse und auch für die nicht ganz so schönen, durch die man einmal mehr zu schätzen lernt, wie gut es uns eigentlich geht. Indien ist auf jeden Fall eine Reise wert und ich kann nur jedem nahelegen sich zu trauen einen Blick hinter die dreckige Fassade zu werfen um die Schönheit des Landes kennenzulernen.

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Allen zukünftigen Studierenden die überlegen ins Ausland oder speziell nach Indien zu gehen, möchte ich in Ihrem vorhaben ermutigen! Lasst euch nicht unterkriegen, wenn nicht alles so läuft wie ihr euch das vorgestellt habt. Die positiven wie auch negativen Erfahrungen, die Ihr sammelt, kann euch keiner mehr nehmen und Ihr werdet fürs Leben lernen.

Bitte melde dich an

Bitte einloggen

Indien

Verwandte Beiträge