Erfahrungsbericht: Auslandssemester Kanarische Inseln
#Europa #Kanarische Inseln #San Cristóbal de La Laguna
26.01.2023 - 13.07.2023
Kanarische Inseln
San Cristóbal de La Laguna
Camino La Hornera, 37
Praktikum Auslandssemester Kurzaufenthalt Abschlussarbeit
ULL- Universidad de La Laguna
Facultad de Ciencias Sociales y de la Comunicación
in Deutschland: Heilpädagogik, auf Teneriffa: Soziale Arbeit
Ich habe das Auswahlverfahren der HsH für ein Erasmussemester durchlaufen. Da ich gerne an eine spanischsprachige Uni wollte, gab es in meinem Fall nur Teneriffa
Leicht Mittel Schwer
von Privat Studentenwohnheim Eigene Wohnung Wohngemeinschaft
Ich habe einige Zeit vorher von Deutschland aus angefangen zu suchen, dabei habe ich die Seite idealista benutzt. Über diese habe ich schlussendlich auch meine WG gefunden, dies hat jedoch einige Zeit in Anspruch genommen, da die meisten angeschriebenen Menschen leider nicht geantwortet haben. Ich empfehle daher anzurufen, das ging besser.
Kranken- und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Unfallversicherung
Ich hatte eine Krankenversicherung von Dr. Walter für Auslandssemester und war mit dieser zufrieden.
Der erste Teil des Erasmusgeldes konnte meine Miete einigermaßen decken, Dinge die darüber hinausgingen liefen über mein Erspartes
Stipendium
Eltern/Familie
Ersparnisse
Darlehen
BaföG
Lebensmittel sind auf Teneriffa grundsätzlich günstiger als in Deutschland, ebenfalls Cafés und Restaurants. Bio und vegan ist jedoch etwas schwieriger zu finden und auch deutlich teurer. Lidl hatte ein Regal mit veganen Optionen und auch sonst gab es einige Biosupermärkte. Eine gute Option sind auch fruterías, in denen man recht günstig ein breit aufgestelltes Angebot an frischem Obst und Gemüse finden kann.
400€
150 €
100€
Vor Ankunft bekamen wir eine Mail von der ULL mit dem weiteren bürokratischen Vorgehen. Wir mussten eine Nie, eine Ausländer:innenidentifizierungsnummer bei der Polizei beantragen, für die wir einige Dokumente wie einen Mietvertrag, die Erasmusdokumente, ein Passbild und eine spanische Version unser Auslandskrankenversicherung vorlegen mussten. Ebenfalls einen Antrag, den es auf der Seite der Polizei gibt und eine vorher (!) bei einer Bank bezahlten Bearbeitungsgebühr von 12 Euro, für die man ein ausgefülltes Dokument von der Website der Polizei abgeben muss. Es empfiehlt sich den Termin bei der Polizei schon in Deutschland zu machen, da Termine oft lange Zeit im Voraus ausgebucht waren.
Von der ULL kamen verschiedene Infos und es variierte je Campus, eigentlich wurde die Nie jedoch für die Immatrikulation vor Ort beim Sekretariat gebraucht. Dort mussten wir uns einmal melden und bekamen daraufhin die Zugangsdaten zum online Campus, auf dem die Unterlagen der Vorlesungen hochgeladen wurden.
Ebenfalls konnten wir eine Karte für die Busse und Metro beantragen, mit der man kostenlos die Transportmittel benutzen konnte (wenn man mindestens 15x/Monat fährt). Es gab einige Komplikationen, da es eine Gesetzesänderung gab und dies anscheinend dann nur noch mit einer grünen Nie und nicht der von uns beantragten weißen Nie gemacht werden kann. Die grüne Nie ist etwas besonderer und vor allem für Menschen die eine längere Zeit bleiben. Falls es Probleme beim Bekommen der Karte geben sollte, ist es anscheinend gar nicht so schwierig, die grüne Nie ebenfalls zu bekommen. Dies verlangt nochmal ein extra Antrag auf der Seite der Polizei und eine neue vorher bezahlte Bearbeitungsgebühr bei der Bank und setzt voraus, das man zum Zeitpunkt des Antrages noch mind. 3 Monate im Land ist.
Die Ull war tatsächlich Recht chaotisch und hat mich einige Nerven gekostet. Leider gab es keine richtigen Einführungsveranstaltungen (abgesehen von einem Willkommenstag nach bereits drei Wochen Unterricht, bei dem jedoch keine wichtigen Infos weitergeben wurden, sondern nur zwei Willkommensreden gehalten und ein paar Lieder gesungen). Auch das Buddy Programm lief erst nach etwas über einem Monat an und man bekam einfach eine Mail-Adresse zugeschickt, die Buddys hatten keine Aufgaben und wussten oft auch nur so halb Bescheid. Ebenfalls bekam man wichtige Infos zur Immatrikulation oft zu spät oder in verschiedenen Versionen. Dies zeigt sich zum Beispiel daran, dass wir an unserem ersten Tag vor einem leeren Raum standen und niemand uns sagen konnte, was mit unserem Kurs passiert war oder Bescheid wusste, dass wir kommen...
Auch der Unterricht war anders als in Deutschland. Die Strukturen waren teils recht hierarchisch - mit benoteten Hausaufgaben, Anwesenheitspflichten und wenig kritischer Diskussion. Die Regeln für Prüfungen, wie z.B. die Benutzung eines Wörterbuchs etc. hingen von der jeweiligen Lehrkraft ab und waren nicht einheitlich. Der Arbeitsaufwand für die vielen Prüfungsleistungen und Abgaben war ebenfalls recht hoch. Alle Kurse und Prüfungen waren auf Spanisch.
Dennoch war natürlich nicht alles schlecht an der ULL! Ich konnte auch einige neue Dinge lernen und vor allem der Einblick in ein anderer Bildungssystem, sowie die inhaltliche Auseinandersetzung mit Schwerpunkten vor einem anderen Hintergrund (und Sozial- und Rechtsystem, etc.) waren sehr interessant und haben neue Blickwinkel eröffnet.
Da es in Spanien Heilpädagogik in dieser Form nicht gibt, habe ich Kurse aus der Sozialen Arbeit belegt. Dabei habe ich nur Kurse aus dem vierten Jahr belegt. Meine Kurse waren: Trabajo Social, Género y Politicas de Igualdad, Trabajo Social en Mediación Social, Trabajo Social en Educación und Trabajo Social, Migración y Diversidad Cultural.
Die Kurse waren recht spezifisch auf das Spanische System ausgelegt, das bedeutet, dass wir recht viele rechtliche Grundlagen lernen mussten. Dennoch waren es interessante Inhalte.
Es wurde unterschieden zwischen evaluación continua und evaluación única, innerhalb des ersten Monats hatte man Zeit sich für eines davon zu entscheiden. Bei evaluación continua bestand Anwesenheitspflicht in den Kursen (je nach Kurs durfte man eine gewisse Anzahl fehlen, meistens 2 Mal) und hatte unter dem Semester regelmäßige Prüfungen und andere bewertete Lernkontrollen. Bei der evaluación unica war dies nicht so, allerdings hatte man am Ende der Kurse dann sehr große, umfangreiche und schwierige Klausuren über das gesamte Semester, weshalb sich fast alle (mich eingeschlossen) für die evaluación continua entschieden haben
Der Kontakt zu Kommiliton:innen war teilweise etwas schwierig, da diese neben den ganzen Kursen ihre Bachelorarbeiten geschrieben haben und viele währenddessen noch arbeiteten. Dennoch wurden wir sehr freundlich aufgenommen und auch die Gruppenarbeiten waren gut.
In meiner Freizeit war ich regelmäßig in einem YogaStudio in La Laguna, was mir sehr gut gefallen hat (AcroSense) und habe einen Surfkurs gemacht (bei AtlantikSurf, dort gibt es 50% für ULL Studierende). Ebenfalls habe ich die Insel erkundigt, war wandern, am Strand oder habe Zeit mit anderen Menschen der Erasmusgruppe verbracht.
Als Fazit kann ich sagen, dass die Erfahrungen an der ULL für mich zwar interessant und voller neuer Einblicke waren, jedoch auch ziemlich stressig... Teneriffa als Ort ist einfach traumhaft schön und hat irgendwie alles wieder gut gemacht :)
Ich konnte von den vier Kursen drei für die Modulprüfung 12 anrechnen lassen. Dafür wurden alle Endnoten zusammengerechnet. Dies wurde vorher im Learning Agreement bestimmt.
Kanarische Inseln
#Europa #Kanarische Inseln #San Cristóbal de La Laguna
#Europa #Spanien #San Cristobal de La Laguna
#Europa #Litauen #Vilnius