Wanderlust

Wie war die Praktikums- / Studienplatzsuche?

über Erasmus+ und mit der Unterstützung von Patricia Schmelzeisen vom International Office der Hochschule Hannover erhielt ich die Möglichkeit, nach Belfast zu gehen. Ich war zunächst nach Den Haag gereist, doch rückblickend ist Belfast perfekt passend gewesen. Ich konnte vorab auch mit einer Studentin sprechen, die vor mir in Belfast gewesen ist, um zu sehen, wie dort studiert wird. Für mich passte dies dann für eine Entscheidung und auch im Nachhinein bin ich sehr froh über diese Möglichkeit.

Wie war die Zimmer-/Wohnungssuche?

Leicht Mittel Schwer

Meine Unterkunft war...

von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Meine Vermieter, ein Ehepaar in den Fünfzigern, fanden mich über ein Gesuch, das ich geschaltet hatte in Online-Wohnungsportalen. Ich suchte meinerseits, auch über die Uni mit Studentenwohnheimen. Ich entschied mich für das Zimmer mit eigenem Bad, das kaum mehr kostete als ein Zimmer im Studentenwohnheim, aber das Doppelte meines WG-Zimmers in Hannover.

Welche Versicherungen hast Du vor der Reise abgeschlossen?

Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung

Möchtest Du etwas zu den Versicherungen anmerken?

Nur die Reiseversicherung musste ich neu abschließen. Hinzu kam noch die Versicherung bei der Berufsgenossenschaft BG Etem, um mich gegen einen Arbeitsunfall abzusichern, dies tat ich unabhängig von der Reise.

Wie lief es mit den Finanzen?

Ich konnte mein Bankkonto behalten, da meine Bank eine Partnerschaft mit der Barclays Bank hat, dort konnte ich auch kostenfrei Geld abheben. Mit Maestro-EC-Karte konnte ich überall problemlos kostenfrei bezahlen. Kreditkarte vermied ich, da bei meiner ein Auslandseinsatzentgelt fällig wurde.

Art der Finanzierung

Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG

Wie waren die Lebenshaltungskosten?

Die Lebenshaltungskosten sind höher als in Deutschland. Es gibt Lidl, dort kann man verhältnismäßig günstig einkaufen. Essen gehen ist teurer. Wenn man z.B. Foto-Equipment bestellen muss, ist dieses ebenfalls teurer, vielleicht etwa 20% im Durchschnitt. Akkus online zu bestellen war schwierig, da manche Produkte nicht nach Nordirland gesendet werden.

Unterkunft im Monat (ca.)

600€

Verpflegung im Monat (ca.)

200€

Freizeit im Monat (ca.)

50€

Sonstiges

15€ monatlich Miete für ein Fahrrad, das war deutlich günstiger als öffentliche Verkehrsmittel

Die üblichen Formalitäten...

Konto behalten, bargeldlose Zahlung auch für Kleinbeträge mit EC-Karte möglich, Uni hat unterstützt in erster Woche bei Studentenausweis, Druckernutzung, Bibliotheksnutzung, Anmeldung bei GP (ähnlich Hausarzt) etc.

Kurzbeschreibung zur Hochschule/Einrichtung...

ein modernes Stahl-Glas-Gebäude in der Innenstadt von belfast. Die Räume sind modern. Man kann analoge Filme entwickeln und scannen, man kann gegen Gebühren vom Rollendrucker drucken lassen. man kann Equipment ausleihen. Es gibt Computerräume auch für Fotografen mit Photoshop etc. Habe mit meinem Laptop gearbeitet, daher kenne ich nicht die Details.

Tätigkeiten / Inhalte / Lehrveranstaltungen deines Praktikums / Studiums /etc.

Ich konnte zwei verschiedene Jahrgänge besuchen, das 1. Semester im 2. Jahr der aktuellen Masterklasse, und freiwillig noch Vorlesungen des 2. Jahres, vor allem den Kurs »Experimentelle Fotografie«, der für mich sehr inspirierend war, da ich eher aus der klassischen fotojournalistischen Ecke komme. Ich habe viele Ideen mitgenommen, auch wenn ich wohl keine Performance-Künstlerin werde ...

Wie war der Kontakt zu Kommilitonen/Arbeitskollegen/Einheimischen?

Der Kontakt zu den Studenten in beiden Jahrgängen war fröhlich, freundlich und offen. Außerhalb der Uni hatte ich nicht soviel Kontakt, das lag aber an mir, da ich viel arbeiten musste, Nachbearbeitungen eines Unfalls von vor drei Jahren auch von hier erfolgen mussten. Durch mein landesweites Fotoprojekt konnte ich mit vielen sehr unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommen.

Was hast Du in deiner Freizeit gemacht?

Neben meiner Arbeit zum Finanzieren des Semesters, Recherche und technischer Weiterbildung für mein Fotoprojekt konnte ich zum Beispiel wandern gehen, in die Linen Hall Library oder in der Stadt einen Scone zum Tee essen.

Fazit und besondere Erlebnisse

Es war die beste Entscheidung, mit dem Erasmus-Programm nach Belfast zu gehen, um zu studieren. Ich habe viel gelernt im Studium selbst, über Land und Leute und über mich selber. Manches wird mir erst in Deutschland bewusst werden, aber ich glaube, dass ich mich verändert habe. Danke für diese Möglichkeit!!!

Wie klappte es mit der Anerkennung der Leistungen für das Studium an der HsH?

kommt noch ...

Welche weiteren wichtigen Hinweise hast Du für zukünftige Studierende?

Ich hoffe, dass es auch nach der Übergangszeit des Brexits möglich sein wird, nach Nordirland zu gehen mit Erasmus. Dieses land ist sehr interessant für politisch interessierte Menschen. Es ist sehr spannend, wie sehr die Spuren des Nordirlandkonfliktes sichtbar (in Grenzen und Zäunen und Mauern und Sprache) und unsichtbar bis heute wirken. In meinem Fotoprojekt versuche ich mit Familien ihre Langezeittrauer zu visualisieren, nachdem ein Kin oder Bruder oder Schwester in »The Troubles« getötet wurde. Bei manchen ist dies fast fünfig Jahre her, doch immer hörte ich, es sei »wie gestern«.

Wie wirkt sich dein Aufenthalt auf den weiteren Werdegang und die Pläne für weitere Auslandsaufenthalte aus?

Ich möchte gerne wiederkommen und weiter an meinem Fotoprojekt arbeiten.